Schwabmünchner Allgemeine

Zum ersten Mal Frauen in Bobingens Wehr

Die Feuer waren 2017 meist nur klein. Mehr Einsatz erfordert die Hilfe bei Unfällen und anderen Notlagen

- VON ANJA FISCHER Bobingen

Zum ersten Mal in der 147 Jahre alten Geschichte der Freiwillig­en Feuerwehr Bobingen wurden bei der Jahreshaup­tversammlu­ng im Laurentius­haus zwei Frauen mit dem traditione­llen Handschlag in den Kreis Wehr aufgenomme­n. Kathrin Beyerlein verstärkt die aktive Truppe, Veronika Hoffmann fing in der Jugendgrup­pe an.

Einen großen Brand hatte die Freiwillig­e Feuerwehr Bobingen im vergangene­n Jahr keinen zu bewältigen, wie der Bericht des ersten Kommandant­en Walter Mayr ergab. Trotzdem musste sie zu insgesamt 27 Löscheinsä­tzen ausrücken, die sich in 14 Kleinbränd­e und zwei mittlere Fälle aufteilten. Eine brennende Gartenhütt­e in einer Kleingarte­nanlage war dabei der aufwendigs­te Einsatz.

Vier Einsätze fielen an einem einzigen Sonntag im September hintereina­nder an. „Das war ein richtiger „Brand-Sonntag“, sagte Mayr. Allein für diese Löscheinsä­tze mussten 557 Einsatzstu­nden erbracht werden.

Die technische Hilfeleist­ung, die mittlerwei­le einen deutlich größeren Einsatzber­eich der Freiwillig­en Feuerwehre­n ausmacht, schlug mit 1 288 Einsatzstu­nden zu buche. „Hierzu wurden wir 108 Mal alarmiert und mussten allein 25 Mal zu Verkehrsun­fällen ausrücken“, berichtete Mayr. 17 eilige Wohnungsöf­fnungen, vier Wasserschä­den und acht Einsätze wegen Sturmschäd­en gehörten ebenso zu dieser Auflistung, wie die Alarmierun­g der Bevölkerun­g aufgrund der im Königsbrun­ner und Bobinger Trinkwasse­r gefundenen Keime im Sommer. Hinzu kamen 19 Fehlalarmi­erungen. In 2 846 geleistete­n GesamtEins­atzstunden konnten 17 Perso- aus einer Notlage gerettet werden.

Um dies leisten zu können, trainiert die Bobinger Wehr hart. 6 272 Stunden wurden für Ausbildung­s-, Übungs- und Wartungsdi­enste erbracht, allein im Bereich Atemschutz fielen 415 Stunden an. Wichtig ist der Freiwillig­en Feuerwehr Bobingen auch die Brandschut­zerziehung. Sieben Mal besuchte sie dazu Grundschul­klassen und Kindergärt­en.

Bürgermeis­ter Bernd Müller lobte das „große Engagement für die Öffentlich­keit.“Es sei unverzicht­bar, dass die Stadt eine engagierte und gut ausgebilde­te Feuerwehr habe. „Diese ist das Rückgrat der Gesellscha­ft“, ist sich Müller sicher. Besonders bemerkensw­ert seien in Bobingen auch das Zusammensp­iel aller Stadt- und Stadtteilf­euerwehren und die tolle Kameradsch­aft untereinan­der.

Kreisbrand­inspektor Günter Litnen zel ging auf die seit dem 1.1. geltende Rauchmelde­rpflicht ein. „Auch wenn dadurch möglicherw­eise die Anzahl der Fehlalarmi­erungen steigen kann, ist diese Pflicht doch sinnvoll, wenn dadurch Menschenle­ben gerettet werden können“, betonte Litzel.

Der Chef der Polizeiins­pektion Bobingen, Arthur Dachs, lobte den allseits guten Austausch und die gute Zusammenar­beit zwischen Polizei und Feuerwehr.

Dass diese Zusammenar­beit auch unter den Kameraden bestens funktionie­rt, bestätigte der Vorsitzend­e des Feuerwehrv­ereins, Günter Nowak, der durch die Versammlun­g führte. „Egal wen oder was man während so eines Vereinsjah­res braucht, man läuft überall offene Türen ein und muss nicht lange betteln“, freute er sich. Das zeichne die Bobinger Feuerwehr in jedem Fall aus und sei eine Leistung, auf die man absolut stolz sein könne.

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Fotos: Anja Fischer Zur Ehrung für 40 jährigen aktiven Dienst gratuliert­en Bürgermeis­ter Bernd Müller (zweiter von links) und die beiden Kommandant­en Walter Mayr und Bernhard Kohl (ganz rechts): Josef Schenk, Klaus Heller, Richard Müller, Josef Oberdorfer, Josef Förg,...
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 ??  ?? Bürgermeis­ter Bernd Müller (links), Kommandant Walter Mayr und Stellv. Kommandant Bernhard Kohl (ganz rechts) gratuliert­en Stefan Dölle (vorne) zur Beförderun­g zum Löschmeist­er.
Bürgermeis­ter Bernd Müller (links), Kommandant Walter Mayr und Stellv. Kommandant Bernhard Kohl (ganz rechts) gratuliert­en Stefan Dölle (vorne) zur Beförderun­g zum Löschmeist­er.

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