Keine Kletteranlage mehr beim TVA
Der Verein verzichtet künftig auf dieses sportliche Angebot, weil Aufwand und Investitionen zu hoch wurden und der Alpenverein in Haunstetten groß baut. Es gibt auch schon innovative Pläne für die Räumlichkeiten
Als der Fitnessturm des TV Augsburg im Jahr 2002 eröffnet wurde, waren die Kletterwand und die Boulderanlage für einen Sportverein eine große Innovation. Doch nun ist die Anlage in die Jahre gekommen, der Ansturm der Mitglieder hält sich in Grenzen und verschiedene Elemente wie die Fallmatten und Griffe müssten nach einer Verschärfung der DIN-Normen erneuert oder modernisiert werden. Deshalb hat sich der Verein dazu entschlossen, die Kletteranlage komplett aufzugeben. Sie ist bereits gesperrt und wird derzeit abgebaut.
„Die Unterhaltskosten rechnen sich für uns nicht mehr, der Aufwand ist zu groß geworden“, räumt Geschäftsführer Christian Butz ganz unumwunden ein, dass wirtschaftliche Gründe zur Schließung führten. Der Verein hatte zwar viele Kinderund Einsteigerkurse durchgeführt, doch halten konnte er die fortgeschrittenen und ambitionierten Kletterer oft nicht. „Diejenigen, die auf Dauer klettern wollen und sich spezialisieren, sind verständlicherweise dann zum Alpenverein gewechselt. Dazu kommt, dass dieser jetzt im Augsburger Süden groß baut und zum Landesleistungszentrum werden wird“, räumt Butz ein, dass der Neubau des Deutschen Alpenvereins (DAV) auf der Sportanlage Süd die Entscheidung des TVA durchaus mit beeinflusst habe. Die gute Stimmung und das Verhältnis zum Alpenverein sei dadurch aber nicht getrübt, betont Butz, sondern habe lediglich dazu geführt, dass der TVA nun auf andere sportliche Konzepte setzt.
Denn die nun frei gewordenen Räumlichkeiten über zwei Etagen des TVA-Fitness-Turms kann der Verein gut anderweitig verwenden. „Wir wollen unbedingt unseren Kraftraum und den Fitnessbereich erweitern, denn dafür ist großer Bedarf da“, schildert Christian Butz die Pläne des TVA, in moderne Geräte für funktionelles Training zu investieren.
Darunter ein sogenanntes „Cube“-System. Eine Art Fitness-„Käfig“, bestehend aus verschiedenem Zubehör wie Griffen, Seilen oder Stretchbändern, das ein Zirkeltraining für mehrere Personen gleichzeitig möglicht macht. Zuvor sollen die ehemaligen Boulder- und Kletterräume noch saniert werden, darunter die Erneuerung der Wände und Böden. Ein kleiner Bereich für therapeutisches Klettern, auf das sich der TVA spezialisiert hat, werde aber noch beibehalten, so Butz.
Augsburger Realschule bekommt das Zubehör
Nutznießer des Abbaus der Kletteranlage ist die Augsburger Heinrichvon-Buz-Realschule, die dem Verein die Kletterwand und die Boulder abgekauft hat. „Wir hatten verschiedene Anfragen, aber es war uns wichtig, dass in jedem Fall Augsburger davon profitieren“, sagt Christian Butz.