Probleme in der Gruppe lösen
Frauen sprechen und diskutieren über Themen, die sie beschäftigen. Dabei sollen sie durch den offenen Austausch profitieren
Bobingen Viele Frauen stehen vor neuen Herausforderungen, werden mit Veränderungen konfrontiert, haben belastende Arbeits- oder Familiensituationen und benötigen dafür Hilfe und Unterstützung. Andere wiederum haben Themen, die erfreulich, aufbauend und stärkend sind. Eine neue Frauengruppe in Bobingen Siedlung unter der Leitung von Annie Hack richtet sich an Menschen in verschiedenen Lebenslagen. Dort sollen Frauen frei über Themen sprechen, die sie überfordern oder beschäftigen. Das erste Treffen findet am Dienstag, 16. Januar, um 19.30 Uhr im Quartierstreff am Wertachzentrum statt.
Mit der neuen Gruppe sollen Frauen die Möglichkeit erhalten, sich in einem geschützten Rahmen unter Berücksichtigung einer gewissen Anonymität über ihre Themen auszutauschen. „Dabei stellen sie fest, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind“, sagt Annie Hack.
Die Leiterin der Gruppe schlüsselt den Nutzen für die Teilnehmerinnen auf: „Durch das Zuhören bekommen sie neue Ideen, mit der eigenen Lebenssituation umzugehen und diese selbst zu gestalten oder zu verändern.“Hinzu komme die Feststellung, dass auch andere Menschen sich mit diesen Themen und Sorgen auseinandersetzen. „Allein das ist für viele schon eine gewisse Erleichterung“, meint Hack. Alles zusammen helfe Ängste zu überwinden und durch den verbalen Austausch sich selbst zu öffnen und über die eigene Thematik zu berichten. Das sei der Beginn der Hilfe zur Selbsthilfe. Hinzu komme, dass die Gruppe über die Themen selbst entscheide und die Teilnehmerinnen damit das Treffen eigenverantwortlich gestalten.
Dass für eine solche Gruppe Bedarf ist, hat Annie Hack in vielen Gesprächen mit Frauen aus ihrem Bekanntenkreis, aber auch durch andere Kontakte festgestellt. Daraus entstand bei ihr die Idee, eine Selbsthilfegruppe ins Leben zu rufen. Tatkräftige Unterstützung bei der Umsetzung erhielt sie von der Quartiersmanagerin Bobingen Siedlung, Cora Hemming-Haas, die ihr die Räume zur Verfügung stellt und während des Entwicklungsprozesses als wichtige Diskussionspartnerin zur Seite stand.
Bei den Treffen können alle Themen angesprochen werden, belastende, aufbauende und stärkende, versichert Annie Hack. Als Beispiele nennt sie Rollenklärungen wie Mutter, Tochter oder Partnerin zu sein, oder Themen rund um Sexualität, Tod und Trauer oder belastende Arbeits- und Privatsituationen.
Auch Gewalt in der Familie sei kein Tabu. Ein derartiger Fall könne im Rahmen einer ersten Krisenbewältigung angesprochen werden. „Ich verweise aber dann auf dafür spezialisierte Anlaufstellen“, so Hack.
Ebenfalls verdeutlicht die Gruppenleiterin, was die Frauengruppe nicht sein kann und will. Sie sei kein Ersatz für therapeutische Hilfe und kein „Kurs“, in dem eine Expertin etwas beibringt“, betont sie. „Wir nutzen das Wissen und die Erfahrungen der Teilnehmer, um voneinander zu lernen.“Sie leite die Gruppe im Sinn einer Moderatorin unter Einbeziehung ihrer Expertise als systemischer Coach und ihren Erfahrungen aus der Gruppenarbeit.
Den Teilnehmerinnen entstehen übrigens keine Kosten, außer eventuell für eine Tasse Kaffee. Bei entsprechender Resonanz soll die neue Frauengruppe einen festen und kontinuierlichen Platz erhalten.
Neue Ideen, wie man mit der eigenen Lebenssituation umgehen kann