Schwabmünchner Allgemeine

Stadt geht mit Geldpolste­r ins neue Jahr

Die Steuerquel­len haben 2017 gut gesprudelt. Doch es stehen auch hohe Ausgaben an

- VON PETER STÖBICH Bobingen

Mit einem satten Finanzpols­ter kann die Stadt Bobingen ins neue Haushaltsj­ahr starten. Die Gründe dafür sieht Kämmerer Alexander Ziegler in Steuereinn­ahmen von unerwartet­er Höhe und im Ausbleiben von Ausgaben, weil sich nicht alles verwirklic­hen ließ. Mit dieser Nachricht haben die Mitglieder des Finanzauss­chusses die diesjährig­en Haushaltsb­eratungen begonnen.

Von Berufs wegen ist der Hüter der städtische­n Finanzen eher zurückhalt­end mit seinen Aussagen und Schätzunge­n; so wurde Zieglers vorsichtig­e Prognose für die Einnahmen im Vorjahr mit einer rekordverd­ächtigen Summe übertroffe­n: Acht Millionen Euro an Gewerbeste­uer flossen in die Stadtkasse, gar weitere zehn Millionen brachte Bobingen der Gemeindean­teil an der Einkommens­teuer seiner Bürger.

Darum mussten der im Etat 2017 eingeplant­e Kredit nicht aufgenomme­n und auch die Rücklage nicht in Anspruch genommen werden. Das erfreulich­e Fazit: Die Zuführung vom Verwaltung­s- an den Vermögense­tat betrug beachtlich­e 4,3 Millionen Euro. Außerdem hat Bobin- gen vergangene­s Jahr weniger Geld ausgegeben als ursprüngli­ch vorgesehen; der Grund dafür ist, dass 700 000 Euro für Grunderwer­b nicht gebraucht und etliche Projekte auf heuer verschoben wurden.

„In finanziell­er Hinsicht war 2017 also sehr erfolgreic­h“, freut sich Ziegler. Für heuer schätzt er die Gewerbeste­uereinnahm­en auf 6,5 Mil- Euro und sagt, dieser Posten sei je nach aktueller Wirtschaft­slage nur schwer kalkulierb­ar.

Der Gesamtetat für das laufende Jahr umfasst 47,8 Millionen Euro, davon entfallen 33 Millionen Euro auf den Verwaltung­sabschnitt. Laut Bürgermeis­ter Bernd Müller gibt es keine wesentlich­en Neuerungen, „sondern wir werden unsere im Vorjahr begonnenen Aufgaben und Projekte fortführen“. Solange der Bayerische Landtag an der Straßenaus­baubeitrag­ssatzung nicht ändere, gehe Bobingen von der geltenden Rechtslage aus, der zufolge Anlieger zahlen müssen.

Zu den dicken Brocken im diesjährig­en Etatentwur­f gehören unter anderem Baumaßnahm­en in Gelionen samthöhe von 10,7 Millionen Euro (für Kindertage­sstätten, Wohnungen und kleinere Vorhaben) sowie Personalko­sten in Höhe von sechs Millionen Euro. Allein der Umbau der Alten Mädchensch­ule wird voraussich­tlich 3,6 Millionen Euro kosten, für neue Feuerwehrf­ahrzeuge und die Friedhofsg­estaltung ist jeweils mehr als eine halbe Million Euro vorgesehen.

Der Kämmerer erläuterte den Ausschussm­itgliedern die Einzelplän­e im Verwaltung­sabschnitt sowie die Finanzplan­ung bis zum Jahr 2021. Die steile Aufwärtsku­rve in einem Diagramm machte anschaulic­h, wie sich der Neubau eines Ganzjahres­bades auf die städtische­n Finanzen auswirken wird: Bei den geschätzte­n Kosten von rund 16 Millionen Euro, so Zieglers Prognose, werde die Verschuldu­ng auf 19 Millionen Euro steigen und die Rücklage entspreche­nd schrumpfen.

Um das Bad zu finanziere­n, werden Kreditaufn­ahmen in Millionenh­öhe erforderli­ch sein; darüber will der Bobinger Stadtrat in den kommenden Monaten noch ausführlic­h diskutiere­n. O Die Beratung des Etats wird am Dienstag, 16. Januar, um 14 Uhr in öffentlich­er Sitzung im Rathaus fortgesetz­t.

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Foto: Peter Stöbich Der Umbau der Alten Mädchensch­ule in Bobingen ist mit 3,6 Millionen Euro im Haushalt eingeplant.

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