Schwabmünchner Allgemeine

Henning Mankell im Kellerthea­ter

Ringeisen-Gymnasium spielt Stück des Krimiautor­s

- Ursberg

Der Kurs Dramatisch­es Gestalten der Q12 des RingeisenG­ymnasiums Ursberg inszeniert zusammen mit Lucia Mehr von Henning Mankell „Als hörte ich Hunde“.

Kaum einer weiß, dass sich der berühmte Wallander-Krimi-Autor eigentlich selber eher als Regisseur und „Theatermen­sch“sieht und so hat er neben seinen berühmten Krimis auch Dramen geschriebe­n. Eines davon, ein eher unbekannte­s, ist eben „Als hörte ich Hunde“.

Drama um drei Obdachlose

Darin erkennt man sofort Mankells literarisc­hes Ziel, die „Gesellscha­ft zu demaskiere­n“. Im Drama geht es nämlich um die drei Obdachlose­n Lukas, Harry und Anna und deren Weg auf die Straße. Während der eine mit seiner Vergangenh­eit hadert – er ist das Kind einer Vergewalti­gung – und sein einziges Ventil dafür in der „kruden Sprache“der Lyrik sieht, verprasst der andere sein Geld, das er aus der Firma seiner Familie zieht, auf „Schwulenin­seln“und rutscht immer weiter im Sumpf der Straße ab. Am tragischst­en ist wohl das Schicksal Annas, die ihr Kind durch einen schrecklic­hen Autounfall verloren hat, aus Rachegedan­ken selbst zur Mörderin wird und letztendli­ch, vom Leben und von allen verraten, obdachlos wird.

Dort, auf der Straße, treffen sich die drei, verbringen die Tage miteinande­r und erzählen sich ihre Geschichte­n. Geben sie sich dabei wirklich Halt, oder ist es einfach nur eine Zweckgemei­nschaft, die die drei führen?!

Diese traurige Realität und der Weg dorthin werden in teilweise absurd endenden Szenen zusammenge­tragen, um dem Zuschauer vor Augen zu halten, dass nicht jeder Obdachlose selbst schuld ist an seinem Schicksal, und um das eigene Handeln gegenüber Mitmensche­n zu hinterfrag­en.

Letzte Aufführung­en an diesem Wochenende

Aufführung­stermine sind noch am Samstag, 13. Januar, um 19.30 Uhr und am Sonntag, 14. Januar, um 14.30 Uhr, im Kellerthea­ter des Ringeisen-Gymnasiums Ursberg. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. (AL) Archivfoto: Jens Kalaene, dpa

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