Schwabmünchner Allgemeine

Klinikum baut Palliativs­tation aus

Die Warteliste für Betten ist lang. Acht weitere kommen hinzu, um Schwerkran­ke am Ende ihres Lebens zu versorgen

- VON EVA MARIA KNAB

Das Klinikum Augsburg baut seine Palliativv­ersorgung für todkranke Patienten aus. Am Standort Haunstette­n kommen weitere acht Betten hinzu. Denn es gibt eine lange Warteliste.

Pallium (lat.) bedeutet Mantel. Ein Mantel wärmt und bietet Schutz. Das soll eine Palliativs­tation auch bieten: Schutz und Linderung von körperlich­em Schmerz und seelischem Leiden für schwerstkr­anke Menschen, die am Ende ihres Lebens stehen.

Der Wunsch nach palliative­r Therapie nimmt in der Gesellscha­ft zu und wurde 2015 im Palliativ- und Hospizgese­tz gesetzlich verankert. Nun wird die Palliativs­tation um acht Betten im Klinikum AugsburgSü­d in Haunstette­n erweitert. Damit hält das Interdiszi­plinäre Zentrum für Palliative Versorgung am Klinikum Augsburg insgesamt 18 Betten vor. Damit komme es seinem Versorgung­sauftrag nach, so eine Sprecherin. Eine hochmodern­e Spitzenmed­izin sei unvollstän­dig ohne eine profession­elle Palliativt­herapie und humane und ganzheitli­che Begleitung am Lebensende. Erfüllt werden aber auch die Vorgaben des bayerische­n Krankenhau­sbedarfspl­anes. Eröffnung des erweiterte­n Angebots ist am Freitag, 26. Januar. Neben den Vorständen des Klinikums sind auch die Verwaltung­sratsspitz­e mit Oberbürger­meister Kurt Gribl und Landrat Martin Sailer mit dabei. Beteiligt an dem Projekt ist auch der Fördervere­in „Menschen brauchen Menschen“, der die finanziell­e Unterstütz­ung für die wohnliche Ausgestalt­ung der Station und der Anlage eines Patienteng­artens zugesicher­t hat. Schwerstkr­anke sind nicht immer alt. „So mancher 40-Jährigen fällt es schwer zu gehen, weil sie heranwachs­ende Kinder hat und selbst noch viel zu jung ist zum Sterben“, weiß Dr. Irmtraud Hainsch-Müller, die die Palliativs­tation zusammen mit Dr. Christoph Aulmann leitet. Ein 80-Jähriger habe manchmal einfach Angst vor dem Tod, weil er nicht wisse, was auf ihn zukommt, so Hainsch-Müller.

Ein sogenannte­s Eingangs-Assessment stelle sicher, dass auch die „richtigen“Patienten auf die Palliativs­tation kämen. „Durch eine strukturie­rte Erfassung der relevanten Aspekte stellen wir die objektive Erkrankung­ssituation unter Berücksich­tigung der Symptomlas­t fest“, erklärt die Medizineri­n.

Gegen eine Aufnahme sprächen beispielsw­eise Erwartunge­n und Hoffnungen des Patienten im Hinblick auf eine „neue“Diagnostik oder Heilungsmö­glichkeit. Dieses Auswahlver­fahren sei leider notwendig, da inzwischen eine lange Warteliste existiere. „Umso mehr freut es uns, dass wir die Bettenkapa­zität der Palliativs­tation aufgrund der großzügige­n Spende jetzt um weitere acht stationäre Betten erweitern konnten“, sagt HainschMül­ler.

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Foto: Annette Zoepf Am Klinikum Augsburg Süd in Haunstet ten wird die Palliativs­tation erweitert.

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