Schwabmünchner Allgemeine

FBU will mehr Parkraum in Bobingen

Andere Fraktionen sehen keine Not. Unterschie­dliche Stimmen auch zum Aquamarin

- VON PETER STÖBICH Bobingen

Gibt es in Bobingen einen Parkplatz-Notstand? Nicht wirklich, meinten die meisten Mitglieder des Finanz- und Hauptaussc­husses bei den gegenwärti­gen Haushaltsb­eratungen, denn auch in der Innenstadt und rund ums Rathaus kann man sein Fahrzeug gebührenfr­ei abstellen. Die Debatte hatte Franz Handschuh (FBU) mit seinem Vorschlag ausgelöst, bis 2021 Geld zur Schaffung von Parkfläche­n einzuplane­n.

„Denn es gibt kein gutes Bild ab, wenn die Stadt Bauwerber immer wieder fehlende Plätze ablösen läßt, selbst aber nichts anbietet“, stellte er fest. Gemeint ist, dass sich Bauherren bei der Nachverdic­htung im Zentrum von der Schaffung genügend vieler Stellplätz­e freikaufen, die Stadt dieses Geld aber nicht für entspreche­nde Ausgleichs­flächen an Parkraum einsetzt.

Dabei geht es Handschuh nicht nur ums Zentrum, sondern zum Beispiel auch um die Point oder Bobingen-Nord. Während ihm Thomas Hauser (CSU) zustimmte und sagte, die Ablösebetr­äge sollten zweckgebun­den wieder eingesetzt werden, fand der FBU-Vorstoß bei den SPD-Mitglieder­n keine Unterstütz­ung.

„Ich kann in Bobingen überhaupt keine Parkplatzn­ot erkennen“, so Helmut Jesske, „dafür Geld auszugeben, wäre völlig überflüssi­g!“Auch Zweiter Bürgermeis­ter Klaus Förster, der die jüngste Haushalts- leitete, zeigte sich skeptisch, zumal es derzeit keine geeigneten Flächen gebe. Stadtbaume­ister Rainer Thierbach wies auf die ohnehin geplante Umgestaltu­ng des südlichen Rathauspla­tzes hin und auf die lange Aufgabenli­ste, welche die Stadtverwa­ltung schon jetzt abarbeiten müsse.

Wenn in den nächsten Jahren zusätzlich­e Mitarbeite­r kämen, so Handschuh, müsse man sich rechtzeiti­g Gedanken über die notwendi- gen Büroräume im Rathaus machen sowie über eine Sanierung des in die Jahre gekommenen Sitzungssa­als, der zudem modernen Energie-Standards längst nicht mehr entspreche.

„Die Rathauserw­eiterung sollten wir nicht auf die lange Bank schieben“, mahnte auch der FBU-Sprecher. Dazu gebe es sogar frühere Entwürfe, erinnerte Thierbach. Über ein konkretes Konzept sollten sich zu gegebener Zeit aber die Mitglieder des Bauausschu­sses Gedandisku­ssion ken machen, schlug Förster vor. Wie schon bei den Haushaltsd­ebatten der vergangene­n Jahre, war das Hallenbad auch diesmal wieder ein umstritten­es Thema. Angesichts der hohen Kosten für einen Neubau sprach sich Handschuh dafür aus, das Ganze zu verschiebe­n und damit zu riskieren, dass die alte Hallenbad-Technik ihren Geist aufgibt.

Diese Haltung war für SPDFraktio­nschef Edmund Mannes nicht nachvollzi­ehbar: „Es macht überhaupt keinen Sinn, das Planungsve­rfahren jetzt zu stoppen!“Auch Waltraut Wellenhofe­r plädierte dafür, „dass wir den begonnenen Weg weiterverf­olgen statt wieder ganz von vorn anzufangen“.

Thomas Hauser und Klaus Förster wiesen darauf hin, dass der Neubau eines Ganzjahres­bades noch keineswegs beschlosse­ne Sache sei. Auch über das 50-Meter-Freibecken wolle man nochmals diskutiere­n. Bisher gebe es lediglich ein Raumprogra­mm des Stadtrates, für das ein Generalpla­ner derzeit genaue Kosten ermittle. Bis Mitte des Jahres sei mit einem Ergebnis zu rechnen, so der Zweite Bürgermeis­ter, dann werde man sehen, was sich Bobingen tatsächlic­h leisten könne und wolle.

Im weiteren Verlauf der Sitzung erläuterte Kämmerer Alexander Ziegler dem Ausschuss die einzelnen Posten im mehr als hundert Seiten umfassende­n Vermögense­tat für das laufende Jahr. Unter anderem reichen die Ausgaben von neuen Fahrzeugen für Bauhof und Feuerwehr über Brandschut­z-Maßnahmen für die Mittlere Mühle bis zur Überwachun­gskamera vor dem Bobinger Rathaus.

Auch für Kinderspie­lplätze, Sportanlag­en, Schulen sowie Baumaßnahm­en in der Siedlung sind teils erhebliche Beträge eingeplant. Mit der Vergabe von Zuschüssen an Kirchen, Vereine und Verbände wird sich der Kultur- und Sozialauss­chuss in seiner Sitzung am 23. Januar beschäftig­en.

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Foto: Peter Stöbich Mehr Platz zum Parken hält FBU Sprecher Franz Handschuh in Bobingen für nötig.

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