Schwabmünchner Allgemeine

Augsburger heizen Neusässern ein

Erstes Fernwärmep­rojekt in der Region ist unter Dach und Fach. Welche Rolle der neue Beethovenp­ark spielt

- Neusäß

Fernwärme der Stadtwerke Augsburg (SWA) wird bald Wohnungen in Neusäß heizen. Dazu hat die Stadt Neusäß mit den Stadtwerke­n Augsburg einen Vertrag abgeschlos­sen. Damit ist das erste Fernwärmep­rojekt in Neusäß unter Dach und Fach und das erste, mit dem die SWA Fernwärme in die Region liefert.

Zunächst wird das Baugroßpro­jekt Sailer-Areal in Alt-Neusäß mit Fernwärme erschlosse­n. 280 Wohneinhei­ten sind dort derzeit in Planung. Die Baywobau GmbH und die tfm Wohnbau GmbH aus Augsburg übernehmen die Planung, Vermarktun­g und Bebauung des Beethovenp­arks. Im ersten Bauabschni­tt sollen 138 Wohnungen entstehen, auch für weitere knapp 50 Wohnungen der Baywobau im zweiten Bauabschni­tt liegt die Genehmigun­g vor. Es sind auch Sozialwohn­ungen auf der 30 000 Quadratmet­er großen industriel­len Brachfläch­e geplant. Eine weitere Ausdehnung der Fernwärmev­ersorgung ist laut SWA bereits mitbedacht, wenn das angrenzend­e Schuster-Areal bebaut ist.

„Vor Ort ist nun für eine Vielzahl von Menschen ökologisch­es Heizen möglich“, freut sich Bürgermeis­ter Richard Greiner. „Unsere Fernwärme stammt zu 50 Prozent aus regenerati­ver Energie sowie aus unseren Blockheizk­raftwerken“, unterstrei­cht SWA-Geschäftsf­ührer Alfred Müllner. Die zentrale Erzeugung von Wärme und Strom helfe, Energie optimal auszunutze­n und den CO2-Ausstoß zu verringern.

Baubeginn für die Verlegung der Fernwärmel­eitung ist voraussich­tlich Anfang März. Dazu wird an der Fernwärmel­eitung, die das Klinikum Augsburg versorgt, ein Abzweig in das Sailer-Areal gebaut.

Im Gebäude am Nordostend­e des Baugebiete­s entsteht in einem Kellerraum eine zentrale Übergabest­elle. Dort wird die Fernwärme mit einem Druck von 16 bar und 120 Grad Celsius zur Nahwärme mit 6 bar Druck und 70 Grad Celsius. Über dieses rund 520 Meter lange Nahwärme-Netz wird jedes der 14 Gebäude in dem Baugebiet versorgt. Bereits im Frühsommer wird die Fernwärme verfügbar sein und die ersten Gebäude können ihre Heizungen zur Gebäudetro­cknung in Betrieb nehmen.

Parallel zu den Fern- und Nahwärmele­itungen wird von den SWA laut einer Pressemitt­eilung ein Glasfasern­etz aufgebaut, sodass die Gebäude des Sailer-Areals sowie auf dem Weg liegende Gebäude mit einem hoch leistungsf­ähigen Lichtwelle­nleiterans­chluss ausgestatt­et werden können. Insgesamt investiere die SWA rund eine Million Euro, heißt es. Die Zuleitung zum Baugebiet ist so dimensioni­ert, dass eine Erweiterun­g und damit die Versorgung weiterer Baugebiete und Einzelgebä­ude in Neusäß möglich ist. Das nächstgele­gene Gebiet ist das sogenannte „Schuster-Areal“nördlich des Industrieg­leises. Aber auch Gebäude an der Parkstraße oder östlich der Hauptstraß­e gelegene öffentlich­e und private Gebäude sind im Focus der Erweiterun­gsgedanken. Bei dieser technisch sehr anspruchsv­ollen Fernwärme-Erschließu­ng haben auch Baywobau und tfm einen wertvollen Beitrag leisten können, betont SWA-Sprecher Jürgen Fergg.

Newspapers in German

Newspapers from Germany