Schwabmünchner Allgemeine

Warum nicht eine Bayern-GroKo?

- VON HOLGER SABINSKY WOLF hogs@augsburger allgemeine.de

Es muss wirklich bitter sein für die bayerische SPD: Seit Jahren versucht sie, beim Wähler mit Themen wie Wohnen, Familie oder Gesundheit zu punkten. Ohne durchschla­genden Erfolg. Die CSU hat diese Themen gerne mal links liegen gelassen, weil sie ihr zu „weich“schienen. Nun hat sie mit ihrem neuen Spitzenkan­didaten Söder die Strategie geändert. Und das wird die SPD zu spüren bekommen.

Den Sozialdemo­kraten wird es wenig helfen, sich darüber zu beklagen, dass vieles von dem, was Söder jetzt vorschlägt, alte SPDVorschl­äge sind. Sie haben zwar damit recht, aber ob das die Wähler wirklich interessie­rt? Die Aufmerksam­keit wird trotzdem vor allem bei der Regierungs­partei liegen. Denn sie wird es mutmaßlich sein, die die Vorschläge auch umsetzt. Mit wem auch immer. Denn eine Alleinregi­erung scheint für die CSU derzeit nicht erreichbar.

Und das führt zu einem interessan­ten Gedankensp­iel: Wenn die beiden Volksparte­ien schon thematisch so nah beieinande­r liegen, sollten sie dann nicht auch im Freistaat über eine Große Koalition nachdenken? Es gibt SPD-Abgeordnet­e, die sich mit diesem Gedanken schon befassen. Sie wissen aus leidvoller Erfahrung, dass es nicht so leicht ist, sich in der Opposition zu erneuern, wie das viele in der Partei derzeit auf Bundeseben­e fordern. Die GroKo könnte für die Bayern-SPD ein Ausweg aus jahrzehnte­langer Bedeutungs­losigkeit sein. Wenn die CSU mitspielt.

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