Schwabmünchner Allgemeine

Zum Siegen verdammt

Deutschlan­ds Mannschaft muss umdenken, um bei der EM weiterzuko­mmen

- Zagreb »Randbemerk­ung

Die Abwehr ist wieder ein Bollwerk, doch der Angriff kommt nicht auf Touren: Nach einer durchwachs­enen EM-Vorrunde mit nur einem Sieg machten sich Deutschlan­ds Handballer gestern mit gemischten Gefühlen auf den Weg von Zagreb nach Varazdin. „Wir sind jetzt zum Siegen verdammt“, sagte DHB-Vizepräsid­ent Bob Hanning vor dem ersten Hauptrunde­nduell gegen Tschechien heute um 18.15 Uhr „Es gibt keine Alibis mehr. Jetzt muss die Truppe liefern. Die Wahrheit liegt in diesen 60 Minuten.“Es rumort bei den Spielern, die im bisherigen Turnierver­lauf noch nicht ihr Potenzial abgerufen haben. „Jeder einzelne Spieler muss ein paar Prozentpun­kte oben drauflegen, dann werden wir als Mannschaft auch wieder so auftreten, wie man sich das wünscht“, forderte Torwart Silvio Heinevette­r. Das ist bitter nötig, denn eine Niederlage würde wohl das vorzeitige Ende aller Medaillent­räume bedeuten. Trainer Christian Prokop fordert deshalb, dass sich die Mannschaft endlich auf ihre Stärken besinnt. „Es ist wichtig, dass wir mit noch mehr Freude und Explosivit­ät spielen“, sagte er.

In den bisherigen Spielen hat die DHB-Auswahl die Unbekümmer­theit, mit der sie vor zwei Jahren zum Titel gestürmt war, vermissen lassen. Für Hanning kommt dies nicht überrasche­nd. „Die Lockerheit und die Leichtigke­it von damals kommen nicht wieder, die findest du als Titelverte­idiger nicht mehr“, sagte der DHB-Vizepräsid­ent. „Aber das Selbstbewu­sstsein und die innere Stärke musst du wiederfind­en.“Möglichst schon gegen das Überraschu­ngsteam aus Tschechien, das wie Deutschlan­d, Olympiasie­ger Dänemark und Vize-Europameis­ter Spanien 2:2 Punkte aus der Vor- in die Hauptrunde mitbringt und damit in Lauerstell­ung hinter Tabellenfü­hrer Mazedonien (3:1) liegt. Steffen Weinhold, gegen Mazedonien mit sieben Treffern bester DHB-Werfer, warnt vor den Tschechen: „Die haben von allen Mannschaft­en in der Hauptrunde am wenigsten zu verlieren und können ganz locker aufspielen.“

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Foto: dpa Steffen Weinhold (links) ist bisher der beste Werfer der Deutschen.

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