Schwabmünchner Allgemeine

Schaffen es die Panther noch?

Vor den letzten zehn Spielen der DEL-Hauptrunde haben die Augsburger fünf Punkte Abstand auf die Play-off-Plätze. Einiges spricht dafür, dass sie den Rückstand noch aufholen. Spekulatio­nen um Mike Stewart

- VON ANDREAS KORNES

Eines ist schon jetzt klar: Es wird knapp für die Augsburger Panther. Der Rückstand auf Platz zehn, der zur Teilnahme an den Pre-Play-offs berechtigt, beträgt vor dem heutigen Auswärtssp­iel in Iserlohn (19.30 Uhr) fünf Punkte. Zehn Partien stehen noch aus, maximal 30 Punkte werden noch vergeben. Seit Einführung der ersten Play-off-Runde waren in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 14 Mannschaft­en durchschni­ttlich 71 Zähler nötig, um den zehnten Platz zu erreichen. Die Panther haben momentan 54 auf dem Konto. Bedeutet: Von den letzten zehn Spielen muss Augsburg sechs gewinnen (idealerwei­se in der regulären Spielzeit), um über 70 Punkte zu kommen. Siege in der Verlängeru­ng oder nach Penaltysch­ießen bringen zwei Punkte.

Ist den Panthern ein solcher Endspurt zuzutrauen? Einiges spricht dafür. Der Trend der vergangene­n Wochen zeigt steil nach oben. Vor der unglücklic­hen 1:3-Niederlage gegen Köln hatte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart viermal in Folge gewonnen. Vor allem die Defensive arbeitet sehr viel konzentrie­rter, als es noch Mitte der Saison der Fall war. „Die einzelnen Teile unseres Spiels passen jetzt zusammen“, sagt Stewart. Das fange mit den Stürmern an, die konsequent mit nach hinten arbeiten.

Dazu kommt der neue Torwart Olivier Roy, der sofort jene Ruhe und Sicherheit ausstrahlt­e, die die Mannschaft in der damaligen Krise benötigte. In der Offensive läuft das Powerplay, das zwischenze­itlich nicht mehr perfekt funktionie­rt hatte, wieder auf Hochtouren. Keine andere Mannschaft in der DEL trifft häufiger, wenn sie in Überzahl spielt. Passend dazu hatte Augsburg in der bisherigen Saison die meisten Überzahlsi­tuationen (165). Das hängt damit zusammen, wie Stewart seine Mannschaft gebaut hat. Die Stürmer sind tendenziel­l eher klein, dafür aber extrem schnell. Gegnerisch­e Verteidige­r wissen sich deshalb oft nur mit einem Foul zu helfen.

Auf der anderen Seite sind die Panther eines der fairsten Teams in der Liga. 384 Strafminut­en kassierte die Mannschaft bisher – das ist Platz in der DEL. Spitzenrei­ter sind diesbezügl­ich die Eisbären Berlin mit satten 545 Strafminut­en.

Aus Augsburger Sicht ist es aber auch ein guter Plan, die Strafbank zu meiden, denn in Unterzahl sind nur Straubing, Iserlohn und Krefeld schlechter.

Zum Zünglein an der Waage könnte der Heimvortei­l werden. Sechs der zehn noch ausstehend­en Partien finden im Curt-Frenzel-Stadion statt. Elf der bisher 20 Heimspiele (insgesamt 32 Punkte) gewannen die Panther. Auf fremdem Eis sieht die Bilanz mies aus. Nur sieben der bisher 22 Auswärtssp­iele sahen die Augsburger als Sieger (insgeebenf­alls samt 22 Punkte). Vermutlich wird die Entscheidu­ng, wann für die AEV-Profis der Urlaub beginnt, erst nach der Olympiapau­se fallen. Die dauert vom 3. bis zum 28. Februar. Der Spielplan will es, dass dann noch zwei direkte Konkurrent­en um die Play-offs ins Curt-Frenzel-Stadion kommen. Erst Bremerhave­n (28. Februar) und zum Abschluss der Hauptrunde Mannheim (4. März). Gut möglich, dass das Duell mit den Adlern zum Endspiel um Platz zehn wird.

Vorher schon wollen sich Stewart und Panther-Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl zusammense­tzen und über die Zukunft des Trainers sprezehn chen. „Wir machen das in der Olympiapau­se“, sagte Stewart gestern. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Zuletzt war er mit dem Trainerpos­ten in Wolfsburg in Verbindung gebracht worden. Der wird frei, denn Pavel Gross folgt dem Ruf des Geldes nach Mannheim. Gleiches gilt für Mike Pellegrims, der seinen Stuhl in Düsseldorf räumt und Gross nächste Saison assistiere­n wird. Zwei freie Stellen also bei Vereinen, die zumindest finanziell eine Verbesseru­ng im Vergleich zu Augsburg darstellen würden. Stewart allerdings blockt diesbezügl­iche Fragen ab. „Damit beschäftig­e ich mich nicht. Ich bin voll auf die Panther konzentrie­rt. Wir wollen in die Play-offs, allein das zählt.“

 ?? Foto: Siegfried kerpf ?? Trainer Mike Stewart (links) und sein Assistent Tray Tuomie haben die Augsburger Panther wieder in die Spur gebracht. Ob die Trendwende noch rechtzeiti­g kam, könnte sich erst am letzten Spieltag der Hauptrunde entscheide­n.
Foto: Siegfried kerpf Trainer Mike Stewart (links) und sein Assistent Tray Tuomie haben die Augsburger Panther wieder in die Spur gebracht. Ob die Trendwende noch rechtzeiti­g kam, könnte sich erst am letzten Spieltag der Hauptrunde entscheide­n.

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