Schaffen es die Panther noch?
Vor den letzten zehn Spielen der DEL-Hauptrunde haben die Augsburger fünf Punkte Abstand auf die Play-off-Plätze. Einiges spricht dafür, dass sie den Rückstand noch aufholen. Spekulationen um Mike Stewart
Eines ist schon jetzt klar: Es wird knapp für die Augsburger Panther. Der Rückstand auf Platz zehn, der zur Teilnahme an den Pre-Play-offs berechtigt, beträgt vor dem heutigen Auswärtsspiel in Iserlohn (19.30 Uhr) fünf Punkte. Zehn Partien stehen noch aus, maximal 30 Punkte werden noch vergeben. Seit Einführung der ersten Play-off-Runde waren in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) mit 14 Mannschaften durchschnittlich 71 Zähler nötig, um den zehnten Platz zu erreichen. Die Panther haben momentan 54 auf dem Konto. Bedeutet: Von den letzten zehn Spielen muss Augsburg sechs gewinnen (idealerweise in der regulären Spielzeit), um über 70 Punkte zu kommen. Siege in der Verlängerung oder nach Penaltyschießen bringen zwei Punkte.
Ist den Panthern ein solcher Endspurt zuzutrauen? Einiges spricht dafür. Der Trend der vergangenen Wochen zeigt steil nach oben. Vor der unglücklichen 1:3-Niederlage gegen Köln hatte die Mannschaft von Trainer Mike Stewart viermal in Folge gewonnen. Vor allem die Defensive arbeitet sehr viel konzentrierter, als es noch Mitte der Saison der Fall war. „Die einzelnen Teile unseres Spiels passen jetzt zusammen“, sagt Stewart. Das fange mit den Stürmern an, die konsequent mit nach hinten arbeiten.
Dazu kommt der neue Torwart Olivier Roy, der sofort jene Ruhe und Sicherheit ausstrahlte, die die Mannschaft in der damaligen Krise benötigte. In der Offensive läuft das Powerplay, das zwischenzeitlich nicht mehr perfekt funktioniert hatte, wieder auf Hochtouren. Keine andere Mannschaft in der DEL trifft häufiger, wenn sie in Überzahl spielt. Passend dazu hatte Augsburg in der bisherigen Saison die meisten Überzahlsituationen (165). Das hängt damit zusammen, wie Stewart seine Mannschaft gebaut hat. Die Stürmer sind tendenziell eher klein, dafür aber extrem schnell. Gegnerische Verteidiger wissen sich deshalb oft nur mit einem Foul zu helfen.
Auf der anderen Seite sind die Panther eines der fairsten Teams in der Liga. 384 Strafminuten kassierte die Mannschaft bisher – das ist Platz in der DEL. Spitzenreiter sind diesbezüglich die Eisbären Berlin mit satten 545 Strafminuten.
Aus Augsburger Sicht ist es aber auch ein guter Plan, die Strafbank zu meiden, denn in Unterzahl sind nur Straubing, Iserlohn und Krefeld schlechter.
Zum Zünglein an der Waage könnte der Heimvorteil werden. Sechs der zehn noch ausstehenden Partien finden im Curt-Frenzel-Stadion statt. Elf der bisher 20 Heimspiele (insgesamt 32 Punkte) gewannen die Panther. Auf fremdem Eis sieht die Bilanz mies aus. Nur sieben der bisher 22 Auswärtsspiele sahen die Augsburger als Sieger (insgeebenfalls samt 22 Punkte). Vermutlich wird die Entscheidung, wann für die AEV-Profis der Urlaub beginnt, erst nach der Olympiapause fallen. Die dauert vom 3. bis zum 28. Februar. Der Spielplan will es, dass dann noch zwei direkte Konkurrenten um die Play-offs ins Curt-Frenzel-Stadion kommen. Erst Bremerhaven (28. Februar) und zum Abschluss der Hauptrunde Mannheim (4. März). Gut möglich, dass das Duell mit den Adlern zum Endspiel um Platz zehn wird.
Vorher schon wollen sich Stewart und Panther-Hauptgesellschafter Lothar Sigl zusammensetzen und über die Zukunft des Trainers sprezehn chen. „Wir machen das in der Olympiapause“, sagte Stewart gestern. Sein Vertrag läuft am Ende der Saison aus. Zuletzt war er mit dem Trainerposten in Wolfsburg in Verbindung gebracht worden. Der wird frei, denn Pavel Gross folgt dem Ruf des Geldes nach Mannheim. Gleiches gilt für Mike Pellegrims, der seinen Stuhl in Düsseldorf räumt und Gross nächste Saison assistieren wird. Zwei freie Stellen also bei Vereinen, die zumindest finanziell eine Verbesserung im Vergleich zu Augsburg darstellen würden. Stewart allerdings blockt diesbezügliche Fragen ab. „Damit beschäftige ich mich nicht. Ich bin voll auf die Panther konzentriert. Wir wollen in die Play-offs, allein das zählt.“