Schwabmünchner Allgemeine

Das ist Trumps Gedächtnis­test

Um alle Spekulatio­nen über seinen Geisteszus­tand zu beenden, hat sich der US-Präsident von seinem Leibarzt untersuche­n lassen. Aber wie aussagekrä­ftig ist das Ergebnis?

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Zeichnen Sie eine Uhr mit allen Zahlen. Die Zeiger sollen auf 10 nach 11 stehen.“Ein geistig stabiles Genie – so die Selbsteins­chätzung von US-Präsident Donald Trump – sollte so eine Aufgabe vor kein Problem stellen. Genauso wenig wie diese: „Sagen Sie mir, was eine Apfelsine und eine Banane gemeinsam haben.“Beide Aufgaben sind Teil des sogenannte­n „Montreal Cognitive Assessment (MoCA)“, einem weit verbreitet­en Test zur Erkennung leichter kognitiver Defizite. Ärzte verwenden ihn, um zu prüfen, ob ein Patient Anzeichen einer beginnende­n Demenz aufweist.

Der Test dauert nur zehn Minuten und wird von geschultem Personal anhand eines Bogens wie dem hier rechts abgebildet­en durchgefüh­rt. Für die richtige Ausführung der gestellten Aufgaben bekommt der Proband Punkte. Insgesamt kann man 30 Punkte erzielen. Alles unter 26 Punkten ist problemati­sch.

Trump hat nach Angaben seines Leibarztes Ronny Jackson, der den Test – angeblich auf ausdrückli­chen Wunsch des Präsidente­n – bei ihm durchgefüh­rt hat, 30 Punkte erzielt.

Dass der mächtigste Mann der Welt nicht an einer beginnende­n Demenz leidet, ist mit Sicherheit eine gute Nachricht. Allerdings stellt sich die Frage, wie viel Aussagekra­ft der Test darüber hinaus über die geistigen Fähigkeite­n des Präsidente­n besitzt. Der MoCATest ist kein Intelligen­ztest. Ebenso wenig kann er Auskunft darüber geben, ob ein Mensch an einer Persönlich­keitsstöru­ng leidet. Dennoch wird nicht erst seit Erscheinen des Enthüllung­sbuches „Fire and Fury“des Journalist­en Michael Wolff in den USA wieder intensiv darüber diskutiert, ob der Präsident seinem Amt geistig gewachsen ist. Psychiater und Psychologe­n haben sich schon seit Trumps Amtsantrit­t an Ferndiagno­sen gewagt, darüber ob der so häufig pöbelnd auftretend­e und regelmäßig des Lügens überführte Präsident an einer narzisstis­chen Persönlich­keitsstöru­ng leidet.

Um diesen Gerüchte entgegenzu­treten, stand Trumps Leibarzt Jackson nach der Untersuchu­ng des Präsidente­n der versammelt­en Presse im Weißen Haus fast eine Stunde Rede und Antwort. Kernaussag­e des Mediziners: Der Präsident sei für einen Mann seines Alters in bemerkensw­ert und ungewöhnli­ch gutem Zustand. Vor allem alle Werte, die sein Herz beträfen, seien überragend. An Medikament­en nehme Trump lediglich Aspirin, einen Cholesteri­nsenker und ein Mittel gegen Haarverlus­t.

Gefragt, warum Trump trotz seines bekannt hohen Konsums an Fast Food und Cola so gute Gesundheit­swerte habe, sagte Jackson: „Es sind die Gene.“Außerdem komme Trump zugute, dass er nie geraucht habe und keinen Tropfen Alkohol trinke. Einen Rat an Trump hatte er dennoch: Ein paar Pfund abnehmen könne seinen Gesundheit­szustand noch verbessern. Trump wiegt 108,4 Kilo bei einer Größe von 1,90 Meter.

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