Es wird gebaut und auch geschaut
Das Schwäbische Volkskundemuseum in Oberschönenfeld konzipiert seine Dauerausstellungen neu. Trotz der Umbauarbeiten gibt’s in dem beliebten Ausflugziel im westlichen Landkreis Augsburg viel zu erleben
Trotz Umbau geht es weiter: Als letzter Teil des Schwäbischen Volkskundemuseums wird bis zum Sommer der „Ochsenstall“modernisiert, vor allem die Dauerausstellungen werden komplett neu konzipiert und gestaltet. Das Projekt ist nicht zuletzt eine Herzensangelegenheit von Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert, der nach den Wahlen im Herbst aus seinem Amt ausscheiden wird. Trotz der Baustelle wird in diesem Jahr eine Reihe von Veranstaltungen angeboten.
Offiziell eröffnet wird die Dauerausstellung dann zum Museumsfest am Samstag und Sonntag, 28./29. Juli. Es gibt ein buntes Begleitprogramm. Inzwischen ist unter anderem die Informationstheke im Eingangsfoyer des größten Museumsgebäudes abgebaut worden. Dieser Eingangsbereich wird nun barrierefrei gemacht und das ganze Gebäude den heutigen Brandschutzanforderungen angepasst. Dazu gehört auch ein neuer Windschutz mit Schiebetüren. Während der Umbauzeit gibt’s weiterhin Ausstellungen – diese finden nun in der Schwäbischen Galerie statt: Im Erdgeschoss lautet nun das Motto „Vorsicht Baustelle! Was tut sich im Museum?“Zum einen werden Stücke aus dem Museumsbestand gezeigt. Mitarbeiter erzählen aus ihrem Arbeitsalltag und stellen ihre Lieblingsstücke vor. Das können durchaus kuriose Gegenstände sein. „Diese werden auch regelmäßig ausgewechselt“, erklärte Museumsleiterin Beate Spiegel bei der Vorstellung des Kulturprogramms des Bezirks Schwaben. Dieser ist der Träger des Museums.
Zudem gibt’s auch das „Objekt des Monats“. Dieses wird unter an- derem in Themenführungen genau beleuchtet. Dabei erfahren die Besucher, warum das jeweilige Objekt für die volkskundliche Museumsarbeit von Bedeutung ist und was beim Inventarisieren der Stücke eine wichtige Rolle spielt. Einige dieser Gegenstände sollen bereits einen Vorgeschmack auf die künftige Dauerausstellung geben. Virtuelle Einblicke in die Baustelle und aktuelle Baumaßnahmen präsentiert der Nebenraum.
Das Erdgeschoss wird künftig weiter als Ort für volkskundliche Sonderausstellungen genutzt. Die neue Dauerausstellung im ersten Obergeschoss widmet sich dem „Leben in überlieferten Ordnungen“. Erstmals wird darin auch ein umfangreicher Einblick in das Leben in der Zisterzienserinnenabtei gegeben werden.
● Kunst Nach wie vor weiter laufen die Ausstellungen mit Werken von Künstlerpersönlichkeiten des 20. und 21. Jahrhunderts im ersten Obergeschoss der Schwäbischen Galerie. Bei der aktuellen Ausstellung ist der Landkreis Augsburg zu Gast: Die Ausstellung „Innere Bilder“zeigt Gemälde des in Stadtbergen lebenenden Künstlers Hannes Goullon. Am 18. März folgt unter dem Motto „Auf den Punkt gebracht“eine Präsentation von Gemälden des Friedbergers Thomas Weil. Diese ist bis 17. Juni zu sehen. „Blütenknall – Bildschöpfungen von Daniela Kammerer“werden vom 29. Juni bis 23. September gezeigt. Den Abschluss des Ausstellungsjahres bildet dann die Schau „Ikarus und Ödipus – Medusa und Aphrodite“über Mythologie und Vermarktung vom 7. Oktober bis 6. Januar.
● Museumstag Diesmal ist am Sonntag, 13. Mai, zum Internationalen Museumstag das Motto „Netzwerk Museum: Neue Wege, neue Besucher“.
● Kräutersommer Er findet heuer zum 13. Mal statt, und zwar von Juni bis September.
● Weihnachtsmarkt Dieser wird vom Freitag bis Sonntag, 14. bis 16. Dezember, sicher wieder Anziehungspunkt für tausende Besucher.
● Kunstarchiv Seit Jahresbeginn hat der Bezirk Schwaben überdies das Erbbaurecht für den nahe des Schwäbischen Volkskundemuseums Oberschönenfeld gelegenen Weiherhof für 99 Jahre von den Zisterzienserinnen der Abtei Oberschönenfeld erworben. „Hier soll ein Kunstarchiv entstehen, um Künstlern der Region die Möglichkeit zu geben, ihr Werk auch für folgende Generationen zu sichern“, so Jürgen Reichert. Geplant auf dem Gelände ist auf längere Sicht in Zusammenarbeit mit dem Landkreis Augsburg ein „bayernweit einmaliges“Projekt für „Artists in Residence“mit Apartments für Künstler.