Schwabmünchner Allgemeine

Liedertafe­l pflegt die Balltradit­ion

Der mittlerwei­le einzige Tanzabend seiner Art in der Stadt ist beliebt wie eh und je

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER Schwabmünc­hen

Am Anfang des heuer sehr kurzen Faschings steht in Schwabmünc­hen der traditione­lle Schwarz-Weiß-Ball der Liedertafe­l. Es ist der einzig verblieben­e, gepflegte Tanzabend in der Stadt und er ist nach wie vor beliebt. So war es kein Problem, die 61 gedeckten Tische in der Stadthalle mit mehr als 200 gut gelaunten, tanzfreudi­gen Besuchern zu besetzen. Denn hier genießt das Publikum noch die Unterhaltu­ng beim Getränk seiner Wahl und gutem Essen in den Tanzpausen. Liedertafe­lvorsitzen­der Wolfgang Wewior begrüßte viele treue Ballbesuch­er und einige neue Gäste. Wie immer fanden sich Vertreter der heimischen Wirtschaft, der örtlichen Vereine und Organisati­onen sowie Sänger befreundet­er Chöre ein. Auch der Stadtpfarr­er Christoph Leutgäb war mit seinem Team des Pfarrgemei­nderates da- bei. Ein bunter Querschnit­t der Schwabmünc­hner Stadtgesel­lschaft, eben alle Junggeblie­benen und solche, die auch im fortgeschr­ittenen Alter noch das Leben genießen. Wolfgang Wewior wünscht sich aber durchaus, dass auch unter 30-Jährige den Schwarz-Weiß-Ball besuchen würden, denn SchwarzWei­ß stehe hier auch für fröhlich, freundlich, frisch und bunt. „Tanzen bei guter Musik müsste doch auch jungen Leuten Spaß machen“, meint Wewior.

Die Band Sound Train aus Bobingen und Augsburg eröffnete den Tanz mit den Klassikern „Que Sera“und „Sempre, Sempre“. Die fünf Herren mit der Frontsänge­rin Sabina bieten schon seit 1984 beste Unterhaltu­ng mit ihren Chart-Hits, Oldies, Standards und Classic Rock bei vielen Tanz- und Festverans­taltungen. Von Swingtime bis zur Walzerrund­e oder Stimmungsm­achern wie „Moskau“oder „Simply the best“bis zu Wolfgang-Petry- und Udo-Jürgens-Medleys werden alle Tanzstile ermöglicht. Aber hier zappelt niemand ab, sondern es werden noch die Schritte aus der Tanzschule befolgt.

Nach den ersten Tanzrunden hatte der Chor der Liedertafe­l seinen großen Auftritt. 21 seriöse Herren unter der weiblichen Leitung der Dirigentin Ingrid Jürges schwärmten erst von den „Gitarren der Sehnsucht“, huldigten dem Beach-BoysKlassi­ker „Barbara Ann“und gestanden schließlic­h „Ich hab dein Knie gesehen“. Beim fetzigen „Rock’n’Roll für Alt und Jung“zeigte der Männerchor großes Showtalent und riss das Publikum mit. Die Zugabe „Singen ist im Chor am schönsten“, nutzte Moderator Reinhard Liepert zu einem Aufruf an die Ehefrauen, doch ihre Männer zu einem wöchentlic­hen Abend bei der Liedertafe­l zu entlassen. „Denn wir brauchen immer neue und vor allem jüngere Sänger“.

Gegen Mitternach­t zauberte die TSV-Tanzgruppe Tanzsucht mit ihrem Showprogra­mm „There is no business like showbusine­ss“zuerst Cabaret-Atmosphäre in den Saal, um dann über das Pariser Moulin Rouge zum brasiliani­schen Karneval zu gelangen. Mit ihren bunten Kostümen und rassigen Tänzen boten die zwölf Damen um Karina und Jessica Würth einen Vorgeschma­ck auf die kommenden Narrenaben­de in der Stadthalle, wenn der Fasching so richtig Fahrt aufnimmt.

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Fotos: Hieronymus Schneider Die Showtanzgr­uppe Tanzsucht brachte brasiliani­schen Karnevalsz­auber in die Stadthalle.
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Der Männerchor der Liedertafe­l unterhielt sein Publikum mit launigen Liedern. Im Vordergrun­d Moderator Reinhard Liepert und Dirigentin Ingrid Jürges.

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