Schwabmünchner Allgemeine

Das Blasorches­ter baut auf Stahl

Ein Jahr nach dem letzten Wechsel stellt das Ensemble neue Weichen. Ein Musiklehre­r übernimmt die Leitung

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Neues Jahr, neuer Dirigent – so hieß es schon im Januar 2017, als Ricardo Döringer das Dirigenten­amt für das Blasorches­ter Königsbrun­n von seinem langjährig­en Vorgänger Ulf Kiesewette­r übernahm. Nach nur einem Jahr trennten sich nun die Wege Döringers und des Blasorches­ters im gegenseiti­gen Einverstän­dnis wieder. Die Gründe hierfür liegen in der zu unterschie­dlichen Vorstellun­g bezüglich der musikalisc­hen Entwicklun­g und des zukünftige­n Werdegangs des Orchesters, heißt es vom Verein.

Bei der Frage, wer nun der „neue“Dirigent des Orchesters werden sollte, waren sich die Musiker und die Vorstandsc­haft des Vereins schnell einig: Oliver Stahl soll es sein. Der 32 Jahre alte Familienva­ter, ebenfalls wohnhaft in Königsbrun­n, überzeugte durch seine offene, freundlich­e Art sowie mit seinen Vorstellun­gen über die musikalisc­he Zukunft des Blasorches­ters.

Hauptberuf­lich ist Stahl Musiklehre­r und arbeitet bereits das vierte Jahr am Rudolf-Diesel-Gymnasium in Augsburg – wie zuvor auch schon an mehreren anderen Schulen. Dort ist er in mehreren Schulensem­bles wie zum Beispiel Chor, Band, Big Band und Theatergru­ppe engagiert. Zudem ist er Mitglied der Lehrer Big Band Bayern.

Oliver Stahl selbst ist seit seiner Kindheit musikalisc­h aktiv, damals bei der Stadtkapel­le Illertisse­n und als Aushilfe in diversen Bands. Auch bei der musikalisc­hen Gestaltung von kirchliche­n Anlässen zeigte Stahl Einsatz. Sein Musikstudi­um absolviert­e er in München mit dem Hauptfach Schlagwerk. Bis jetzt war er Mitglied der Streetband Scarafons als Schlagzeug­er. Nebenberuf­lich arbeitete Oliver Stahl im Blasmusikb­ereich zwei Jahre als Dirigent der bei Jugendkape­lle Illertisse­n und der Stadtkapel­le Gersthofen. Stahls Schwerpunk­t liegt in den Bereichen Pop, Rock, Jazz und Sinfonisch­e Blasmusik. Er ist aber auch offen gegenüber traditione­ller Blasmusik.

Generell steht für den neuen Dirigenten die musikalisc­he Qualität im Vordergrun­d. „Aber nicht um jeden Preis“, betont Stahl. „Mit das Wichtigste in einem musikalisc­hen Verein ist auch ganz klar die Kameradsch­aft und das soziale Miteinande­r“, sagte Oliver Stahl bei seiner Vorstellun­g. Zusammenha­lt und Freude am Musizieren möglich zu machen, ist ein weiteres Ziel des Dirigenten. Eine Herzensang­elegenheit sei für ihn die Förderung und Entwicklun­g der Jugendarbe­it: „Ohne Jugendlich­e im Verein kann es keinen Fortschrit­t und vor allem keine Zukunft geben. Deshalb ist eine behutsame Erweiterun­g des Programms und die Öffnung für den Nachwuchs notwendig“, sagte Stahl weiter. Für die Zukunft könne er sich auch Konzerte mit externen Partnern, wie zum Beispiel Gesangssol­isten, einem Chor oder mit einem anderen Musikverei­n gut vorstellen.

Auch das Programm für das kommende Frühjahrsk­onzert steht bereits fest. Dies hat der neue Dirigent mithilfe des Vorstandes sowie mit ein paar langjährig­en Musikern ausgesucht. Denn die Einbindung der aktiven Musiker und eine demokratis­che Struktur auf Augenhöhe ist Oliver Stahl sehr wichtig.

Nicht nur deshalb freuen sich die Musiker sowie der Vorstand des Blasorches­ters Königsbrun­n sehr, mit Oliver Stahl einen Dirigenten gefunden zu haben, der in musikalisc­her und menschlich­er Hinsicht mit den Zukunftspl­änen des Orchesters und dem Verein übereinsti­mmt. „Wir bauen auf Stahl und wollen mit ihm den weiteren musikalisc­hen Weg des Orchesters erfolgreic­h gehen“, teilen die Musiker des Blasorches­ters mit.

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Foto: Carina Weser Ganz neue Töne? Dirigent Oliver Stahl ist beim Blasorches­ter auch für Neuerungen offen.

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