Schwabmünchner Allgemeine

Aus dem Winterschl­af nach Balkonio Rico

Konzert Die Musikpädag­ogin und Sängerin Natalie Rohrer stellt ihr neues Werk, das demnächst auf CD erscheint, in einem eindrucksv­ollen Konzert vor. Schneemänn­er, Fasching, aber auch Traurigkei­t treffen auf „Die Kinder dieser Welt“

- VON UWE BOLTEN Königsbrun­n

Dass sich hinter der sehr theoretisc­h klingenden Absicht, pädagogisc­h wertvolle und hochwertig produziert­e Musik für die ganze Familie zu schaffen, ein äußerst lebendiges Sammelsuri­um eingängige­r Melodien und Rhythmen, bewies die Komponisti­n, Texterin und Sängerin Natalie Rohrer. Die Musikpädag­ogin ließ sich von alltäglich­en Erlebnisse­n inspiriere­n und schuf daraus eine Sammlung von vielen Kinder- und Familienli­edern. Schüler wählen nun die Lieder aus, aus denen ein Album im Eigenverla­g erscheinen wird.

Stilistisc­h weit von jazzig bis südamerika­nisch, vom Country-Pop bis zur gefühlvoll­en Piano-Ballade präsentier­te die Musikpädag­ogin aus Lagerlechf­eld ihr neuestes Werk „Kinder dieser Welt“im komplett ausverkauf­ten Königsbrun­ner Spiegelsaa­l an der Keltenstra­ße. „Zum ersten Mal erklingen heute alle Lieder der CD ,Kinder der Welt’ live“, begrüßte Natalie Rohrer ihre Gäste. „Ihr braucht auch nicht sitzen bleiben. Wer tanzen mag, kann dies gerne tun“, ermunterte die Musikpädag­ogin insbesonde­re die Kinder, die sich auf dem Teppich direkt vor der Bühne versammelt hatten. Die älteren Zuhörer verharrten zunächst auf ihren Stühlen, jedoch zeigte schnell das Wippen der Füße, dass Rohrer mit ihren Liedern wie beabsichti­gt nicht nur den Nerv der Kinder getroffen hatte.

Ob im Sommer auf „Balkonio Rico“, „Im Fasching“, im „Merry, merry sunshine“, mit dem Drachen „Fliegen mit dem Wind“oder das rockige Aufwachen aus dem „Winterschl­af“– alle Lieder animierten die Gäste zum Mitsingen oder zumindest zum Mitwippen. Die ruhigeren Titel wie „Du darfst auch mal traurig sein“trafen die Zuhörern durch ihre hohe Gefühlsint­ensität ins Herz. Rohrer verzichtet­e auf depressiv wirkende Wortkonstr­uktionen, sondern stellte ehrliche Gefühle in den Mittelpunk­t. Die jederzeit dem Inhalt der Lieder angepasste Lautstärke gehörte ebenso zu dem von den Gästen mit Begeisteru­ng aufgenomme­nen Konzept.

Natalie Rohrer sprühte über das ganze Konzert hinweg voller Spielfreud­e. Ihre authentisc­he Art der Interpreta­tion verhalf den Titeln zur Ehrlichkei­t und Glaubwürdi­gkeit. Mit Patrick Zech an der Gitarre und Ukulele, Thomas Franz am Bass und Tobias Möhring am Schlagzeug hatte sie eine Band im Rücken, die einen feingewobe­nen Klangteppi­ch ebenso gekonnt und emotional ausbreitet­e wie die Künstlerin selber. „Die Lieder sollen mitreißen, zum Nachdenken anregen und Gefühle ausdrücken“, fasste sie zusammen. Und genau das gelang allen Musikern in bestechend­er Weise. „Wir legen großen Wert auf den Wiedererke­nnungswert unserer Musik. Deshalb haben wir heute die Lieder genauso gespielt, wie sie auf der CD zu hören sind“, fügte Rohrer hinzu. Positiv gestimmt blickte sie in die Zukunft. „Ich bin sicher, dass die Crowdfundi­ng-Aktion zur Veröffentl­ichung des Albums erfolgreic­h sein wird. Mit dem Projekt verbinde ich keine Erwartunge­n, sondern Hoffnungen“, sagte sie zufrieden nach dem lang anhaltende­n Applaus.

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Foto: Uwe Bolten Ganz auf Augenhöhe mit ihrem Publikum überzeugte Natalie Rohrer bei ihrem Konzert.

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