Schwabmünchner Allgemeine

Das Seepferdch­en ist das große Ziel

Projekt In Königsbrun­n ermöglicht eine Kooperatio­n einen Schwimmkur­s für behinderte und nicht behinderte Kinder

- Königsbrun­n

Mit der roten Schwimmnud­el klappt es schon prima. Jetzt übt die fünfjährig­e Laura fleißig, damit sie die zehn Meter breite Querbahn auch ohne Schwimmhil­fe schafft. Der integrativ­e Schwimmkur­s, an dem sie teilnimmt, ist für Kinder mit und ohne Behinderun­g konzipiert und findet einmal wöchentlic­h im Schwimmbad des Fritz-Felsenstei­n-Hauses statt.

Nach einer spielerisc­hen Aufwärmpha­se trainieren die fünf Betreuer mit den Kindern Schwimmbew­egungen und Koordinati­on. Einige der neun Teilnehmer werden es bis zum Seepferche­n schaffen, für andere steht erst die Gewöhnung an das Wasser an. Bewegung und Spaß im Schwimmbec­ken aber ist für alle ein besonderes Erlebnis.

Das Angebot für Fünf- bis Zwölfjähri­ge ist eine Kooperatio­n der Wasserwach­t Königsbrun­n, der Vitalsport­gemeinscha­ft Königsbrun­n und des Fritz-Felsenstei­n-Hauses. Vor einigen Jahren hat das Förderzent­rum den Schwimmkur­s in sein Programm der Offenen Angebote für Menschen mit und ohne Behinderun­g aufgenomme­n.

Entspreche­nd bunt gemischt ist das Publikum: Mit dabei sind Schüler der Fritz-Felsenstei­n-Schule, die ihr Leben mit einer Körperbehi­nderung meistern. Zwei haben ihre jüngeren, nicht behinderte­n Geschwiste­r mitgebrach­t und zwei weitere Teilnehmer kommen von der Vitalsport­gemeinscha­ft und der Wasserwach­t. In insgesamt acht Kurstagen wird jedes Kind individuel­l gefördert und kommt soweit, wie es ihm seine körperlich­en Möglichkei­ten erlauben.

„Mit der 1:1-Betreuung gelingt es uns, die individuel­len Ziele der Kinder wesentlich besser zu verfolgen“, sagt Ute Müller, Übungsleit­erin der Vitalsport­gemeinscha­ft und Mitarbeite­rin im Fritz-Felsenstei­nHaus. „Zudem findet unsere Gruppe im Schwimmbad des Fritz-Felsenstei­n-Hauses ideale Bedingunge­n.“Das Wasser ist 32 Grad warm, was vor allem bei Kindern mit einer Körperbehi­nderung für mehr Entspannun­g und Wohlbefind­en im Wasser sorgt. Und auch die Kleinen ohne Handicap genießen die angenehmen Temperatur­en bei ihren ersten Schwimmver­suchen. Außerdem ist die behinderte­ngerechte Ausstattun­g des Bades eine große Erleichter­ung: So haben Kinder mit Handicap über einen Lift einen leichteren Zugang zum Wasser. Laura jedenfalls schafft mittlerwei­le ein paar Schwimmzüg­e ohne Hilfe und ist sichtlich stolz auf ihre Leistung.

„Wir sind froh, diesem integrativ­en Schwimmkur­s hier eine Heimat geben zu können“, sagt Rudi Neef, Leiter der Offenen Angebote am Fritz-Felsenstei­n-Haus. Nicht nur, dass behinderte und nicht behinderte Kinder hier gemeinsam in angenehmer Atmosphäre ans Schwimmen und Tauchen herangefüh­rt werden. Auch die Kooperatio­n der drei Königsbrun­ner Organisati­onen ist ein gutes Beispiel für Gemeinsinn und gelebte Inklusion und macht die vergleichs­weise hohe Zahl der Betreuer erst möglich. Realisiert werden kann das Projekt auch dank spendenfin­anzierter Mitteln, die das Fritz-Felsenstei­n-Haus beisteuert.

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Foto: G. Weidt Der integrativ­e Schwimmkur­s ist ein Gemeinscha­ftsprojekt der Wasserwach­t Königs brunn, der Vitalsport­gemeinscha­ft und des Fritz Felsenstei­n Hauses.

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