Sag Ja zur Glatze!
Wozu transplantieren? Auch kahle Schädel haben ihren Reiz
Der Wuschelkopf von Prinz William ist längst Geschichte. Schon als er 20 war, veröffentlichte eine Zeitung Fotos, die eine kahle Stelle auf seinem Kopf zeigten. Jetzt hat die Nummer zwei der britischen Thronfolge sich entschieden: lieber ganz kurz rasiert als Resthaarverwaltung. Der „buzz cut“, die neue Frisur, bekommt viel Lob. „Sieht fabelhaft aus“, sagt der Berliner Promi-Friseur Udo Walz. William selbst nimmt das Ganze mit Ironie. Als sein Sohn George geboren wurde, sagte er: „Er hat viel mehr Haare als ich, Gott sei Dank.“
Haarausfall ist meist erblich bedingt. Geheimratsecken, lichtes Haar oder eine Art Tonsur: Viele Männer müssen lernen, damit zu leben. Andere entscheiden sich wie Italiens früherer Ministerpräsident Silvio Berlusconi, der Fußballprofi Benedikt Höwedes oder der Trainer Jürgen Klopp für eine Transplantation. FDP-Chef Christian Lindner reimte 2014 in einer Karnevalsrede gar: „Um liberales Wachstum zu generieren, ließ ich mir die Haare transplantieren.“Der Saal sang dazu begeistert: „Du hast die Haare schön, du hast die Haare schön.“Die Liste berühmter Kahlköpfe ist lang: Sie reicht von Schauspielern wie Telly Savalas alias Kojak, Yul Brynner und Bruce Willis über den ComicHelden Charlie Brown bis zu „Meister Proper“aus der Putzmittelwerbung. Der Schummelscheitel, das Drapieren von Resthaar, ist nach den Worten von Udo Walz längst passé. Die Männer seien eitler geworden, hat er beobachtet. Und überhaupt: „Je mehr man etwas verstecken möchte, umso mehr macht man darauf aufmerksam.“
Was William angeht, konnte man bei einem Buchmacher schon darauf wetten, welche Frisur er im Mai zur Hochzeit seines Bruders Harry trägt. Dass er sich noch rasch Haare transplantieren lässt, ist danach äußerst unwahrscheinlich.