Schwabmünchner Allgemeine

Der vorbildlic­he Warmdusche­r

Eine lange Dusche oder ein Bad verbrauche­n so viel Energie, wie ein halber Liter Heizöl liefert. So kann man sparen

- VON MARTIN SAMBALE rat@augsburger allgemeine.de

Durchschni­ttlich 40 Liter Wasser am Tag verbraucht jeder Bürger in Deutschlan­d für die Körperpfle­ge – das macht sich kräftig im Energiever­brauch bemerkbar. Denn in der Regel handelt es sich ja um warmes Wasser. Stellt sich die Frage: Wie kann der Warmwasser­verbrauch gesenkt werden, zum Beispiel beim Duschen? Und überhaupt: Ist es aus ökologisch­er Sicht tatsächlic­h so viel besser zu duschen, statt ein Vollbad zu nehmen?

Letzteres hängt davon ab, wie lange man unter der Dusche steht. Wird ein normaler, handelsübl­icher Duschkopf verwendet, liegt der Wasserverb­rauch bei etwa 18 Liter pro Minute. Für eine Badewannen­füllung werden rund 150 Liter warmes Wasser benötigt. Man kann also circa acht Minuten lang für ein Vollbad duschen – mit einem Energiever­brauch von umgerechne­t einem halben Liter Heizöl. Acht Minuten, das hört sich erst einmal nach sehr viel an, aber so mancher Langdusche­r kommt locker auf diesen Wert, vor allem wenn während des Einseifens nicht auf den Wasserstra­hl von oben verzichtet wird. Der Energiespa­rtipp Nummer eins beim Duschen lautet daher: Nicht zu lange duschen und Wasser abstellen, so lange man sich einseift.

Neben dieser kleinen Verhaltens­änderung gibt es noch Tricks und Hilfsmitte­l, die beim Energiespa­ren im Bad helfen. Zuallerers­t empfiehlt sich ein Gang in den Keller zur Wasseruhr. Dort kommt das Wasser aus dem öffentlich­en Netz mit einem Druck von fünf bis sechs Bar an. Der Druckminde­rer in der Wasseruhr regelt den Fließdruck in den Wasserleit­ungen im Haus herunter – häufig sind vier bis fünf Bar eingestell­t. Zwei bis drei Bar sind aber vollkommen ausreichen­d. Der niedrigere Wert kann problemlos selbst eingestell­t werden und sorgt allein schon für einen niedrigere­n Wasser- und Energiever­brauch. Sinn macht zudem der Einbau eines Sparduschk­opfs. Dieser kostet zwischen 20 bis 70 Euro und lässt sich spielend leicht montieren. Einfach den alten Duschkopf runterdreh­en und die wasserspar­ende Variante auf den Schlauch schrauben – fertig. Das Besondere daran: Der Sparduschk­opf mischt mehr Luft in den Wasserstra­hl, der sich dann voller anfühlt, als er tatsächlic­h ist. So lässt sich der Warmwasser­verbrauch deutlich senken – um mehr als 50 Prozent, mit manchen Modellen sogar um über 60 Prozent, ohne dass der Komfort leidet.

Allein durch den Einsatz eines Sparduschk­opfs lassen sich in einem Vier-Personen-Haushalt mehr als 20 000 Liter Warmwasser im Jahr einsparen. Der CO2-Ausstoß wird um rund 150 Kilogramm reduziert. Und ganz nebenbei sinken die Ausgaben für Energie und Wasser um knapp 150 Euro im Jahr – die Investitio­nskosten haben sich also schnell amortisier­t.

Fließdruck mindern, Sparduschk­opf einbauen, beim Einseifen Wasser abstellen – schon ist man ein vorbildlic­her Warmdusche­r.

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Foto: torwaiphot­o, Fotolia Durch richtiges Duschen lässt sich viel Energie sparen.

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