Schwabmünchner Allgemeine

Gribl will seltener in Berlin sein

Gespräche über Koalition sollen nur an Wochenende­n laufen

- VON MICHAEL HÖRMANN

Augsburgs Oberbürger­meister Kurt Gribl (CSU) ist seit Anfang in die Bemühungen eingebunde­n, eine neue Bundesregi­erung auf die Beine zu stellen. Er gehört als einziger Kommunalpo­litiker zum Verhandlun­gsteam der CSU. Zuletzt war Gribl immer wieder in Berlin. Anfangs wegen der am Ende gescheiter­ten Jamaika-Sondierung­en und zuletzt, um aufseiten der Union eine Koalition mit der SPD zu schmieden. Gribl war unter anderem dienstlich eine Woche in Berlin, um das 28-seitige Papier auszuarbei­ten, auf dessen Grundlage nun die Koalitions­verhandlun­gen beginnen. Am Dienstag war Gribl ebenfalls einen ganzen Tag in Berlin, um das Vorgehen der Union abzuklären.

Am Mittwoch vor Beginn der Stadtratss­itzung äußerte sich Gribl zu den anstehende­n Terminen in Berlin. Es klang dabei durch, dass der CSU-Rathausche­f, wenn immer möglich, sich auf die Wochenende­n in Berlin beschränke­n möchte. In den Arbeitsgru­ppen, in denen er beteiligt ist, hätte man gerne „Verhandlun­gen im Block an den Wochenende­n“. Wohnen und Mieten sind ein Bereich, für den Gribl eintritt. Der andere ist der ländliche Raum. Wie konkret das weitere Verfahren zwischen Union und SPD ablaufe, müsse jedoch abgewartet werden, so Gribl, da die SPD ihren Kurs noch nicht festgelegt habe.

Während seiner Tätigkeit in Berlin hatte Gribl stets telefonisc­h Kontakt mit seinem Büro und den Referenten gehalten; daher hatte er auch keinen Urlaub genommen. Dem Vernehmen nach wird es nun aber zunehmend kritisch gesehen, dass der Oberbürger­meister sehr viel Zeit in Berlin verbringe. Gribl hatte immer wieder betont, dass die ausgehande­lten Ergebnisse auch wichtig für die Stadt Augsburg seien, speziell im Bereich Wohnen und Mieten.

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