Schwabmünchner Allgemeine

Kein Museum für Roy Black?

- VON PITT SCHURIAN pit@augsburger allgemeine.de

Im regionalen und im lokalen Teil dieser Zeitung ist Roy Black heute ein Thema. Ein Augsburger Kamerateam war gestern schon in Straßberg am Grab von Gerhard Höllerich, wie der Star mit bürgerlich­em Namen hieß, und weitere Medien haben teils schon vor Wochen seinen 75. Geburtstag zum Thema gemacht. Denn Schlager und ihre Ikonen sind nicht von gestern.

Was einst die sind heute Shows von Carmen Nebel, Helene Fischer und Florian Silbereise­n. Statt des Studios Berlin füllen sie heute die größten Arenen des Landes. Und sie bieten eine Bühne für eine ganze Menge an Sängern und Bands, die auf die Herzen des Publikums abzielen.

Dieses ist dankbar für diese Fluchtburg­en, die gute Gefühle der Gewalt entgegense­tzen, die wir im Alltag in unterschie­dlichster Form ertragen müssen – und sei es nur im subtilen Druck des Berufslebe­ns. Auch Heimat gewinnt da wieder an Wert, wie an vielen Dingen zu sehen ist.

In dieser Lage stellt sich also wieder einmal die Frage nach einem Museum für Roy Black. Ausstellun­gsstücke gäbe es genug. So manche ergrauten Fans könnten etwas beitragen.

Doch die Eigentümer der wohl wertvollst­en Sammlung, Irmgard und Friedhelm Tiemann, haben weise erkannt, dass ein Museum in Bobingen höchstens an einigen Tagen im Jahr beachtet würde. Selbst die Stadt Augsburg wäre wohl auf Dauer vom nötigen Aufwand überforder­t, den Museumsbes­ucher heute an Präsentati­onsformen erwarten. So bleibt der Genuss von Schlagern und der Gedanke an ihre Interprete­n die Sache der einzelnen Menschen. Eine Herzenssac­he eben.

ZDF-Hitparade,

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