Viele Millionen für die Kindergärten
Untermeitingen nimmt 2018 keine neuen Kredite auf, muss aber Geld aus den Rücklagen entnehmen. Warum sich die Ausgaben für den Friedhof und die Ortsplanung in diesem Jahr verdoppeln
Die Gemeinde Untermeitingen steht finanziell gut da, muss im Jahr 2018 aber auf ihre Rücklagen zurückgreifen, um alle Investitionen finanzieren zu können. Das sagte Bürgermeister Simon Schropp auf der vergangenen Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.
Die Gemeinde wird dieses Jahr im Verwaltungshaushalt einen Gewinn von 900 000 Euro aus den laufenden Ein- und Ausgaben erwirtschaften, welcher dem Vermögenshaushalt für Investitionen zugeführt wird. Das ist knapp eine Million Euro weniger als im vergangenen Jahr. Der Grund dafür sind laut Bürgermeister Schropp die Kosten für geplante Projekte. Es sei deshalb klar, dass die Gemeinde nicht wieder ein Plus von fast zwei Millionen Euro im Verwaltungshaushalt machen kann. Allein die Ausgaben für die Ortsplanung steigen um mehr als das Doppelte auf 134500 Euro. Kämmerin Karina Steinbrecher erklärte, dass die Gemeinde unter anderem die Kosten für einen Bebauungsplan für ein Baugebiet im Süden der Gemeinde und den interkommunalen Flächennutzungsplan zahlen müsse. Die Ausgaben für die Abwasserbeseitigung werden um 100 000 Euro steigen, da die Gemeinde eine Kanalsanierung in Teilen des Ortes plant.
Weil es auf dem Friedhof bereits zwei Rohrbrüche gab, soll die Wasserleitung in diesem Jahr saniert werden. Die Ausgaben für den Friedhof steigen deshalb von knapp 57000 auf rund 100000 Euro. „Bevor wir jedes Jahr 10000 bis 20000 Euro in die Reparatur stecken, sanieren wir lieber“, erklärte Schropp. Bei einigen Gebäuden stehen 2018 zudem Bauarbeiten an, weshalb die Gemeinde mehr Geld ausgeben muss. An der Schule in Lagerlechfeld sowie im Rathaus und am Bauhof werden Fenster ausgetauscht. Zudem wird die Ostseite des Bauhofs saniert. Beim Bauhof rechnet Steinbrecher außerdem mit weniger Einnahmen in diesem Jahr. Sie erklärt, dass 2017 ein Fahrzeug verkauft wurde. Das sei dieses Jahr nicht geplant.
Veränderungen wird es außerdem in der Bücherei geben, weshalb die Ausgaben im Vergleich zum Vorjahr um 4000 Euro steigen werden. Steinbrecher sagte, dass ein Jugendraum mit Konsole und Monitor sowie eine neue Beleuchtung angebracht werden sollen. Laut Bürgermeister Schropp wolle sich die Bücherei mit dem Raum einer neuen Zielgruppe öffnen. Für das Kriegerdenkmal an der Ulrichshöhe sind im Haushalt 3000 Euro eingeplant. Steinbrecher sagte, dass die Schrift neu nachgezeichnet werden müsse, außerdem ist eine neue Bepflanzung angedacht.
Mit 3,12 Millionen Euro gibt die Gemeinde ein Viertel ihrer Ausga- ben für die Kindergärten, das Jugendhaus und die Jugendpflege aus. Demgegenüber stehen in diesem Bereich Einnahmen in Höhe von 1,65 Millionen Euro. Der Verwaltungshaushalt, also alle laufenden Einnahmen und Ausgaben, schließt mit 12 424 295 Euro.
Die Gemeinde investiert dieses Jahr zudem in einige Bauvorhaben und Projekte (wir berichteten). Für diese Investitionen muss die Gemeinde keine neuen Kredite aufnehmen, es werden jedoch 2,3 Millionen Euro aus den Rücklagen entnommen. Für den Bau des neuen Kindergartens am Lechring sind im Haushalt 3,2 Millionen Euro veranschlagt. Die Gemeinde rechnet mit einem Zuschuss von 700000 Euro. Der Neubau des Lechrings mit der Gestaltung des Kreisverkehrs kostet 700 000 Euro, die Platzgestaltung zwischen dem Supermarkt Edeka und dem neuen Ärztehaus etwa 480 000 Euro. Weitere Kosten fallen unter anderem für den sozialen Wohnungsbau, die Grundschule und die Erschließung von Baugebieten an.
Der Verkauf von Baugrundstücken soll der Gemeinde 5,5 Millionen Euro einbringen. Bei Gewerbegrundstücken plant die Gemeinde mit einer Million Euro. Bei den Straßenausbaubeiträgen wird die Gemeinde dieses Jahr keine Einnahmen haben. Steinbrecher erklärte, dass für die bereits sanierten Straßen noch keine Schlussrechnungen vorliegen. Schropp stellte die Frage, ob die Gemeinde aufgrund der angekündigten Gesetzesänderung der bayerischen Staatsregierung überhaupt in den Ausbau der Ortsstraßen investieren sollte. Der Vermögenshaushalt – die Einnahmen und Ausgaben bei den Investitionen – schließt mit 11 194 500 Euro. In diesem Jahr wird die Gemeinde Untermeitingen 140 000 Euro an Krediten tilgen. Untermeitingen hat dann noch Schulden in Höhe von 763134 Euro.
Die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses haben dem Haushaltsplan zugestimmt.
Grundstücksverkäufe sollen der Gemeinde 5,5 Millionen Euro einbringen