Schwabmünchner Allgemeine

Renk ist eine große Chance für Oberottmar­shausen

Bürgermeis­ter Gerhard Mößner hebt die Vorteile des Projekts hervor. Einigen Räten genügt dies allerdings nicht

- VON MICHAEL LINDNER Oberottmar­shausen

Vor knapp einem Jahr wurde bekannt, dass der Augsburger Antriebssp­ezialist Renk in Oberottmar­shausen ein Warenund Prüfzentru­m errichten möchte. Ein Großteil des Gemeindera­ts sprach sich damals für das Projekt aus – und tut dies noch immer. Aber auch die Gegner des Projekts lassen sich nicht umstimmen, dies wurde bei der jüngsten Sitzung deutlich.

Renk möchte auf einer sieben Hektar großen Fläche zwischen der neuen und alten B 17 noch in diesem Jahr mit dem Neubau beginnen; Mitte 2019 soll der Betrieb anlaufen. Bis zu 30 Arbeitsplä­tze sollen dann von Augsburg auf Oberottmar­shausen übergehen, Renk investiert auf dem Lechfeld einen zweistelli­gen Millionenb­etrag. Doch für Gemeindera­t Bernhard Schmitt überwiegen die negativen Aspekte. Er tue sich schwer, bei dem Projekt die direkten Vorteile für Oberottmar­shausen zu erkennen. Es gebe kein Geld durch den Grundstück­sverkauf, da sich dieses im Privatbesi­tz befinde. Es entstehen keine zusätzlich­en Arbeitsplä­tze und seiner Meinung nach werde es keine spürbaren Gewerbeste­uereinnahm­en geben. Dagegen steige der Verkehr an, und es werde viel Fläche verbraucht. „Der gute Name Renk reicht für mich deshalb nicht aus“, sagte Schmitt.

Rudolf Zott monierte die benötigte Ausgleichs­fläche von etwa 2,7 Hektar, die im Besitz der Gemeinde ist. „Diese Ausgleichs­fläche wird uns irgendwann fehlen“, sagte Zott. Wie in der Gemeindera­tssitzung bekannt gegeben wurde, plant die Kommune mit Einnahmen in Höhe von 600 000 Euro für die Ausgleichs­flächen. „Die Fläche ist zu schade für Lagerhalle­n“, sagte Markus Reiter zum geplanten RenkStando­rt.

Oberottmar­shausens Bürgermeis­ter Gerhard Mößner hob in einer leidenscha­ftlichen Rede die Vorteile der Renk-Ansiedlung hervor. Die Gemeinde müsse bei der Erschließu­ng nur minimal in Vorleistun­g gehen, dies sei nur selten der Fall. Zudem werde zuerst das südlich liegende, relativ unförmige Grundstück bebaut. Was mit der nördlichen rund 15000 Quadratmet­er großen Fläche geschehe, sei jetzt noch nicht abzusehen. Sie soll vorerst weiter landwirtsc­haftlich genutzt werden. „Renk ist ein regionaler Betrieb. Das ist eine große Chance für die Gemeinde. Man kann es im Leben nicht allen recht machen, aber ich meine, dass wir das jetzt richtigmac­hen“, sagte Mößner.

Und diese Meinung teilte die deutliche Mehrheit des Gemeindera­ts. Thomas Zott erwartet gerade für das nördliche Teilstück einen deutlichen Mehrwert für die Gemeinde – und dadurch auch höhere Gewerbeste­uereinnahm­en. Albert Reiter machte deutlich, dass der geplante Standort seit 15 Jahren im Flächennut­zungsplan als Gewerbeflä­che dargestell­t werde und jetzt die Umsetzung geplant sei.

Nachdem der zunächst angesetzte Lärmpegel für das Gewerbegeb­iet nach Meinung des Landratsam­ts zu hoch angesetzt war, fand nun eine Korrektur statt. Volker Kirtscher vom Ingenieurb­üro Arnold Consult legte das weitere Vorgehen dar: Es werde nun ein städtebaul­icher Vertrag ausgearbei­tet, danach werde der Bebauungsp­lan öffentlich ausgelegt.

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