Umweltschutz? Ja, aber…
Die Natur ist der Jugend wichtig. Zumindest in der Theorie
In der Theorie ist das mit dem Umweltschutz ja eine prima Sache. Da sind sich alle einig. Plastikmüll? Sauerei. Abgeholzte Regenwälder? Schrecklich. Schmelzende Pole? Katastrophe. Wenn es aber darum geht, konkret etwas dagegen zu tun, sind die guten Vorsätze oft schnell wieder verflogen. Besonders bei Jugendlichen ist die Lücke zwischen Problembewusstsein und praktischem Handeln groß. Das zeigt eine neue Studie des Umweltministeriums. Das zentrale Ergebnis: 80 Prozent der Jugendlichen sind besorgt, dass ihre Kinder und Enkel einmal in einer weniger intakten Umwelt aufwachsen müssen. Und 73 Prozent der Befragten denken, dass man seinen Lebensstandard eher einschränken müsse, um die Umwelt zu schützen.
Doch die besten Vorsätze nutzen ohne Taten ja bekanntlich wenig. Obwohl 71 Prozent der Jugendlichen grundsätzlich dazu bereit sind, mehr Geld für umweltfreundliche Produkte auszugeben, kaufen nur neun Prozent Kleidung mit Ökosiegel. Etwa ein Viertel kauft gezielt fair hergestellte und gehandelte Produkte. Lediglich 46 Prozent der Jugendlichen könnten sich vorstellen der Umwelt zuliebe weniger mit dem Flugzeug zu reisen. Und 18 Prozent wollen nicht einmal auf Plastiktüten verzichten.
Was also tun, um die Lücke zwischen Theorie und Praxis zu schließen? 87 Prozent wünschen sich günstigere Preise für umweltfreundliche Produkte. 79 Prozent würde es helfen, wenn andere auch mehr auf die Umwelt achteten. Und 78 Prozent der Jugendlichen hätten gerne umweltfreundliche Produkte ohne Verlust an Komfort. Das klingt etwas bequem. Ist aber zumindest erfrischend ehrlich.