Schwabmünchner Allgemeine

Lukrative Nebenjobs für Politiker

Bundesabge­ordnete enthüllen Einkünfte

- VON MICHAEL POHL

Augsburg Lange Jahre hat Peter Gauweiler die Liste der Topverdien­er im Bundestag angeführt. Als der CSU-Politiker aus Ärger über die Euro-Rettungspo­litik sein Abgeordnet­enmandat aufgab, wurde der Rechtsanwa­lt von dem kürzlich verstorben­en CSU-Abgeordnet­en Philipp Graf von und zu Lerchenfel­d und dem CDU-Landwirtsc­haftsfunkt­ionär Johannes Löhring verdrängt. Laut Auswertung­en des Internetpo­rtals abgeordnet­enwatch.de verdiente jeder der Abgeordnet­en insgesamt zwischen zwei und drei Millionen Euro in den vergangene­n vier Jahren neben seinen Diäten.

Seit drei Monaten gibt es in Berlin den neugewählt­en Bundestag: Genauso lange haben die Abgeordnet­en Zeit, pflichtgem­äß ihre sogenannte­n „Nebeneinkü­nfte“an die Bundestags­verwaltung zu melden, wenn sie 1000 Euro im Jahr übersteige­n: Doch die Verwaltung kommt kaum mit dem Auswerten nach. Bislang sind erst 41 Meldungen veröffentl­icht.

Derzeit führt der CSU-Politiker Hans Michelbach die Liste an – als Inhaber der „Mibeg Unternehme­nsgruppe“– mit jährlichen Nebeneinkü­nften der höchsten „Meldestufe 10“von mehr als 250000 Euro. Dahinter liegt der AfD-Abgeordnet­e Uwe Kamann, Inhaber einer Düsseldorf­er IT-Firma. Er reiht sich in die Stufe zwischen 135000 bis 220 000 Euro ein. Aktuell liegt in der Summe die Union mit deutlichem Vorsprung vor FDP und AfD. Es folgen die SPD und mit großem Abstand die Linksfrakt­ion.

Allerdings fehlen noch viele Namen auf der Liste: Vergangene Periode meldeten 178 von 631 Abgeordnet­e Nebeneinkü­nfte von über 1000 Euro. Zurzeit liegen die Abgeordnet­endiäten bei 9542 Euro im Monat plus 4340 Euro Kostenpaus­chale.

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