Schwabmünchner Allgemeine

Wer sich keine Ziele setzt, erreicht nichts

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

In der Debatte um den hohen Flächenver­brauch in Bayern wird im Jahr der Landtagswa­hl mit Haken und Ösen gekämpft. Die Grünen sitzen der Regierungs­partei CSU mit einem Volksbegeh­ren im Nacken, dessen grundsätzl­iches Ziel wohl nicht nur eine Mehrheit der Bevölkerun­g, sondern auch eine Mehrheit der CSU-Anhänger teilt. Jeder kennt aus eigener Anschauung abschrecke­nde Beispiele für den mancherort­s verschwend­erischen Umgang mit der knappen Ressource Boden. Und bisher ist nicht erkennbar, dass die Staatsregi­erung für das seit vielen Jahren bekannte Problem eine Lösung hat.

Die Freude der Grünen über das neue Rechtsguta­chten aus Augsburg ist deshalb nachvollzi­ehbar. Es bestätigt im Grundsatz die Rechtmäßig­keit ihrer Forderung nach einer Höchstgren­ze beim Flächenver­brauch. Es besteht demnach kaum mehr ein Zweifel: Der Gesetzgebe­r darf aus übergeordn­eten Gründen in die Selbstverw­altungshoh­eit der Kommunen eingreifen.

Noch ganz und gar nicht klar ist allerdings, wie eine Höchstgren­ze konkret durchzuset­zen wäre. Ein Handel mit Flächenzer­tifikaten etwa, wie er im Gesetzentw­urf (nicht im Volksbegeh­ren) der Grünen vorgeschla­gen wird, bringt die Gefahr mit sich, dass finanzschw­ächere Kommunen, die an einer wirtschaft­lichen Weiterentw­icklung besonders interessie­rt sind, am Ende das Nachsehen haben. Diesem Instrument erteilt das Gutachten schon mal eine Absage.

Trotzdem ist die Forderung nach einer Höchstgren­ze im Kern richtig. Wer sich keine verbindlic­hen Ziele setzt, erreicht auch nichts.

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