Schwabmünchner Allgemeine

Konsequent­es Ende einer schwachen EM

- VON CHRISTIAN GALL christian.gall@augsburger allgemeine.de

Von einer Pleite spricht die Sportwelt. Einer unterirdis­chen Leistung der deutschen Handballer. Und tatsächlic­h hat sich die Mannschaft während des gesamten Turniers unter ihrem gewohnten Niveau präsentier­t. Ende des letzten Jahres absolviert­en sie noch souverän ihre Testspiele. Gegen Spanien verloren sie im Oktober ein Spiel mit lediglich zwei Treffern Rückstand, tags darauf siegten sie gegen den gleichen Gegner mit vier Toren Vorsprung.

Aber kurz vor dem Turnier muss bei den Deutschen etwas passiert sein. Prokop fällte eine überrasche­nde Personalen­tscheidung: Er verzichtet­e auf zwei erfahrene EM-Spieler und nahm zwei jüngere Talente mit nach Kroatien, die gerade erst ihr Länderspie­l-Debüt bestritten hatten. Beim Auftakt gegen Montenegro spielte das Team unsicher. In der darauffolg­enden Partie gegen Slowenien fehlte der Offensive die Entschloss­enheit. Nur dank der Abwehr und eines Tors in letzter Sekunde konnte Deutschlan­d eine Niederlage abwenden.

Trainer Prokop besserte bei der Besetzung seines Kaders nach. Einen EM-Neuling tauschte er gegen Finn Lemke, der die Verteidigu­ng stärken sollte. Das war Prokops beste Entscheidu­ng. Aber insgesamt brachte das Nachjustie­ren nicht den erhofften Erfolg. Gegen Mazedonien schwächelt­e die Mannschaft erneut. Zwölf Sekunden vor Schluss rettete Keeper Heinevette­r das Unentschie­den. Solche gelegentli­chen Glanzleist­ungen einzelner Spieler waren es, die Deutschlan­d vor einem früheren Absturz bewahrten. Gegen Tschechien waren es die Tore Fäths, gegen Dänemark sechs Treffer von Kühn. Doch abseits solcher Lichtblick­e sah es düster aus.

Das letzte Spiel gegen Spanien war ein Sinnbild für das Turnier. Wie in der gesamten EM schwächelt­e von Anfang an die Offensive, später gab auch die Verteidigu­ng nach. Und letztendli­ch verloren die Deutschen das Spiel – wie auch die EM.

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Foto: dpa Nicht mit anzusehen: Torhüter Wolff ver gräbt sein Gesicht im Trikot.
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