Schwabmünchner Allgemeine

Baum warnt vor Kölner Euphorie

Beim Tabellenle­tzten ist nach drei Siegen in Serie die Hoffnung auf den Klassenerh­alt zurückgeke­hrt. Augsburgs Trainer fordert von seiner Mannschaft, aus Fehlern zu lernen

- VON JOHANNES GRAF

Noch befindet sich der FC Augsburg in der komfortabl­en Situation, dass sich eine Niederlage wie jene in Mönchengla­dbach nicht eklatant auf die Tabellensi­tuation auswirkt. Lediglich drei Punkte trennen den Fußball-Bundesligi­sten von einem Startplatz für den Europapoka­l; elf Punkte beträgt vor dem Auswärtssp­iel beim 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr) hingegen der Abstand zum Relegation­splatz gegen den Abstieg.

Augsburgs Trainer Manuel Baum verfährt allerdings nach dem Motto: Wehret den Anfängen. Beim 0:2 gegen Borussia Mönchengla­dbach hat er ganz allgemein bei seiner Mannschaft eine gewisse „Schludrigk­eit“ausgemacht. Anfang der Woche mutmaßte Baum daher, seine Spieler würden sich stärker von der Öffentlich­keit beeinfluss­en lassen, als ihm lieb ist. „Wenn einem immer gesagt wird, wie gut man ist, und es um Europa geht, glaubt man selber daran“, sagte Baum.

Gegen Köln fordert der 38-Jährige von seiner Mannschaft jene Tugenden, die den FCA in der Hinrunde so stark gemacht haben. „Wichtig ist, aus den Fehlern in Gladbach zu lernen“, betonte Baum am Donnerstag. Die Profis sollen sich auf ihre Aufgaben besinnen, sollen defensiv kompakt stehen und Ballgewinn­e zu schnellen Gegenangri­ffen nutzen. Aus der Ordnung heraus dürfen seine Spieler kreativ werden. Baum: „Wenn wir unsere Spielidee gemeinsam umsetzen, werden wir unsere Chancen bekommen.“

Der Blick auf die Tabelle verleitet dazu, die Augsburger zum Favoriten zu erklären. Köln ziert mit zwölf Punkten das Tabellenen­de. Allerdings hat die Mannschaft von Trainer Stefan Ruthenbeck die jüngsten drei Begegnunge­n für sich entschiede­n. Entspreche­nd euphorisch dürf- ten die Kölner in der eigenen Arena, mit den eigenen Anhängern im Rücken, zu Werke gehen. Die Hoffnung auf den Klassenerh­alt ist wieder am Leben, nachdem der Klub nach der Vorrunde mit mageren sechs Punkten als sicherer Absteiger gehandelt wurde. Baum ist dies nicht entgangen, er warnt vor dem Aufschwung des Traditions­vereins. „Für diese Euphorie müssen wir ein Bewusstsei­n schaffen“, betont Baum. Der FCA-Trainer kennt seinen Trainerkol­legen Ruthenbeck, 45, bestens. Man sei sich häufig über den Weg gelaufen, erzählt Baum. Er fasst zusammen: „Mit ihm kann man sich sehr gut über Fußball unterhalte­n.“Die Rückkehr zum Erfolg erklärt sich Baum mit zwei Dinwieder gen: veränderte­r Taktik und frischem Personal. Die Verletzten­liste des FC verdient diesen Namen nicht mehr, zudem schlägt ein Neuzugang ein: Simon Terodde.

Der 29-jährige Angreifer wechselte im Winter von Stuttgart zu Köln. Dort hat er zu seiner Treffsiche­rheit zurückgefu­nden, erzielte in zwei Spielen drei Tore und war maßgeblich an den dreifachen Punktgewin­nen der Kölner beteiligt. Baum stellt für Terodde keinen Sonderbewa­cher ab – den es im modernen Fußball sowieso nicht mehr gibt –, er will dessen Stärken im Kollektiv bekämpfen.

Dabei helfen wird Baum, dass er den kompletten Kader zur Verfügung hat. Erneut in der Startelf stehen wird Alfred Finnbogaso­n, dies kündigt Baum bereits an. Der Isländer hat alle Trainingse­inheiten in dieser Woche absolviert, seine Achillesse­hnenverlet­zung ist endgültig auskuriert.

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