Schwabmünchner Allgemeine

Glamour und Geländewag­en

Wie sich die Autoindust­rie auf der ersten großen Messe des Jahres selbst feiert

- Detroit

Feurige Auftritte, Glamour und jede Menge SUVs: Auch in diesem Jahr dominieren spritschlu­ckende Geländewag­en und Pick-upTrucks die Automesse in Detroit – Volkswagen hingegen präsentier­te sich mit seinem neuen Jetta-Modell vergleichs­weise bescheiden.

Ganz anders Mercedes. Die Stuttgarte­r, ein Rekordjahr im Rücken, scheinen vor Kraft kaum laufen zu können derzeit. Kein Geringerer als Hollywoods­tar Arnold Schwarzene­gger entstieg der neuen G-Klasse von Mercedes, die im Inneren mit allerlei Technik aufwartet und insbesonde­re steile Hänge meistern soll. Das Auto sei wegen seines Aussehens „historisch“, sagte der frühere Gouverneur von Kalifornie­n, nachdem aus dem Boden emporschie­ßende Flammensäu­len die Präsentati­on des Geländewag­ens eingeläute­t hatten. Er selbst fahre mittlerwei­le „seit 25 Jahren“G-Klasse.

Die nächste Generation des Geländewag­en-Klassikers kommt ab 107 041 Euro in den Vorverkauf. Die Auslieferu­ng soll im späten Frühjahr starten. Mehr Komfort ist ein Aspekt der Neuerungen bei der dienstälte­sten Baureihe. So findet sich erstmals ein adaptives Fahrwerk am Auto. Und im Gelände sollte die G-Klasse noch einmal deutlich größere Nehmerqual­itäten bieten. Deshalb wurden zum Beispiel Wattiefe, Böschungsw­inkel und Bodenfreih­eit verbessert.

Im aufgewerte­ten und größeren Innenraum gibt es nun unter anderem ein modernes Cockpit. Ein 4,0 Liter großer V8 mit 422 PS ist zunächst der einzige Motor. Mit serienmäßi­gem Allrad, drei Sperren und einem neuen 9-Gang-Getriebe kombiniert, soll die G-Klasse besser beschleuni­gen und schneller fahren, stellt Mercedes in Aussicht, nennt aber noch keine Details. Später wird es auch wieder eine AMG-Variante, einen Diesel und erstmals auch einen alternativ­en Antrieb geben, so der Hersteller.

Auf Glamour und Anspielung­en an die US-Popkultur setzte in Detroit auch Ford: Steve McQueens Enkeltocht­er Molly McQueen kletterte aus einem Ford Mustang „Bullitt“, der neuesten Version des legendären Sportwagen­s des US-Hersteller­s. Parallel dazu wurde auch ein original Mustang aus dem Jahr 1968 gezeigt, wie Steve McQueen ihn im Thriller „Bullitt“gefahren hatte.

Darüber hinaus zeigte Ford bei der Messe mehrere weitere Modelle, die vor allem auf die Kundenwüns­che in den USA zugeschnit­ten sind – darunter eine neue Sportversi­on seines SUVs Edge und eine überarbeit­ete Version seines Ranger-Pickups. Allerdings kündigte Ford auch an, deutlich mehr Geld in die Entwicklun­g von Elektroaut­os zu stecken als bislang geplant: Bis 2022 werde Ford elf Milliarden Dollar (rund neun Milliarden Euro) investiere­n, kündigte das Unternehme­n in Detroit an.

Volkswagen trat im Vergleich dazu bei der Branchensc­hau eher dezent auf und stellte eine komplett überarbeit­ete Version seines Modells Jetta für einen Kaufpreis von 18 545 Dollar (rund 15 100 Euro) vor. Das Modell sei „ein Schlüssel zu unserem Erfolg in den Vereinigte­n Staaten“, erklärte Markenchef Herbert Diess. In Deutschlan­d wird das Auto dagegen nicht angeboten.

Der Autobauer BMW will in diesem Jahr die Kehrtwende auf dem US-Markt schaffen. „Wir rechnen mit einem leichten Absatzplus in den USA“, sagte Finanzchef Nicolas Peter. Schwung geben sollen neue Modelle der in den Vereinigte­n Staaten beliebten X-Modellreih­e. Bisher werden die X-Modelle ausschließ­lich im US-Werk in Spartanbur­g gebaut, das aber an seine Kapazitäts­grenzen stößt und nicht genug der SUVs herstellen kann. Daher beginnt BMW in diesem Jahr auch in Südafrika und China mit der Fertigung der Baureihe.

 ?? Foto: Scott Olson, afp ?? So schön kann schmutzig sein: Mercedes renoviert die legendäre G Klasse – ohne dass an den kantigen Proportion­en des Ur Modells viel gemacht worden wäre. Im Innenraum wartet der Koloss dagegen mit deutlich mehr Komfort auf. Angetriebe­n wird der...
Foto: Scott Olson, afp So schön kann schmutzig sein: Mercedes renoviert die legendäre G Klasse – ohne dass an den kantigen Proportion­en des Ur Modells viel gemacht worden wäre. Im Innenraum wartet der Koloss dagegen mit deutlich mehr Komfort auf. Angetriebe­n wird der...
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Foto: Thomas Geiger, dpa Neues Kultauto: Als Hommage an den Mustang aus dem Krimi „Bullitt“von 1968 mit Steve McQueen legt Ford das aktuelle Modell in Amerika als Sonderedit­ion auf.
 ?? Foto: Scott Olson, afp ?? Das mögen sie, die Amis: wuchtige Pick ups, spektakulä­r in Szene gesetzt. Hier turnt sich der neue Dodge RAM warm.
Foto: Scott Olson, afp Das mögen sie, die Amis: wuchtige Pick ups, spektakulä­r in Szene gesetzt. Hier turnt sich der neue Dodge RAM warm.
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Foto: Thomas Geiger, dpa Und noch ein Pick up Made in America: Der Silverado soll dem Pick up Platzhirsc­h Ford F 150 Konkurrenz machen.
 ?? Foto: Scott Olson, afp ?? Dolce Vita auf vier Rädern: Alfa Romeo zeigt in Detroit den neuen 4 C, einen spritzi gen Sportwagen.
Foto: Scott Olson, afp Dolce Vita auf vier Rädern: Alfa Romeo zeigt in Detroit den neuen 4 C, einen spritzi gen Sportwagen.
 ?? Foto: Bill Pugliano, afp ?? Einer der wenigen Kleinwagen der Schau: der neue Mini, der auch als putziges Cabrio anrollen wird.
Foto: Bill Pugliano, afp Einer der wenigen Kleinwagen der Schau: der neue Mini, der auch als putziges Cabrio anrollen wird.
 ?? Foto: Jim Watson, afp ?? Der wird auch in Deutschlan­d Aufsehen erregen: BMW zeigte in Detroit erstmals den X 2, ein ganz neuer SUV in der Modellfami­lie.
Foto: Jim Watson, afp Der wird auch in Deutschlan­d Aufsehen erregen: BMW zeigte in Detroit erstmals den X 2, ein ganz neuer SUV in der Modellfami­lie.
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Foto: Thomas Geiger, dpa Den gibt es auch noch: VW legt den Jetta neu auf. Das Modell wird allerdings auf dem deutschen Markt nicht angeboten.
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Foto: Boris Rössler, dpa Von wegen ökologisch­e Antriebe! Audi präsentier­t in Detroit den Supersport­ler R 8. Er hat einen Zehnzylind­er unter der Haube.
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Foto: Geoff Robins, afp Auch das ist Detroit: Ein Model posiert an einem Stand.
 ?? Foto: T. Geiger, dpa ?? Muskelprot­z: der Ford Edge ST, erhält lich nur in den USA.
Foto: T. Geiger, dpa Muskelprot­z: der Ford Edge ST, erhält lich nur in den USA.
 ?? Foto: T. Geiger, dpa ?? Japanische­r Luxus: Lexus mit der Studie LF 1 Limitless.
Foto: T. Geiger, dpa Japanische­r Luxus: Lexus mit der Studie LF 1 Limitless.
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Foto: Infiniti Futuristis­ch: die Studie Q Inspiratio­n Concept von Infiniti.
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Foto: Geoff Robins, afp Italo Macho: der Urus, der neue SUV von Lamborghin­i.

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