Das Diesel Gymnasium wird rundum erneuert
Die Schule in Hochzoll erhält für rund 30 Millionen Euro ein komplett neues Gesicht. Eine neue Fassade soll helfen, Energie zu sparen. Und Unterricht in einem fensterlosen Raum ist bald Geschichte
Der Schulbetrieb startete im Rudolf-Diesel-Gymnasium im Jahr 1976. Und natürlich wurden in den vergangenen 40 Jahren immer mal wieder Veränderungen am Bau oder auch an der Raumstruktur vorgenommen. „Damals gab es beispielsweise ja noch gar keine Computerräume“, sagt Schulleiter Herbert Hofmann. Mit den Veränderungen in der Schuldidaktik und Methodik in den vergangenen Jahrzehnten konnten die Räumlichkeiten allerdings nicht mehr mithalten.
Heute sind die Klassenzimmer vernetzt und in einem Erweiterungsbau konnten 2007 Mensa und Lehrerzimmer untergebracht werden. Daneben wurde 2008 auch der Pavillon in Containerbauweise aufgestellt, denn im Schulgebäude mangelte es einfach an Platz. Doch auch diese Erweiterungen konnten nicht mehr darüber hinwegtäuschen, dass das Schulhaus einfach in die Jahre gekommen war. „Es ist wirklich Zeit für eine Generalsanierung“, sagt auch Schulleiter Hofmann. Denn nicht nur die Fassade sei „energietechnisch weit abgeschlagen“, auch die Fenster würden nach so langer Zeit nicht mehr den heutigen energetischen Maßstäben genügen. Chemie wird in einem fensterlosen Raum unterrichtet. „Die Schüler wünschen sich neue sanitäre Anlagen. Natürlich wurden die Klobrillen ersetzt, aber Fliesen, WC und Waschbecken sind noch aus dem Jahr 1976“, sagt Hofmann. Das wird bald Vergangenheit sein.
In wenigen Wochen beginnt die Generalsanierung der Schule, die derzeit 930 Schüler besuchen. Sie wird das „Gesicht der Schule ändern“, so der Schulleiter. Denn wenn die umfangreichen Baumaßnahmen einmal beendet sind, die mit rund 30 Millionen Euro zu Buche schlagen werden, wird sich im und am Bau einiges verändert haben. Im ersten Bauabschnitt wird ein neues dreigeschossiges Gebäude errichtet, das jeweils über einen breiten Verbindungsgang an das bestehende Schulhaus andockt. In dem barrierefreien Neubau wird das Dieselcafé eingerichtet, in dem sich Schüler ganztägig außerhalb ihres Unterrichts aufhalten können. Das ist dem Schullei- ter wichtig. „An einer Schule mit Ganztagsbetrieb braucht es Räume in angenehmer Atmosphäre, in der sich Schüler zurückziehen verweilen können. Eine Mensa ist da nicht das Richtige dafür.“Ebenfalls im Erdgeschoss wird es einen großen Mehrzweck- und einen Ausweichraum geben. Durch flexible Trennwände können dort zeitgleich Veranstaltungen stattfinden, aber auch verschieden große Veranstaltungen – vom Elternabend bis hin zum Abivoraussichtlich ball – durchgeführt werden. „Das ist auch ein Wunsch der Schüler, die lieber in der Schule als in einem teuren Hotel feiern. Durch eine Bühne und das Industrieparkett kann es zum Ballsaal umfunktioniert werden.“In den oberen Stockwerken werden drei Computerräume und ein Serverraum untergebracht, sowie weitere Klassenräume. Nach den bisherigen Planungen soll im Herbst dieses Jahres das Dach des Neubaus fertig sein, im Jahr 2019 folgt die Innenausstattung.
Im zweiten Bauabschnitt werden die naturwissenschaftlichen Räume komplett saniert. Neu angebrachte Lichthöfe in den Decken werden für das nötige Tageslicht in den Physikund Chemieräumen sorgen.
Und auch von außen wird sich einiges ändern. Die Fassade des Haupthauses wird erneuert. „Nach der Sanierung wird die Schule nicht mehr gelb sein“, verrät der Schulleiter. Daneben wird außerdem die Dachkonstruktion der Sporthalle erneuert.