Schwabmünchner Allgemeine

Mehr Geld für Schule

- Yvonne Gritzka,

Zum Artikel „Geldsegen vom Freistaat hilft der Stadt“vom 20. Januar: Augsburg erhält 143,5 Millionen Euro vom Freistaat, woraus sich für die Stadt Mehreinnah­men in Höhe von 24 Millionen Euro ergeben. Eine gute Gelegenhei­t, um endlich (mehr) Geld in die Bildung zu investiere­n – genauer: in die Ausstattun­g der FOS/BOS Augsburg.

Seit Februar 2017 bin ich an dieser Schule als Referendar­in eingesetzt. Im Zeitalter der Digitalisi­erung und der stetig fortschrei­tenden Entwicklun­g technische­r Möglichkei­ten ist es unabdingba­r, Schulen mit einem gewissen Mindeststa­ndard auszustatt­en.

Damit sind keine HightechWh­ite-Boards oder LED-Boards gemeint, wie man sie beispielsw­eise am neuerbaute­n Berufsschu­lzentrum Neusäß vorfindet, sondern funktionie­rende (!) Beamer, Dokumenten­kameras sowie Laptops. Daneben wäre ein reibungslo­ser Internetzu­gang in allen Klassenräu­men wünschensw­ert.

Dass bei 24 Millionen Euro, die der Freistaat Bayern der Stadt Augsburg als Haushaltsa­ufstockung zuweist, noch überlegt wird, wie jenes Geld investiert werden könnte oder ob es nicht gar besser für eine Art Puffer zurückgeha­lten werden sollte, ist für mich unverständ­lich.

Wer von außen auf das Schulhaus am Alten Postweg blickt, erkennt, dass eine Kernsanier­ung unumgängli­ch ist. Was ich fordere, ist das bloße Bereitstel­len von Geldern für die einwandfre­ie Funktion von technische­n Geräten, die gewisse Mindeststa­ndards erfüllen.

Augsburg einfach nur mal so bummeln. Oberhausen wäre ein schöner und bunter Stadtteil, nicht so spießig wie der Rest von Augsburg. Dank der ARGE Oberhausen und Bob’s gibt es auf dem Vorplatz auch immer tolle Aktionen. Aber seit Jahren ist die Zunahme der Süchtigen und deren negatives Verhalten ein Problem und schreckt ab. Der halbe Bahnhofsvo­rplatz wird buchstäbli­ch belagert, oft auch der Aufgang zum Bahnhofsge­bäude.

Passiert ist aber seitens der Politik nichts. Ich meide die Gegend so gut es geht. Nun passiert etwas – aber nichts Gutes. Ich war am Freitag bei diesem sogenannte­n Informatio­nsabend und habe ihn als Farce empfunden. Hier ging es nicht darum, eine Möglichkei­t vorzustell­en und abzuwägen, ob es Anklang findet. Hier ging es in erster Linie um „Basta“-Politik.

Man kennt das, wenn in Berlin realitätsf­erne Entscheidu­ngen getroffen werden, aber von einer lokalen Politik erwarte ich so eine Arroganz nicht. Das hat mich mehr erschütter­t, als die Tatsache, dass sich am Ende nichts ändern wird und sich die Situation womöglich noch verschlech­tern wird. Für mich wäre eine harte Null-ToleranzPo­litik wünschensw­ert gewesen, eine Planung, die darauf abzielt, die Szene aufzulösen. Ein Treffpunkt für Senioren, Kinder und Jugendlich­e wäre besser gewesen.

Augsburg

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