Schwabmünchner Allgemeine

Hier soll das größte Hotel der Stadt entstehen

Eine Kette aus Berlin plant in der Nähe des Plärrers ein siebenstöc­kiges Haus mit 500 Betten. Ein Autohaus soll dafür weichen. Wie der Augsburger Tourismusd­irektor das Vorhaben bewertet

- VON JAN KANDZORA »Kommentar

In der Langenmant­elstraße soll das größte Hotel der Stadt gebaut werden. Wie die Kette „Leonardo Hotels“aus Berlin mitteilt, will sie zwischen der Straße und der Schwimmsch­ulstraße einen siebenstöc­kigen Neubau mit insgesamt 235 Zimmern und 500 Betten eröffnen. Das Hotel soll eine Dachterras­se haben, daneben sind unter anderem ein eigenes Restaurant, eine Bar, ein Konferenzb­ereich mit 360 Quadratmet­ern Fläche, ein Fitness- und Saunaberei­ch sowie eine Tiefgarage mit 140 Plätzen geplant. Mit dem Bau soll begonnen werden, sobald die Planung abgeschlos­sen sei und die Baugenehmi­gung vorliege. Diese sei kürzlich beantragt worden, heißt es von der Hotel-Kette. Fertig soll das Projekt Ende 2019 sein.

Aktuell steht auf dem Gelände noch ein BMW-Autohaus der Firma Reisacher. Wie berichtet, möchte das Unternehme­n seine drei derzeit in Augsburg vorhandene­n Standorte an einem Ort konzentrie­ren. In Lechhausen nahe der Autobahn entsteht ein Neubau. Damit wird der Platz für das geplante Hotel in der Nähe des Plärrers frei. Erstmals bekannt wurden die Pläne im Januar des vergangene­n Jahres. Zu der Zeit war das Grundstück noch Eigentum einer Firma namens NemBud gewesen; das damalige Konzept hatte etwas anders ausgesehen. So war ein Hotel mit 180 Zimmern angedacht, auf dem Gelände sollte außerdem ein Supermarkt gebaut werden.

Mittlerwei­le gehört das Grundstück einer Firma des ehemaligen Rennfahrer­s und Münchener Immobilien­unternehme­rs Hubert Haupt, dessen Holding auch für die Entwicklun­g und Fertigstel­lung des Objekts zuständig sein soll. Von einem Supermarkt ist im Antrag, der im Oktober im Bauausschu­ss behandelt wurde, zumindest keine Rede mehr. Ein Vertreter der Holding war nicht zu erreichen.

Nach Einschätzu­ng von Tourismusd­irektor Götz Beck wäre ein Hotel dieser Größe vorteilhaf­t für die Entwicklun­g der Stadt. Man brauche die Hotelkapaz­itäten, wolle man den Tourismus in Augsburg weiter voranbring­en, sagt Beck, zumal gerade Städtereis­en derzeit ein großer Trend seien. Und da sei man mit den Themen Fugger, Mozart und Brecht gut aufgestell­t. Auch für den Kongress am Park und die Messe Augsburg seien mehr Hotels vorteilhaf­t. Aktuell gebe es in der Stadt 4400 Hotel-Betten. Städte vergleichb­arer Größe hätten oftmals um die 6000 Betten, sagt Beck, der sich auch von der Bewerbung der Stadt für das Unesco-Welterbe touristisc­he Impulse erhofft.

Das „Leonardo Royal Hotel“ist nicht das einzige geplante Hotel in Augsburg. In der Nähe der Messe und des Innovation­sparks soll ein Hotel gebaut werden, im Textilvier­tel ist ein Haus mit 155 Zimmern angedacht. Und nun das Hotel in der Langenmant­elstraße. Größtes Hotel ist bislang das Dorint mit 184 Zimmern und 320 Betten. Nach Auskunft von Leonardo Hotels habe sich die Kette für den Standort entschiede­n, weil das Hotel unweit der Innenstadt gebaut werde und sichtbar an einer der zentralen Zufahrtsst­raßen zur Innenstadt liege. Die Anbindung mit den öffentlich­en Verkehrsmi­tteln an Bahnhof und Innenstadt sei ebenfalls sehr gut. Dass in direkter Nähe vier Wochen im Jahr der Plärrer stattfinde­t, finrund det das Unternehme­n positiv. Dies sei als „Bonus zu werten“.

Nach eigenen Angaben ist Leonardo Hotels an über 130 Standorten in Europa vertreten. Häuser der Kategorie „Royal“gebe es in aktuell zehn Städten: in Berlin, München, Köln, Düsseldorf, Mannheim, Frankfurt, Baden-Baden, Nürnberg, Edinburgh, Warschau. Zimmer sollen in Augsburg ab 99 Euro in der Nebensaiso­n kosten, teilt die Firma mit. Wie ein Blick nach München zeigt, geht es aber auch teurer: Dort kostet die Suite über 800 Euro.

Zimmer kosten ab 99 Euro

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Foto: Klaus Rainer Krieger Das neue Hotel soll an der Langenmant­elstraße in der Nähe des Plärrers entstehen. Das Foto zeigt den Blick in Richtung Süden, das Volksfestg­elände liegt verdeckt hinter den Gebäuden.
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