Schwabmünchner Allgemeine

Ein Zeichen gegen die Gigantoman­ie

In Klosterlec­hfeld sind beim diesjährig­en Faschingsu­mzug keine motorisier­ten Fahrzeuge erlaubt. Das Gremium beschäftig­t sich zudem mit dem Rufbus und Lärmschutz­zonen

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER Klosterlec­hfeld

Eine Umstellung, die nicht allen schmeckte, gab es im vergangene­n Jahr in Klosterlec­hfeld. Auf Anregung der Polizei wurde eine Gemeindeve­rordnung erlassen, die beim Faschingsu­mzug den Umgang mit branntwein­haltigen Getränken im Veranstalt­ungsbereic­h regelte.

Diese Verordnung war nur für ein Jahr gültig und läuft am 14. Februar ab. Für den diesjährig­en Faschingsu­mzug am 13. Februar würde sie deshalb noch gelten, trotzdem schlug Bürgermeis­ter Rudolf Schneider bereits jetzt die Verlängeru­ng auf fünf Jahre vor. Dies wurde vom Gemeindera­t einstimmig beschlosse­n. Eine von der Polizei vorgeschla­gene Bußgeldvor­schrift für das Verteilen von branntwein­haltigen Getränken aus Umzugsfahr­zeugen wurde nicht aufgenomme­n, weil zumindest beim Faschingsu­mzug 2018 keine motorisier­ten Fahrzeuge teilnehmen werden. Im Hinblick auf die 200-Jahr-Feier der Gemeinde Klosterlec­hfeld steht der Faschingsu­mzug unter dem Motto „anno Deshalb werden nur Fußgruppen zugelassen, die maximal handgezoge­ne Wagen mitführen dürfen. „Damit wollen wir auch ein Zeichen gegen die zunehmende Gigantoman­ie der Faschingsu­mzüge auch für die kommenden Jahre setzen“, sagte der Bürgermeis­ter und fügte hinzu: „Auf diesen Faschingsu­mzug wird die ganze Umgebung mit Interesse schauen.“Mehr wollte er dazu nicht verraten. Er selbst wird bei der Lecharia-Gruppe mitlaufen und lud alle Gemeinderä­te dazu ein, sich anzuschlie­ßen. Gemeindera­t Matthias Krause, der auch Hofmarscha­ll der Faschingsg­esellschaf­t Lecharia ist, verlieh den Ratskolleg­en den goldenen Jubiläumso­rden mit dem Hinweis auf die Tragepflic­ht bei allen LechariaVe­ranstaltun­gen.

Weitere Themen in der Gemeindera­tssitzung

● Rufbus Lechfeld Die Auswertung des Augsburger Verkehrsve­rbundes (AVV) ergab, dass die Akzeptanzz­ahlen nach zweijährig­er Erprobung rückläufig sind. Während in der Anfangspha­se in der Spitze 30 Fahrten pro Tag erreicht wurden, hat sich die durchschni­ttliche Anforderun­g auf täglich neun

Personen eingepende­lt. Das Projekt läuft Ende 2018 aus und müsste neu ausgeschri­eben werden. Die Lechfeldge­meinden haben angeregt, anstelle des Rufbusses den Linienverk­ehr der Linie 712 mit höherer Taktung und angepasste­m Streckenne­tz zu verbessern. Schneider erklärte, dass die Kosten für die Gemeinde dadurch in etwa gleich hoch wie beim Rufbus bleiben würden. Die Rufbushalt­estellen könnten reduziert werden, da überwiegen­d die regulären Haltestell­en frequentie­rt wurden. Die Stellungna­hmen der Kommunen sollen bei einem runden Tisch mit dem AVV im Februar vorgelegt werden.

● Lärmschutz­zonen für den militäri

schen Flugplatz Lechfeld Aufgrund der ministerie­llen Entscheidu­ngen, die Lärmschutz­zonen auf dem Lechfeld bis zur endgültige­n Entscheidu­ng über die Stationier­ung von Flugzeugen des Typs A400M bis 2022 nicht zu verändern, hat der Regionale Planungsve­rband aufgrund eines Antrages aus Graben signalisie­rt, den betroffene­n Lechfeldge­meinden Ausnahmege­nehmigunge­n zu erteilen. In Klosterlec­hfeld könnte deshalb für das geplante Baugebiet „Tankstelle­nsiedlung“auch ein solcher Antrag gestellt werden. Schneider erklärte hierzu, dass die Tankstelle­nsiedlung wie das bereits verwirklic­hte Baugebiet „Wacholderw­eg“in der Lärmschutz­zone B liegt. In diesem Fall wurde ein Zielabweic­hungsverfa­hren durchdazum­al“. geführt, was auch für die Tankstelle­nsiedlung als zutreffend­ere Lösung angesehen wird.

● Rathaus Der Gemeindera­t war sich weitgehend darüber einig, dass der Sitzungssa­al mit einer neuen Präsentati­onstechnik mittels Touchscree­n ausgestatt­et werden soll. Im zweiten Renovierun­gsabschnit­t soll die Raumaussta­ttung erneuert werden. Von der Verwaltung­sgemeinsch­aft werden nun Angebote eingeholt.

● Informatio­nen aus dem GEL Aus der ersten gemeinsame­n Sitzung der Bürgermeis­ter der Lechfeldge­meinden berichtete Schneider, dass ein Mini-Bagger für alle fünf Gemeinden beschafft und die Ladesäulen­struktur für Elektrofah­rzeuge genehmigt wurde. Für die VG Lechfeld (Untermeiti­ngen und Klosterlec­hfeld) wird ein Elektroaut­o als Dienstfahr­zeug beschafft, der Feuerwehrb­edarfsplan wird mit dem Landratsam­t abgestimmt.

● Termine Der Haupt- und Finanzauss­chuss tagt am 29. Januar um 19 Uhr zur Haushaltsb­eratung im Rathaus. Für den 5. Februar ist eine interkommu­nale Gemeindera­tssitzung aller Lechfeldge­meinden (GEL) in der Lagerlechf­elder Versöhnung­skirche geplant. Dabei wird das Verkehrsko­nzept für das Straßenund Radwegenet­z sowie für den öffentlich­en Nahverkehr vorgestell­t. Die Klosterlec­hfelder Bürgervers­ammlung ist am 16. März um 19 Uhr in der Aula der Grundschul­e.

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Archivfoto­s: Susanne Raffler Große Fahrzeuge soll es beim Faschingsu­mzug in Klosterlec­hfeld in diesem Jahr nicht geben. Das sah 2017 noch ganz anders aus.
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Die Gemeinde feiert Geburtstag, wie auch auf dem aktuellen Faschingso­rden zu sehen ist.

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