Idee für eine neue Rettungswache
Plan Die BRK-Station an der Krumbacher Straße hat längst keine Zukunft mehr. Dennoch schafft das Rote Kreuz den Absprung nicht. Zusammen mit der Stadt Bobingen könnte es am Krankenhaus klappen
Die Rettungswache des Roten Kreuzes (BRK) in Bobingen hätte zeitgemäßere Räume schon seit vielen Jahren verdient. Frühere Pläne für einen Neubau mussten gegenüber anderen Neuerungen im Rettungswesen immer wieder hinten anstehen, so haben ihre Mitglieder aus dem ehemaligen Wohnhaus an der Krumbacher Straße das Beste gemacht. Im vergangenen Jahr wurde gerade der Lehrsaal renoviert. Bei der 90. Jahreshauptversammlung sprach nun Bürgermeister Bernd Müller von einem neuen Anlauf für einen Neubau.
Zusammen mit Kreisgeschäftsführer Thomas Haugg bekräftigte der Bürgermeister: Ein Neubau sei nötig. „Die alte Wache genügt nicht mehr den Vorschriften, das ist klar“, so Müller. Deshalb werde ein
„Die Schwelle zum Wählen des Notrufs sinkt.“Wachleiter Martin Gschwilm
neuer Standort auf einem städtischen Grundstück neben der Wertachklinik ins Auge gefasst.
Konkret konnte sich dazu auch Thomas Haugg noch nicht festlegen, machte aber deutlich: „Der Plan steht. Wir warten noch auf ein Gutachten, das im Frühsommer kommen soll und wollen dann im kleinen Kreis besprechen, wie es weitergeht.“Eine Problemlösung werde aber weiter vorangetrieben. Damit sollte sich die Bobinger Bevölkerung auch in Zukunft sicher sein können, im Notfall bestens versorgt zu sein.
Was dazu 2017 alles geschah, berichteten die einzelnen Gruppen im BRK. Kreisvorsitzender Paul Steidle freute sich über das große soziale Engagement in Bobingen. „Es gibt viele Gruppierungen innerhalb des Roten Kreuzes und fast alle sind in Bobingen vertreten.“Ohne das Ehrenamt wäre dabei auch die hauptamtliche Arbeit nicht denkbar.
Wachleiter Martin Gschwilm berichtete über die Vielzahl an Ein- sätzen, zu denen die Sanitäter ausrücken. Immer häufiger seien auch zusätzliche Fahrzeuge, wie der Wagen der Bereitschaft oder ein Einsatz der Feuerwehr, nötig, wenn der Rettungsdienst selbst im Einsatz ist. „Die Schwelle zum Wählen des Notrufs sinkt“, erklärte Gschwilm, meinte aber auch: „Trotzdem verbirgt sich hinter den meisten Einsätzen ein wichtiger Anlass.“
Auch die BRK-Bereitschaft ehrenamtlicher Helfer ist für die Bevölkerung da: Vor allem als schnelle Helfer bei Veranstaltungen. Stellvertretende Bereitschaftsleiterin Sabrina Wüst berichtet auch von der jüngsten Renovierung mit viel Eigenleistung. „Wir haben einen neuen Boden verlegt, neue Technik und Leitungen eingebaut und dem Brandschutz genüge getan.“Eine Heimautomatisierung sorgt künftig dafür, dass der Lehrsaal rechtzeitig vor Belegung geheizt werde und ansonsten Heizkosten gespart werden können.
Auch ihre eigene Ausbildung nehmen die Rotkreuzhelfer sehr ernst: Über 5 606 Stunden wurden insgesamt dafür investiert. So sind die Mitglieder gut vorbereitet, wenn es an die Ausübungen ihres Könnens beispielsweise im Rahmen von Sanitätswachdiensten geht. Die meisten Stunden erbrachten hier Lisa Nowak (86 Stunden), Dennis Meinetsberger (47 Stunden) und Sabrina Wüst (45 Stunden).
Das Engagement fängt schon in jungen Jahren an. Sarah Bechovsky vom Jugendrotkreuz in Wehringen und Bernd Nieß vom Jugendrotkreuz Bobingen berichteten über lustige Gruppenabende, schöne Ausflüge, lehrreiche Erste-HilfeSeminare und viel Spaß, den die Gruppen bei den gemeinsamen Aktivitäten hatten.
Der Spaß soll auch bei der Rotkreuzbereitschaft nicht zu kurz kommen, dennoch stehen hier die Aus- und Weiterbildung und die Arbeit im Rettungsdienst im Vordergrund. Benedikt Helbig berichtete über Erste-Hilfe-Kurse, Helferleinkursen in Kindergärten und andere Ausbildungen, bei denen in Bobingen 127 Personen in Erster Hilfe ausgebildet und über 75 Stunden ehrenamtliche Arbeit investiert wurden.