Schwabmünchner Allgemeine

Die Macher:

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● Die Firma Seit 30 Jahren gibt es die Trachtensc­hneiderei von Margit Hum mel. Die Schneiderm­eisterin fertigt traditione­lle Trachtenmo­de, aber auch festliche Maßschneid­ereien wie Hoch zeitskleid­er an. Momentan hat Margit Hummel in ihrem Geschäft in Friedberg drei Mitarbeite­rinnen. Das Hauptge schäft der Trachtensc­hneiderei sind tra ditionelle schwäbisch­e Trachten. Diese fertigen die Schneideri­n und ihr Team auf traditione­lle Weise größtentei­ls in Handarbeit. Die Kunden der Schneider meisterin kommen aus ganz Deutsch land. Einige Kunden hat Margit Hummel zum Beispiel in Hamburg, Bautzen oder Trier. Wer sich eine solche Tracht zulegen möchte, muss ein bisschen warten. Margit Hummel rechnet mit einer Vorlaufzei­t von etwa zwei Mona ten. Ein Dirndl gibt es bei ihr ab etwa 600 Euro.

● Die Menschen Margit Hummel war schon immer verrückt nach Tracht. Da in ihrer Familie seit Generation­en ge schneidert wurde, begann Hummel schon früh damit, ihre eigene Kleidung zu fertigen. Mit 15 Jahren hat Hummel ihre erste eigene Tracht nach einem Vor bild beim Augsburger Volkstanzk­reis genäht. Mittlerwei­le schätzt sie, dass sie etwa 250 Leute traditione­ll eingeklei det hat – darunter auch seit vielen Jah ren ganze Musikkapel­len. Während ih rer Jugend sei sie wegen ihrer Liebe zur Tracht oft belächelt worden, erzählt Hummel. Denn in den 70er Jahren sah man auch auf Volksfeste­n kaum junge Leute in Tracht – geschweige denn im Klassenzim­mer. Dennoch blieb Hum mel ihrer Leidenscha­ft treu. Ihr Hobby wurde durch eine Ausbildung zur Schneideri­n zu ihrem Beruf. Bei ihrer Meisterprü­fung war sie die Beste ihres Jahrgangs. Mit 25 Jahren machte sich die Friedberge­rin als Maßschneid­erin selbststän­dig. Auch wenn sie heute ger ne mal ein Ballkleid schneidert, ist der Großteil ihrer Arbeit immer noch das An fertigen von traditione­ller Tracht. Die trägt die Schneiderm­eisterin noch immer täglich. Denn Tracht ist für sie nicht nur Mode, sondern eine Lebenseins­tel lung. ● Ein paar Zahlen In Deutschlan­d gibt es heute rund 12 000 Maßschneid­er. Noch vor 15 Jahren gab es nicht einmal halb so viele Schneiderb­etriebe in der Bundesrepu­blik. Das liegt auch daran, dass handgefert­igte Mode und Trach ten in den vergangene­n Jahren immer beliebter geworden sind. Seit den 1990er Jahren spricht man in der Branche von einem Trachtenhy­pe. Ein Hype ist ein anderes Wort für starke Be geisterung. Besonders bei Volksfeste­n wie dem Augsburger Plärrer oder dem Münchener Oktoberfes­t ist die Klei dung so beliebt wie nie. Laut einer Um frage hält über die Hälfte der männli chen Wiesnbesuc­her Tracht auf dem Volksfest für ein Muss. Bei den Frauen sind es 45 Prozent.

● Mehr Infos unter www.trachten schneider.wordpress.com

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