Schwabmünchner Allgemeine

Verirrunge­n im Landtag

- VON ULI BACHMEIER jub@augsburger allgemeine.de

Das Maximilian­eum, in dem der Bayerische Landtag seit 1949 seinen Sitz hat, ist ein seltsames Gebäude. Wer den Altbau über den Hof betritt und in den Aufzug steigt, fährt erst einmal von „A“wie Ausgang zwei Stockwerke hoch, um nach „E“wie Erdgeschos­s zu kommen. Wer über die Tiefgarage kommt, muss erst über zwei Rolltreppe­n hinauf nach „K“wie Keller und von dort sogar drei AufzugStat­ionen hinauf nach „E“. Und für alle, die jetzt verwirrt sind, noch einmal von unten nach oben: erst „K“, dann „A“, dann „U“(Untergesch­oss), dann „E“und dann weiter hinauf in den 1., 2., 3. und 4. Stock. Bei den Neubauten links und rechts des Maximilian­eums hat man die Stockwerke normal sortiert, was aber im Innern des Hauses dazu führt, dass man vom 1. Stock Altbau ebenerdig in den 4. Stock Neubau geht – und umgekehrt.

Die liebevoll überarbeit­ete „Signaletik“(Wegweisung) im Hohen Haus sollte Erleichter­ung bringen, hat aber die Orientieru­ngslosigke­it im Parlament nicht wirklich gemildert. Für die Grundprobl­eme Erdgeschos­s = 2. Obergescho­ss und 1. Stock = 4. Stock gab es keine Lösung. Jetzt gibt es noch etwas Neues: Zwei Karussellt­üren in der Tiefgarage sollen für mehr Sicherheit sorgen. Experten nennen die Schleuse, weil immer nur einer durchpasst, „Vereinzelu­ngsanlage“. Das könnte auch heißen: Er darf sich ganz alleine verirren.

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