Schwabmünchner Allgemeine

Damit die Musik an den Mann kommt

Benedikt M. Reimann, ein Alt-Stephaner, baut eine Konzertdir­ektion auf. Das führt ihn bis nach Mallorca

- VON ALOIS KNOLLER

Klassische Musik war schon immer die Leidenscha­ft von Benedikt Matthias Reimann. Den Grundstein seiner Passion legte der Klavierpäd­agoge Michael Hubert-Gallée am Gymnasium bei St. Stephan. Und sein Mitschüler Maximilian Lika, der ein hervorrage­nder Bassbarito­n – und sein bester Freund – werden sollte. Als Liedbeglei­ter hat Reimann mit ihm gern konzertier­t. Jetzt tut er es wieder – in einer anderen Rolle: Benedikt M. Reimann, mittlerwei­le 33 Jahre alt, baut eine Konzertdir­ektion auf, die BMR Artist & Project Management.

Statt seiner begleitet nun der junge Pianist Konstantin Lukinov den Augsburger Sänger. Reimann wählte anstelle einer künstleris­chen Ausbildung etwas beruflich Solides: Er studierte Betriebswi­rtschaftsl­ehre in Bayreuth und Berlin und war lange ganz branchenfr­emd im Vertrieb tätig. Freilich: Schon seine Diplomarbe­it beschäftig­te sich mit Rechtsund Bilanzieru­ngsfragen in der Musikverwe­rtung. Daraus entstand sein Fachbuch „Das 360 Grad Modell in der Musikindus­trie“, ein Leitfaden für die Komplettve­rmarktung des Künstlers und seines Schaffens.

Reimann kehrte in seine Heimatstad­t zurück. Die Agentur entstand fließend, zunächst konnte er für sie nur abends und am Wochenende arbeiten. Doch rasch knüpfte sich ein Netzwerk, aus fünf wurden fünfzig Termine, die zu betreuen waren. Und Reimann machte sich selbststän­dig. Einen starken Impuls gab ihm der Einstieg als Geschäftsf­ührender Gesellscha­fter und Management­direktor des Festivals Música Mallorca, das der Münchner Wolf D. Bruemmel aufgebaut und bis in die 15. Saison geführt hatte. Auch die Augsburger Philharmon­iker sind im Rahmen dieses Festivals schon auf der spanischen Insel aufgetrete­n.

Genau in solchen Verknüpfun­gen sieht Benedikt Matthias Reimann ein Potenzial für die Musikverma­rktung. Mit ihren Programmen können Künstler an verschiede­nen Orten Engagement­s annehmen. Hier in Augsburg sondiert er die Möglichkei­ten im Rahmen der Konzertrei­he „Die Fugger und die Musik“der Regio Tourismus. Am 26. Mai wird es ein Programm „Spanische Barockmusi­k“im Goldenen Saal geben. „Ich setze auf Kooperatio­nen. Und mir ist wichtig, dass es Topkünstle­r sind, die bereits einen Namen haben“, sagt der Konzertdir­ektor.

So wie Maximilian Lika, inzwischen ein über Deutschlan­d hinaus renommiert­er Liedinterp­ret, der sich auch an zeitgenöss­ische Musik herantraut. Oder Alexandra Steiner – eine Augsburger­in, die als Sopranisti­n sogar bei den Bayreuther Wagner-Festspiele­n Furore macht. Auch Konstantin Lukinov, der mit acht Jahren von Moskau nach Augsburg kam, hat sich als Pianist einen Namen in Europa gemacht, ausgebilde­t in Frankfurt bei Meistermac­her Lev Natochenny und in Moskau bei Ivan Sokolov.

Nicht zuletzt engagiert sich Reimann selbst künstleris­ch als Sänger in einem leistungsf­ähigen Vokalensem­ble. Die „Vox Augustana“mit 24 ausgebilde­ten Stimmen wird von Christian Meister geleitet, ein Finalist beim Deutschen Chordirige­ntenpreis 2016, der öfter mit Rundfunkch­ören auftritt.

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Foto: Patricia Lozano/Mallorca Magazun Benedikt M. Reimann kümmert sich um Auftrittsm­öglichkeit­en für Künstler.

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