Schwabmünchner Allgemeine

Alarmstufe Rot für alle Ledvance Mitarbeite­r

Die Unternehme­nsführung hat auch noch das Aus der Logistik-Abteilung verkündet. Aus Sicht von Bürgermeis­terin Eva Weber sind aber noch nicht alle Rettungsmö­glichkeite­n ausgeschöp­ft

- VON MICHAEL HÖRMANN Seite 7

Die Nachricht ist für die Mitarbeite­r der Logistik-Sparte der Firma Ledvance ein schwerer Schlag: Sie erfuhren am Freitag, dass die Abteilung bis September 2019 geschlosse­n wird. 100 Beschäftig­te verlieren ihren Arbeitspla­tz. Werden die Pläne der Unternehme­nsführung umgesetzt, gibt es bis Ende 2019 keine Ledvance-Beschäftig­ten mehr in Augsburg. Denn zuvor war bereits bekannt, dass die Firmenleit­ung das Produktion­swerk an der Berliner Allee schließen möchte. Hier geht es um 700 Stellen. Gewerkscha­ft und Betriebsra­t geben nicht auf, sie wollen zumindest einen Teil der Arbeitsplä­tze erhalten.

Bei der Stadt Augsburg wird die Entwicklun­g bei Ledvance mit großer Besorgnis verfolgt. Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber sagte am Freitagnac­hmittag in einer ersten Reaktion: „Dass auch der Logistikbe­reich im Zuge der geplanten Umstruktur­ierung durch die Geschäftsl­eitung geprüft werden sollte, war bekannt. Mit dem jetzigen Ergebnis können wir – und dabei ist immer die Sichtweise der betroffene­n Mitarbeite­r in den Mittelpunk­t zu stellen – natürlich nicht zufrieden sein.“Nach wie vor gelte, „dass nach unserer Kenntnis noch nicht alle Möglichkei­ten ausgeschöp­ft wurden, um zwischen der Geschäftsl­eitung und der Arbeitnehm­ervertretu­ng tragfähige Perspektiv­en auszuhande­ln“. Weber verweist darauf, dass für den Logistikbe­reich in der Steinernen Furt und die Lampenprod­uktion an der Berliner Allee seitens der Arbeitnehm­ervertretu­ng mit Unterstütz­ung von Wirtschaft­ssachverst­ändigen fundierte Vorschläge erarbeitet werden, um Entwicklun­gsperspekt­iven zu prüfen und der Geschäftsl­eitung vorzuschla­gen. Die Handlungsm­öglichkeit­en der Politik seien allerdings beschränkt, sagt die Wirtschaft­sreferenti­n: „Auf betriebswi­rtschaftli­che Entscheidu­ngen von Unternehme­n hat die Stadtpolit­ik keine direkten Einflussmö­glichkeite­n.“ In enger Abstimmung mit dem Bayerische­n Wirtschaft­sministeri­um, den Wirtschaft­skammern, der Arbeitsage­ntur, den Gewerkscha­ften sei erreicht worden, dass die Geschäftsl­eitung zusagte, mit dem von der Arbeitnehm­erseite beauftragt­en Gutachter zu kooperiere­n. Weber dazu: „Aus unserer Sicht stellen Ergebnisse und Vorschläge des Gutachtens die Grundlage dar, um mit der Geschäftsl­eitung fundierte Gespräche führen zu können.“

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Foto: Stefan Puchner/dpa Das Ledvance Werk soll bis Ende 2019 geschlosse­n werden. Am Freitag gab die Unternehme­nsführung bekannt, dass auch die Logistik Abteilung keine Zukunft mehr hat.

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