Alarmstufe Rot für alle Ledvance Mitarbeiter
Die Unternehmensführung hat auch noch das Aus der Logistik-Abteilung verkündet. Aus Sicht von Bürgermeisterin Eva Weber sind aber noch nicht alle Rettungsmöglichkeiten ausgeschöpft
Die Nachricht ist für die Mitarbeiter der Logistik-Sparte der Firma Ledvance ein schwerer Schlag: Sie erfuhren am Freitag, dass die Abteilung bis September 2019 geschlossen wird. 100 Beschäftigte verlieren ihren Arbeitsplatz. Werden die Pläne der Unternehmensführung umgesetzt, gibt es bis Ende 2019 keine Ledvance-Beschäftigten mehr in Augsburg. Denn zuvor war bereits bekannt, dass die Firmenleitung das Produktionswerk an der Berliner Allee schließen möchte. Hier geht es um 700 Stellen. Gewerkschaft und Betriebsrat geben nicht auf, sie wollen zumindest einen Teil der Arbeitsplätze erhalten.
Bei der Stadt Augsburg wird die Entwicklung bei Ledvance mit großer Besorgnis verfolgt. Wirtschaftsreferentin Eva Weber sagte am Freitagnachmittag in einer ersten Reaktion: „Dass auch der Logistikbereich im Zuge der geplanten Umstrukturierung durch die Geschäftsleitung geprüft werden sollte, war bekannt. Mit dem jetzigen Ergebnis können wir – und dabei ist immer die Sichtweise der betroffenen Mitarbeiter in den Mittelpunkt zu stellen – natürlich nicht zufrieden sein.“Nach wie vor gelte, „dass nach unserer Kenntnis noch nicht alle Möglichkeiten ausgeschöpft wurden, um zwischen der Geschäftsleitung und der Arbeitnehmervertretung tragfähige Perspektiven auszuhandeln“. Weber verweist darauf, dass für den Logistikbereich in der Steinernen Furt und die Lampenproduktion an der Berliner Allee seitens der Arbeitnehmervertretung mit Unterstützung von Wirtschaftssachverständigen fundierte Vorschläge erarbeitet werden, um Entwicklungsperspektiven zu prüfen und der Geschäftsleitung vorzuschlagen. Die Handlungsmöglichkeiten der Politik seien allerdings beschränkt, sagt die Wirtschaftsreferentin: „Auf betriebswirtschaftliche Entscheidungen von Unternehmen hat die Stadtpolitik keine direkten Einflussmöglichkeiten.“ In enger Abstimmung mit dem Bayerischen Wirtschaftsministerium, den Wirtschaftskammern, der Arbeitsagentur, den Gewerkschaften sei erreicht worden, dass die Geschäftsleitung zusagte, mit dem von der Arbeitnehmerseite beauftragten Gutachter zu kooperieren. Weber dazu: „Aus unserer Sicht stellen Ergebnisse und Vorschläge des Gutachtens die Grundlage dar, um mit der Geschäftsleitung fundierte Gespräche führen zu können.“