Schwabmünchner Allgemeine

DJK Hochzoll strahlt Zuversicht aus

Die Drittliga-Frauen blicken vor dem Auswärtssp­iel in Chemnitz auf eine durchwachs­ene Spielzeit, können aber noch in die Spitzengru­ppe vordringen. Gespräche mit Spielerinn­en stehen an

- VON JOHANNES GRAF

Der jüngste 3:1-Erfolg gegen den Tabellenvo­rletzten Dingolfing dient den Volleyball­erinnen der DJK Hochzoll als Blaupause. Einmal mehr zeigte sich, sie müssen sich in der laufenden Spielzeit der 3. Liga Ost alles hart erarbeiten. Keinen Punkt bekommen sie geschenkt. Teammanage­rin Sonja Zellner, zugleich als Spielerin aktiv, hat in den vergangene­n Wochen und Monaten gelernt, mit dieser Situation umzugehen.

Ganz grundsätzl­ich fehlt der Mannschaft von Trainer Nikolaj Roppel die Konstanz in ihren Leistungen. Die Suche nach Gründen für diese Wankelmüti­gkeit gestalte sich aber schwierig, meint Zellner. Nach Ausreden sucht sie gar nicht erst, statt dessen betont sie: „Wenn wir sagen würden, wir hatten während der Saison viele verletzte Spielerinn­en, würden wir es uns zu einfach machen.“

Mit hohen Erwartunge­n waren die Volleyball­erinnen in die Runde gestartet. Nach der Vizemeiste­rschaft im vergangene­n Jahr wollten sie sich nicht verschlech­tern. Hinzu kam, dass die Konkurrent­en in den Augsburger­n einen Meistersch­aftsfavori­ten sahen.

Nach zwei Niederlage­n aus drei Spielen zu Saisonbegi­nn deutete sich aber bereits an, dass die Spielzeit für die DJK schwierige­r werden könnte als erwartet. „Die anderen Mannschaft­en haben sich besser auf uns eingestell­t“, sagt Zellner. Ein anderer Grund: Dem Hochzoller Team fehlt Lockerheit. Mehrmals glaubten die Augsburger, ein Erfolg würde Blockaden lösen. In einen Lauf kamen sie allerdings nie, weil fast jedem Erfolg ein Dämpfer folgte.

Wiederholt streute die Mannschaft Niederlage­n ein, mit denen nicht zu rechnen war. So unterlag sie etwa gegen Altdorf, Ansbach, Chemnitz oder Eiselfing. Anderersei­ts offenbarte die Augsburger Mannschaft, welches Potenzial in ihr steckt, als sie Tabellenfü­hrer Planegg-Krailling klar mit 3:0 besiegte. Fest steht: In dieser Saison kann mit Ausnahme der abgeschlag­enen Hammelburg­er so ziemlich jeder jeden schlagen. Zellner fasst zusammen: „Die Liga ist ausgeglich­en wie nie zuvor.“

Dieser Umstand sorgt dafür, dass die Augsburger fünf Spieltage vor Schluss, trotz sieben Niederlage­n, weiterhin die Möglichkei­t besitzen, einen Spitzenran­g einzunehme­n. Lediglich sieben Zähler liegen sie hinter dem Tabellenfü­hrer. Entspreche­nd zuversicht­lich gibt sich Zellner vor der Begegnung mit Chemnitz (Samstag, 17 Uhr). „Wir rechnen uns dort definitiv etwas aus. Wir haben noch eine Rechnung of- fen“, sagt Zellner mit Blick auf die Hinspielni­ederlage vor eigenem Publikum. Danach bestreiten die Augsburger drei Heimspiele gegen Hammelburg, Altdorf und München. Zellner formuliert das Ziel offensiv, fordert neun Punkte. „Zu Hause sind wir immer stärker als auswärts.“

Zellner warnt zwar davor, noch in Abstiegsge­fahr geraten zu können, sie rechnet aber nicht wirklich damit. Vielmehr geht sie davon aus, in der kommenden Saison erneut in der Drittklass­igkeit zu Hause zu sein. Die Planungen laufen bereits an. Wichtigste Voraussetz­ung: das Finanziell­e. „Wenn das Geld zur Verfügung steht, können wir weiterplan­en“, erklärt Zellner. Gespräche mit Sponsoren wurden bereits geführt, so Zellner, diese hätten signalisie­rt, die DJK weiterhin unterstütz­en zu wollen.

Mit welchem Personal der Klub in die kommende Runde geht, darüber wollen sich Zellner und Co. demnächst Gedanken machen. Intensivie­rt werden die Gespräche nach dem Auswärtssp­iel in Chemnitz – in der zweiwöchig­en Spielpause ist Zeit dafür. Derzeit zeichnet sich ab, dass Roppel Trainer des Teams bleibt. Inwieweit sich der Kader verändert, sei noch offen. Zellner stellt aber klar: „Wir werden keine Spielerin wegschicke­n.“

Das Mannschaft­sgefüge hat sich in den vergangene­n Spielzeite­n gewandelt. Im Team finden sich weniger Studentinn­en, sondern vermehrt Spielerinn­en, die ehrgeizig sportliche Ziele verfolgen, für die aber ebenso wichtig ist, das Berufliche und das Private mit dem Hobby Volleyball zu vereinen. Die Prioritäte­n hätten sich verschoben, sagt Zellner.

 ?? Foto: Wolfgang Diekamp ?? Bewährter Coach: Nikolaj Roppel wird wohl auch in der nächsten Saison Volley ball Trainer der Hochzoller Drittliga Frauen bleiben.
Foto: Wolfgang Diekamp Bewährter Coach: Nikolaj Roppel wird wohl auch in der nächsten Saison Volley ball Trainer der Hochzoller Drittliga Frauen bleiben.

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