DJK Hochzoll strahlt Zuversicht aus
Die Drittliga-Frauen blicken vor dem Auswärtsspiel in Chemnitz auf eine durchwachsene Spielzeit, können aber noch in die Spitzengruppe vordringen. Gespräche mit Spielerinnen stehen an
Der jüngste 3:1-Erfolg gegen den Tabellenvorletzten Dingolfing dient den Volleyballerinnen der DJK Hochzoll als Blaupause. Einmal mehr zeigte sich, sie müssen sich in der laufenden Spielzeit der 3. Liga Ost alles hart erarbeiten. Keinen Punkt bekommen sie geschenkt. Teammanagerin Sonja Zellner, zugleich als Spielerin aktiv, hat in den vergangenen Wochen und Monaten gelernt, mit dieser Situation umzugehen.
Ganz grundsätzlich fehlt der Mannschaft von Trainer Nikolaj Roppel die Konstanz in ihren Leistungen. Die Suche nach Gründen für diese Wankelmütigkeit gestalte sich aber schwierig, meint Zellner. Nach Ausreden sucht sie gar nicht erst, statt dessen betont sie: „Wenn wir sagen würden, wir hatten während der Saison viele verletzte Spielerinnen, würden wir es uns zu einfach machen.“
Mit hohen Erwartungen waren die Volleyballerinnen in die Runde gestartet. Nach der Vizemeisterschaft im vergangenen Jahr wollten sie sich nicht verschlechtern. Hinzu kam, dass die Konkurrenten in den Augsburgern einen Meisterschaftsfavoriten sahen.
Nach zwei Niederlagen aus drei Spielen zu Saisonbeginn deutete sich aber bereits an, dass die Spielzeit für die DJK schwieriger werden könnte als erwartet. „Die anderen Mannschaften haben sich besser auf uns eingestellt“, sagt Zellner. Ein anderer Grund: Dem Hochzoller Team fehlt Lockerheit. Mehrmals glaubten die Augsburger, ein Erfolg würde Blockaden lösen. In einen Lauf kamen sie allerdings nie, weil fast jedem Erfolg ein Dämpfer folgte.
Wiederholt streute die Mannschaft Niederlagen ein, mit denen nicht zu rechnen war. So unterlag sie etwa gegen Altdorf, Ansbach, Chemnitz oder Eiselfing. Andererseits offenbarte die Augsburger Mannschaft, welches Potenzial in ihr steckt, als sie Tabellenführer Planegg-Krailling klar mit 3:0 besiegte. Fest steht: In dieser Saison kann mit Ausnahme der abgeschlagenen Hammelburger so ziemlich jeder jeden schlagen. Zellner fasst zusammen: „Die Liga ist ausgeglichen wie nie zuvor.“
Dieser Umstand sorgt dafür, dass die Augsburger fünf Spieltage vor Schluss, trotz sieben Niederlagen, weiterhin die Möglichkeit besitzen, einen Spitzenrang einzunehmen. Lediglich sieben Zähler liegen sie hinter dem Tabellenführer. Entsprechend zuversichtlich gibt sich Zellner vor der Begegnung mit Chemnitz (Samstag, 17 Uhr). „Wir rechnen uns dort definitiv etwas aus. Wir haben noch eine Rechnung of- fen“, sagt Zellner mit Blick auf die Hinspielniederlage vor eigenem Publikum. Danach bestreiten die Augsburger drei Heimspiele gegen Hammelburg, Altdorf und München. Zellner formuliert das Ziel offensiv, fordert neun Punkte. „Zu Hause sind wir immer stärker als auswärts.“
Zellner warnt zwar davor, noch in Abstiegsgefahr geraten zu können, sie rechnet aber nicht wirklich damit. Vielmehr geht sie davon aus, in der kommenden Saison erneut in der Drittklassigkeit zu Hause zu sein. Die Planungen laufen bereits an. Wichtigste Voraussetzung: das Finanzielle. „Wenn das Geld zur Verfügung steht, können wir weiterplanen“, erklärt Zellner. Gespräche mit Sponsoren wurden bereits geführt, so Zellner, diese hätten signalisiert, die DJK weiterhin unterstützen zu wollen.
Mit welchem Personal der Klub in die kommende Runde geht, darüber wollen sich Zellner und Co. demnächst Gedanken machen. Intensiviert werden die Gespräche nach dem Auswärtsspiel in Chemnitz – in der zweiwöchigen Spielpause ist Zeit dafür. Derzeit zeichnet sich ab, dass Roppel Trainer des Teams bleibt. Inwieweit sich der Kader verändert, sei noch offen. Zellner stellt aber klar: „Wir werden keine Spielerin wegschicken.“
Das Mannschaftsgefüge hat sich in den vergangenen Spielzeiten gewandelt. Im Team finden sich weniger Studentinnen, sondern vermehrt Spielerinnen, die ehrgeizig sportliche Ziele verfolgen, für die aber ebenso wichtig ist, das Berufliche und das Private mit dem Hobby Volleyball zu vereinen. Die Prioritäten hätten sich verschoben, sagt Zellner.