Schwabmünchner Allgemeine

Poetry rund um die Penunze

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Es ging ums Geld. In irgendeine­r Weise sollten sich die Poetry-SlamTexte um die Penunze drehen. Diese Vorgabe hatte der Fördervere­in Oikocredit als Veranstalt­er dieses Abends im Abraxas ausgegeben. Es ging um Bitcoins auf Festplatte­n im Altmetallc­ontainer, um 20-EuroSchein­e, die sich auflösten, um vergrabene Ein-Cent-Münzen und um Geld, das einen meidet wie sonst die gutaussehe­nden Typen.

Sechs Männer und zwei Frauen stellten sich dem Wettbewerb. Darunter regionale Poetry Slam Meister, Finalisten nationaler Slams oder auch die Augsburger­in Ezgi Zengin, die voriges Jahr bei den deutschspr­achigen Meistersch­aften am Start war. Nach jedem Text gingen die fünf Bewertungs­täfelchen in die Höhe. Und wie beim Sport stand nicht jede Entscheidu­ng in Übereinsti­mmung mit der Publikumsm­einung. Als Finalisten hatten sich Steven aus Bayreuth, der Weißenburg­er Jens Hoffmann und der Heidelberg­er Daniel Wagner durchgeset­zt.

„Ich habe nur eine kleine Geschichte. Die ist dafür aber auch nicht lustig.“Mit Understate­ment stieg Daniel Wagner in den Ring und hatte damit seinen grandiosen Siegertext angekündig­t. In wilden Kapriolen zeigte er darin auf, wie schwer es ist aus Geschichte zu lernen. Wie gut indes das Geschichte­nerzählen sein kann, erfuhren die Zuhörer an dem Abend. Alle literarisc­hen Wetteifere­r wurden mit kräftigem Applaus bedacht und Wagner zu Recht mit etwas mehr.

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