Mehr Zug im Bahn Ausbau?
Bahn macht sich an Planungen und Wirtschaft fordert Tempo
In diesen Tagen beginnt die Deutsche Bahn mit den Planungen für den Ausbau der Strecke zwischen Augsburg und Ulm. Voraussichtlich Mitte des Jahres wird das Unternehmen vorstellen, wie die Planungsschritte aussehen. Das sagte der bayerische Bahnchef Klaus-Dieter Josel gegenüber Vertretern der Industrie- und Handelskammer.
In dem Gespräch mit Josel hätten die Mitglieder des IHK-Präsidiums laut einer Pressemitteilung der Kammer klar gemacht, dass nun Tempo gefragt sei. „Wir brauchen rasch Klarheit, wie es auf der Strecke weitergeht“, werden die regionalen IHK-Vizepräsidenten Werner Knittel (Neu-Ulm), Roland Kober (Günzburg) und Michael Proeller (Augsburg-Land) zitiert. Die Kammer warnt davor, dass mehr ICE-Züge auf der Strecke zwischen Augsburg und Ulm den für die Berufspendler wichtigen Regionalverkehr verdrängen könnten. Dabei werde gerade der Augsburger Hauptbahnhof für 200 Millionen Euro zu einer Mobilitätsdrehscheibe umgebaut. Dort soll Ende des Jahres der neue Bahnsteig F, der für den RegioSchienen-Takt der Bahn gedacht ist, in Betrieb gehen. 2023 soll der Umbau abgeschlossen sein.
Unterdessen zeigt sich die Wirtschaft dafür offen, dass beim Ausbau der Bahnstrecke zwischen Augsburg und Ulm auch größere Neubaustrecken angegangen werden. Entscheidend bei dem Projekt sei eine „deutliche Fahrtzeitverkürzung“, sagt IHK-Präsident Andreas Kopton. Auf Anfrage unserer Zeitung betonte der CSU-Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz, dass der Ausbau der bestehenden Strecke zwischen Augsburg und Dinkelscherben vereinbart sei. Erst im weiteren Verlauf sei man offen für neue Trassenstücke.
Grundsätzlich begrüßt Durz aber die Zusage des bayerischen Bahnchefs Josel, dass sich das Unternehmen nun an die Planung macht, nachdem deren Finanzierung durch den Bund gesichert ist. Durz: „Das zeigt, dass da jetzt Dynamik drin ist.“Unter dem Stichwort „Drittes Gleis“wird ein Ausbau der Bahnstrecken in der Region seit Jahrzehnten gefordert. Während sie im Westen von Augsburg nun näher rückt, ist auf der Strecke nach Donauwörth keine Verbesserung in Sicht.