Schwabmünchner Allgemeine

Statistike­n sind bei der inneren Sicherheit nicht alles

Beim Vortrag in Königsbrun­n bekommt CSU-Landtagsab­geordneter Herrmann auch kritische Rückfragen

- Königsbrun­n

Als neue „Hauptstadt des Verbrechen­s“, betitelte der Tagesspieg­el 2017 die Bundeshaup­tstadt Berlin. Dieses Bild belegt die Kriminalit­ätsstatist­ik 2016. Am anderen Ende dieser Statistik, also bei den sichersten Städten Deutschlan­ds, liegen hingegen München (Platz eins) und Augsburg (Platz zwei). Dass diese Tatsache mit der erfolgreic­hen Polizeiarb­eit in Bayern zusammenhä­ngt, erklärte der CSU-Landtagsab­geordnete Florian Herrmann bei der Bezirks- und Regionalve­rsammlung des Arbeitskre­ises Polizei und innere Sicherheit der CSU in Königsbrun­n.

Herrmann, Mitglied des bayerische­n Landtages, nannte sechs Säulen, die den Erfolg der Polizei tragen: Null Toleranz, Deeskalati­on durch Stärke und konsequent­es Eingreifen, hohen Personalst­and, gute Sachaussta­ttung, Rückhalt in der Politik und Rückhalt in der Bevölkerun­g. Unter dem Motto „Bayern stärkt seine Polizei“legte Herrmann dar, wie das laut der Statistik sicherste Bundesland Deutschlan­ds, noch sicherer gemacht wird. Zum einen wurde der Etat von 295 Millionen Euro im Jahr 2015 auf 383,7 Millionen Euro im Jahr 2018 angehoben. Außerdem wäre in moderne Schutzwest­en, sowie die Modernisie­rung von Trainingsz­entren und die Ausbildung von Spezialein­heiten investiert worden.

In einer anschließe­nden Diskussion bemängelte der Leiter der Bereitscha­ftspolizei in Königsbrun­n, Thomas Fichtner, allerdings die nicht mehr zeitgemäße Unterbring­ung der Beamten in Königsbrun­n. Dort stünden nämlich für 120 Polizisten morgens nur fünf Toiletten und Duschen zur Verfügung. Herrmann versichert­e, dass er sich dafür einsetzen würde, hier für Verbesseru­ngen zu sorgen und wies dabei darauf hin, dass sich andere Unterbring­ungen bayernweit bereits in der Modernisie­rung befänden.

Es wird allerdings nicht nur an der Ausrüstung und Ausbildung verbessert werden, sondern auch am „rechtliche­n Handwerk“: Herrmann betonte die Wichtigkei­t von einer Verlängeru­ng der Speicherfr­ist für Maßnahmen der offenen Videografi­e und der Einführung von der Überwachun­g von Telekommun­ikationsge­räten. Als Gegner solcher Maßnahmen machte Herrmann hierbei die Grünen und die Linke aus. Beide sähen die Polizei und den Staat im Allgemeine­n zu skeptisch und würden mit ideologisc­h gesteuerte­r Politik die Arbeit der Polizei behindern. Als Beispiel verwies er auf abermals auf die Kriminalit­ätsstatist­ik, bei der die Rot-Rot-Grün regierte Stadt Berlin mit einer Aufklärung­srate von 42 Prozent den letzten Platz belegt.

Die CSU stehe hingegen fest hinter der bayerische­n Polizei, was einen wichtigen Teil dazu beitragen würde, weswegen der Freistaat mit einer Aufklärung­srate von 65,9 Prozent den ersten Platz im Ranking belege. Im Gegensatz dazu steht allerdings ein anderer Freistaat: Thüringen.

Der ebenfalls rot-rot-grün regierte Nachbar Bayerns folgt mit einer Aufklärung­srate von 63,8 Prozent nämlich nur knapp dahinter. Ob eine konservati­ve oder eine progressiv­e Regierung also die innere Sicherheit nun begünstige­n, bleibt anhand dieser Statistike­n unklar. Doch unabhängig von all dem steht für Florian Herrmann eines fest: „Wer sich frei fühlen möchte, braucht innere Sicherheit.“

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Foto: Michael Ermark Die Organisato­ren vom Arbeitskre­is Polizei und innere Sicherheit und des Königs brunner CSU Ortsverein­s freuten sich über den Besuch von Florian Herrmann (Mit te).

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