Paderborn kostet Heynckes den freien Tag
Bayern-Trainer hat sich intensiv auf die Begegnung mit dem Drittligisten heute Abend vorbereitet
Jupp Heynckes würde sich total freuen, „wenn ich mal einen freien Tag hätte“. Diesen Wunsch sollen ihm die Fußballstars des FC Bayern München freilich nicht mit einem Pokal-Aus im Viertelfinale beim Drittliga-Spitzenreiter SC Paderborn erfüllen. Denn Heynckes hat in seinem Kalender auch den 19. Mai als einen Arbeitstag eingetragen. „Berlin ist schon was Besonderes“, sagte er zur Zielsetzung, ins Pokalfinale zu kommen. Um das zu erreichen, bereiten sich die Bayern auf das K.-o.-Duell heute Abbend (18.30 Uhr) in Ostwestfalen so professionell vor wie auf ein Bundesligaspiel. „Das ist ein Gegner, den wir sehr ernst nehmen“, sagte Heynckes über die Paderborner. „Das war mein Sonntagsvergnügen, dass ich mir zwei Spiele von Paderborn angesehen habe“, scherzte er. Aus dem freien Tag wurde wieder einmal nichts.
„Sehr beeindruckt“war Heynckes nach dem Studium eines Gegners, dem er einen „strukturierten Angriffsfußball“attestiert, sehr lebendig und dazu aggressiv. Die Zweitligisten St. Pauli, VfL Bochum und FC Ingolstadt hat der Pokalschreck in der ersten Runde ausgeschaltet. Heynckes erwartet „einen Pokalfight“. Mats Hummels kennt sich mit Pokalniederlagen gegen krasse Außenseiter aus: „Ich bin mit Dortmund mal in Offenbach und in Osnabrück rausgeflogen. Die waren zu dem Zeitpunkt auch jeweils Tabellenführer der 3. Liga – so wie jetzt Paderborn.“
„Wir versuchen, den Bayern ein Bein zu stellen und wollen ins Halbfinale einziehen. Das ist unser erklärtes Ziel“, sagte Paderborns Trainer Baumgart. Auch die Torgefährlichkeit von Robert Lewandowski konnte ihn nicht einschüchtern: „Sollte er drei Tore schießen, hoffe ich, dass wir vier machen.“
In Paderborn werden die Bayern ohne Jérôme Boateng (MagenDarm-Infekt) antreten. Javi Martínez fehlt weiter wegen leichter Sprunggelenksprobleme. Der zuletzt erkrankte Arturo Vidal soll dagegen wieder zum Kader gehören. Paderborn hat im Winter Torjäger Dennis Srbeny an Norwich City verloren, was eine Schwächung bedeutet. Gegen die Bayern dürfte es auf die Abwehrleistung und Ersatztorwart Michael Ratajczak ankommen, der auch diesmal im DFB-Pokal ran darf.
Außerdem empfängt Bayer Leverkusen Werder Bremen. Leverkusen will gegen den Angstgegner endlich wieder ein Viertelfinale überstehen. Zwischen 2014 und 2016 scheiterte Leverkusen dreimal hintereinander in der Runde der besten Acht in Heimspielen. Im Pokal versuchte sich Bayer sechsmal gegen Bremen, sechsmal misslang es.