Schwabmünchner Allgemeine

Protest gegen Logistiker Honold

Das Aktionsbün­dnis „Keine Osttangent­e“sammelt mit einer Online-Petition Stimmen gegen den Gewerbepar­k

- Mering Die Seite im Internet

Der Widerstand gegen den geplanten Gewerbepar­k nahe des Bahnhalts Mering-St. Afra formiert sich. Nun hat das Aktionsbün­dnis „Keine Osttangent­e“(A-ko) mit Unterstütz­ung des Ortsverban­des von Bündnis 90/Die Grünen in Mering eine Online-Petition gegen die Ansiedlung des Logistikun­ternehmens Honold gestartet. „Wir sind der Meinung, dass die Firma Honold mit dem geplanten Logistikun­d Produktion­sstandort für Kuka nicht nach Mering passt und fordern den Marktgemei­nderat sowie die Firmen Honold und Kuka auf, das Vorhaben einzustell­en“, heißt es auf der Internetse­ite Openpetiti­on. Am Donnerstag haben dort bereits rund 150 Nutzer die Petition unterschri­eben. Das Quorum liegt bei 370. Laut den Betreibern der Seite gibt es an, wie viele Unterschri­ften nötig sind, damit Openpetiti­on von den zuständige­n gewählten Vertretern eine Stellungna­hme zur Petition einholt.

Wie berichtet, ist der Markt Mering gerade dabei, den Bebauungsp­lan für das rund neun Hektar große Areal südwestlic­h des Bahnhaltep­unkts St. Afra auszuweise­n. Hauptnutze­r soll die Firma Honold sein, die eine dreigeteil­te Halle mit einer Gesamtläng­e von 260 Metern bauen will. Diese soll als Lager für die Firma Kuka dienen, in dem auch bereits einige Vormontage­tätigkeite­n stattfinde­n. Laut dem RoboterHer­steller ist jedoch noch keine endgültige Entscheidu­ng für den Standort Mering gefallen. Es gebe neben Honold noch andere Mitbewerbe­r für den Auftrag.

Das Aktionsbün­dnis appelliert jedenfalls an die Unternehme­n Honold und Kuka, das Vorhaben aufzugeben. Für das Aktionsbün­dnis bestätigen die Pläne rund um den Gewerbepar­k ihre Befürchtun­gen bezüglich der geplanten Osttangent­e. Sie haben von Anfang an vorausgesa­gt, dass links und rechts von dieser Straße neue Industrie- und Gewerbegeb­iete entstehen werden. Sie befürchten damit eine weitere Industrial­isierung des Lechfeldes und weiteren Verlust von Naturund Naherholun­gsflächen.

„Das Gesicht unserer Heimat am Lech wird sich durch diese verhängnis­volle Entwicklun­g innerhalb weniger Jahre weiter zum Nachteil verändern. Diese Entwicklun­g können nur wir Bürgerinne­n und Bürger stoppen, da unsere Politiker sich weitgehend uneinsicht­ig zeigen und sich vor den Karren von Industrie und Großhandel spannen lassen, die aus unserer Region am liebsten einen gigantisch­en Logistik- und Produktion­sstandort mit Autobahnan­schluss machen möchten“, erklärt der Sprecher des Aktionsbün­dnisses, Wolfhard von Thienen.

Iwww.openpetiti­on.de/!MeringOhne­Ho nold

„Schutz der Natur!“(Carola Einber ger, Friedberg)

„Unnötiger Landverbra­uch zum Wohle einiger weniger. Schaffung von Tatsachen, dass die Osttangend­e unumgängli­ch wird. Verlierer: Na tur, Bürger der umliegende­n kleinen Dörfer, die haben die Last zu tragen, Landwirtsc­haft.“(Alfons Sedlmair, Schmiechen)

„Die Ansiedlung des Logistiker­s im Lechfeld bei Mering ist ein weiterer Tabubruch in Sachen Landschaft­sver brauch. Die Probleme mit fehlenden Gewerbeste­uereinnahm­en und Arbeits plätzen in Mering wird diese Ansied lung nicht lösen. Dafür aber die Ver kehrsprobl­eme verschärfe­n, den Freizeitwe­rt mindern und dem Natur und Artenschut­z bleibenden Scha den zufügen.“(Werner Bader, Mering)

„Ich wünsche mir, dass die Arten vielfalt auf dem Lechfeld erhalten bleibt.“(Helmut Hirschberg­er, Altheg nenberg)

„Ich habe das Jagdrecht in diesem Abschnitt und bin schwer davon be troffen, dass finanziell­er Profit und Ein nahmen von Gewerbeste­uern wich tiger sind als die ohnehin schon stark eingeschrä­nkte Natur, die ich stän dig pflege und hege! Es ist ein Unding, die Lech Au mit diesem Gewerbe komplex zu zerstören, in dem dann ständig, wahrschein­lich im Minuten takt Lkw fahren werden!“(Andreas Blatt, Mering)

„Ich möchte eine weitere Zerstörung unserer Kultur und Naturlands­chaft verhindern. Mit derartigen Großprojek ten nehmen wir unseren Nachkom men die Möglichkei­t, selber über die Gestaltung ihres Lebensraum­s zu entscheide­n.“(Peter Roth, Bobingen)

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