Von Wehri Wehro bis Menkingen Ahoi
Faschingsumzug Das Abzeichen, ein roter Schal, kommt beim Sauwetter gestern in Wehringen besonders gut an
Das Wetter hätte besser sein können zum Faschingsumzug in Wehringen, denn der Wettergott lockte zwar am gestrigen Vormittag noch mit Sonnenschein, schickte aber dann zum Umzugsbeginn leichten Nieselregen und später sogar noch Schneeflocken. Dennoch säumten Tausende von Besuchern die Dorf- und Hauptstraße, entlang derer sich der Umzug schlängelte. Nur wenige hatten vor dem trüben Wetter gekniffen und waren zu Hause geblieben, sodass die Reihen entlang der Umzugsstrecke kaum merklich lichter waren als in den vergangenen Jahren. Und somit sind die Verantwortlichen vom Faschingsclub Wehringen durchaus zufrieden. Was die Organisatoren besonders freut: Fast alle Umzugsbesucher waren maskiert oder trugen zumindest die roten Schals, die es in diesem Jahr als Abzeichen zu kaufen gab und die bei den Besuchern – wohl auch wegen der frostigen Temperaturen – sehr gut ankamen. Aus mehr als fünfzig Fußgruppen und Faschingswagen bestand der Umzug, darunter auch etliche Gruppen aus Wehringen selbst. So beteiligten sich nach dem Faschingsclub, der als Gastgeber traditionell den ers- ten Wagen fuhr, die Familie Schneider mit dem Motto „Rockenroll“, die Wehringer Singoldfunken, die sich Bibi Blocksberg verschrieben hatten, und die Hauptsträßler, die den Küchenzauber samt Thermomix als Thema darstellten. Willi Schneider und seine Truppe kamen ganz im Stil von Bollywood, der Gartenbauverein Wehringen hatte sich dem Insektensterben gewidmet und stellte in seinen Kostümen eine ganze Horde bunter Insekten dar. Mit dabei auch die Jugend des FSV Wehringen und die Faschingsfreunde mit dem Motto „Football“.
Traditionell gingen die Fußgruppen dem Umzug voran, die Wagen mit Musik und Partyspaß mussten warten. Besonders beeindruckende Motive waren die Minions (Faschingsfreunde Stauden), Wilder Westen (Burschenverein Obermeitingen), Eiszeit Antarktis (Faschingsfreunde Hiltonia), die letzten Ritter Scheurings (Jugendinitiative Scheuring), Madagaskar (Menkinger Vollgashaufa) und Rockabilly (Singolder Faschingschaoten). Bob der Baumeister gab es beim Präriebauwagen Langerringen, den Zoo hatte die Kolpingsfamilie Bobingen dabei und Märchen, Sagen und Legenden gab es beim Mittelstetter Faschingsclub. Alle wurden von Jürgen Denneler begrüßt, als sie an der Ehrentribüne vor der Kirche vorbeifuhren, und so schallten die einzelnen Schlachtrufe wie „Wehri- Wehro“, „Menkingen Ahoi“, „Hiltonia Hurra“und „MFC Ole“durch die Wehringer Ortsmitte.
Wohlfühlen konnten sich die Besucher in Wehringen durchaus. Wie schon die vergangenen Jahre war alles bestens organisiert. Da zeigte sich sogar die Polizei gegenüber den Veranstaltern mit lobenden Worten zufrieden. Der Faschingsclub hatte etliche Toiletten aufgestellt, die Wege dorthin waren ausgeschildert. Für Verpflegung wurde an mehreren Ständen gesorgt. Ob frisch gegrillte Würstchen oder leckere süße Krapfen – der kleine Hunger oder die Wartezeit bis zum Umzugsbeginn konnten einfach überbrückt werden.
Schon vor Beginn des Umzugs konnten Feierwillige sich ab 13 Uhr auf dem Rathausplatz auf den Wehringer Fasching einstimmen. Mit dem letzten Faschingswagen ging es am Ende dort weiter. In der Turnhalle sowie im beheizten und vergrößerten Barzelt wurde noch lange gefeiert und auf den gelungenen Faschingsumzug getrunken. Dorthin hatten sich sogar eher mehr Besucher als im vergangenen Jahr verzogen.