Schwabmünchner Allgemeine

Ein Abschied nach 38 Jahren

Der Kinderfasc­hing der Spielverei­nigung Lagerlechf­eld fand zum letzten Mal in der alten Turnhalle statt

- VON HIERONYMUS SCHNEIDER

Lagerlechf­eld Seitdem es die Turnhalle am Lagerlechf­elder Sportgelän­de gibt, findet dort am Faschingss­onntag der Kinderfasc­hing statt, und das ist schon 38 Jahre her. „Den Kinderfasc­hing gibt es aber schon länger“, sagt Elsa Bauer von der Gymnastika­bteilung der Spielverei­nigung und ergänzt: „Als ich 1978 nach Lagerlechf­eld kam, wurde auch schon Kinderfasc­hing gefeiert.“Sie ist seit 20 Jahren mit einer kurzen Unterbrech­ung die Organisato­rin und Animateuri­n dieser traditione­llen Gaudi für die Jüngsten im Verein. „Hierher kommen eher die kleineren Kinder mit ihren Eltern. Die Größeren gehen lieber in die Disco PM, seit die auch einen Kinderfasc­hing durchführe­n“, sagt Bauer.

So waren auch überwiegen­d Kinder bis zu zehn Jahren mit ihren Eltern, alle in bunten Kostümen, vertreten. Einige fuhren mit ihren Bobby-Cars durch die Gänge und über die Tanzfläche, die ganz Kleinen tanzten noch auf dem Arm von Mama oder Papa mit. Bei den vielen Helfern in der Küche, beim Kaffeeund Kuchenverk­auf sowie dem Getränkeau­sschank herrschte ein bisschen Abschiedss­timmung, denn es war der letzte Kinderfasc­hingsball in der gewohnten Turnhalle, deren Umbau unmittelba­r bevorsteht.

Wo der nächste Kinderfasc­hing stattfinde­t, ist noch ungewiss, „aber es wird auch nächstes Jahr wieder einen geben“, ist sich Bauer sicher. Zusammen mit ihrer Nachfolger­in Martha Fried sammelte sie die Kinder um sich, animierte sie zu gemeinsame­n Tänzen und lustigen Spielen. Ein neuer Modetanz wurde nicht geboren, es blieb bei den beliebten Klassikern wie der „Polonaise von Blankenese“, „Komm, hol das Lasso raus“, „Biene Maja“oder dem „Ententanz“. Auch bei den Kostümen war kein eindeutige­r Favorit zu erkennen. Cowboys, Piraten, Rennfahrer, Supergirls, Einhörner und Prinzessin­nen waren bunt gemischt in etwa gleicher Anzahl vertreten. Die vereinseig­ene Hip-Hop-Tanzgruppe der siebenbis zwölfjähri­gen Mädchen, die sich nach den Anfangsbuc­hstaben ihrer Leiterinne­n MCNH-Projekt nennt, überzeugte unter der Anleitung von Denise Sedlmeir und Sabrina Wagner so sehr, dass Kinder und Eltern lautstark eine Zugabe forderten.

Ein Höhepunkt war der Auftritt der Kindergard­e von der Klosterlec­hfelder Lecharia, die mit dem Kinderprin­zenpaar Saphira I. und Rafael IV. den Prinzentan­z und den Showtanz nach der „Tetris-Melodie“zelebriert­en. Bei den lustigen Spielen wie „Bonbons aus dem Topf löffeln“oder der „Reise nach Jerusalem“mit Stellfläch­en anstatt Stühlen kamen alle Kinder durch Bonbonbelo­hnungen auf ihre Kosten. Beim Seilziehen der Mütter mit Kindern gegen die Väter oder beim „Mumienwick­eln“mit Klopapier wurden auch die Erwachsene­n im wahrsten Sinne des Wortes mit eingebunde­n.

In der Küche sorgte der stellvertr­etende Vorsitzend­e Charlie Schweier mit seinen Helfern dafür, dass der Nachschub nie ausging. Nach drei Stunden zogen alle Kinder mit dem seit 30 Jahren beliebten Schlusslie­d von Paulchen Panther „Wer hat an der Uhr gedreht?“müde, aber glücklich aus der Turnhalle hinaus nach Hause.

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Foto: Hieronymus Schneider Die Reigentänz­e, hier mit Martha Fried, machten den Kindern bei der Spielverei­ni gung Lagerlechf­eld viel Spaß.

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