Alles wegen der Zwerge Niederbayern Hundertwassers Bierwelt
Leonhard Salleck, Kunstliebhaber und Brauer in der achten Generation, wollte einen 70 Meter hohen Turm bauen. Im HundertwasserStil. Um Kunst und Brauerei zu verbinden, um eine Erlebniswelt und ansprechende Arbeitsplätze zu schaffen. Denn schöne Formen, natürliche Kurven, Gold und Silber wirken sich positiv auf die Menschen aus. Doch Friedrich Hundertwasser wollte keine Entwürfe machen. Der Brauer blieb hartnäckig und schrieb ihm jahrelang. Die gemeinsame Vorliebe für Gartenzwerge überzeugte den Künstler schließlich. Er entwarf Pläne und schuf einen 35 Meter hohen Turm. Damit er nicht höher als der Kirchturm ist. 2007 war der Turm vollendet, und damit Kuchlbauers Bierwelt. Die Tour führt zunächst durch das Sudhaus. Hier wird das Bier in 29 000 Liter fassenden KupferPfannen gebraut. Weiter zum Gärkeller, wo das Bier fünf Tage lang bei 18 Grad Celsius lagert. Wie das Bier in die Flaschen kommt, zeigt die Abfüllanlage. Und wie dies vor rund 60 Jahren in harter Arbeit zu schaffen war, ein Kurzvideo. Und man erfährt: Von den ehemals 1400 Brauereien in Bayern existieren nur noch 630. Soweit der „bierige“Teil der Führung, der künstlerische führt in die Zwergenbrauerei, wo Hundertwasser eine Wohnstätte für die Zwergenfamilie des Brauers geschaffen hat. Zwölf Meter unter der Erde wurde früher das Bier gekühlt und gespeichert. Im Mittelpunkt steht jetzt eine große Kopie vom berühmten Abendmahl von Leonardo da Vinci und wie Brauer Salleck die geheimen Botschaften darin entschlüsselt. Über das Leben und Wirken des Künstlers Hundertwasser und wie der Turmbau in Abensberg die Gemüter erhitzte, berichtet der Hundertwasser-Raum. Ja, und dann geht’s endlich hinauf auf den Turm. Mit dem Lift, oder noch besser zu Fuß. Auf dem Weg nach oben gibt es viel zu entdecken. Die beeindruckende Architektur und mehr als 70 Bier-Symboliken – und schöne Ausblicke auf die Landschaft.