Schwabmünchner Allgemeine

„Das Wichtigste ist mein Teddy“

Es ist fast wie eine Klassenfah­rt: Viele Sportler bei den Olympische­n Winterspie­len leben zusammen in Hochhäuser­n. Wir haben Anna Fernstädt dort besucht

- VON MICHAEL KAPPELER UND DAVID KLUTHE

In diesem Dorf stehen gleich mehrere Hochhäuser nebeneinan­der. Es liegt in Pyeongchan­g, einer Stadt in den Bergen Südkoreas in Asien. Die Zimmer in den Häusern sehen aus wie in einer Jugendherb­erge. Hier leben aber keine Schulklass­en, sondern die Sportler der Olympische­n Winterspie­le. Anna Fernstädt wohnt mit anderen Sportlerin­nen aus Deutschlan­d in einem der Hochhäuser. Die 21-Jährige tritt in der Sportart Skeleton an. Dabei rasen die Athleten auf einem Schlitten mit dem Kopf voran eine Eisbahn hinunter. Capito erzählte sie, welche Glücksbrin­ger sie ins olympische Dorf mitgebrach­t hat.

Wie kann man sich das Leben im olympische­n Dorf vorstellen? Anna Fernstädt: Wir wohnen da in Zimmern, die zu einem Apartment mit gemeinsame­r Küche und Bad gehören. Das kann man sich so wie in einer Wohngemein­schaft vorstellen. Das ist wie in einem großen Internat für alle Sportarten und Nationen.

Was macht ihr den ganzen Tag, wenn gerade kein Wettkampf ansteht?

Anna Fernstädt: Vor dem Wettkampf bei Olympia machen wir es wie immer: Wir gehen zum Laufen, machen Sprünge und stemmen Gewichte im Kraftraum. Aber wir fahren auch auf der Bahn und dabei werden Videos gedreht. Die Videos sehen wir uns dann zusammen mit den Trainern an, um unsere Fehler zu sehen und daraus zu lernen. Dann gehen wir zur Massage und präpariere­n unsere Schlitten. Wir versuchen, viel zu schlafen und gut zu essen, damit wir für den Wettkampf fit sind. Und was kann man in der Freizeit machen?

Anna Fernstädt: Es gibt ein Spielezelt, einen Raum mit MassageStü­hlen und Aufenthalt­sräume mit Fernsehern, wo wir gemeinsam die Wettkämpfe anschauen. Da ist auch ein kleiner Laden mit Friseursal­on. Wenn man will, hat man auf jeden Fall große Auswahl.

Durftest du dir denn aussuchen, mit wem du auf ein Zimmer kommst?

Anna Fernstädt: Aussuchen konnten wir es uns nicht. Aber mit meiner Trainingsk­ollegin Tina klappt alles gut. Wir trainieren ja auch das ganze Jahr zusammen und sind es so gewohnt.

Wohnen Männer und Frauen eigentlich getrennt?

Anna Fernstädt: Ja, natürlich wohnen Frauen und Männer in verschiede­nen Apartments. Beim Essen trifft man viele andere Sportler aus allen Nationen und von allen Sportarten. Ich denke, nach den Wettkämpfe­n haben wir dafür noch mehr Zeit.

Was ist das Wichtigste, das du nach Südkorea mitgenomme­n hast?

Anna Fernstädt: Das Wichtigste ist mein Teddy – weil ich den immer dabei habe. Und meine Glücksunte­rhose für den Wettkampf. (dpa)

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 ??  ?? Anna Fernstädt ist Mitglied des deutschen Olympia Teams. Hier zeigt sie dir ihr Zim mer (rechts unten) im olympische­n Dorf (rechts oben).
Anna Fernstädt ist Mitglied des deutschen Olympia Teams. Hier zeigt sie dir ihr Zim mer (rechts unten) im olympische­n Dorf (rechts oben).
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Fotos: dpa
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