Schwabmünchner Allgemeine

„Eine wirklich harte Gruppe“

Eishockey-Bundestrai­ner Sturm über die drei Gegner aus Skandinavi­en, den Trainingsb­esuch des Bundespräs­identen und das südkoreani­sche Frauenteam

- Sturm: Sturm: Sturm: Sturm: Marco Sturm

Bundespräs­ident Frank-Walter Steinmeier hat zuletzt beim Training der Eishockey-Nationalma­nnschaft im Hockeystad­ion von Gangneung vorbeigesc­haut. Bedeutet das mehr als eine Ehre für Sie und Ihr Team?

Sturm: Über einen solchen Besuch freut man sich immer, aber wir im Eishockey bekommen zu selten solche Besuche. Von daher sind wir stolz. Wir waren die erste Mannschaft, die der Bundespräs­ident besucht hat. Wir haben ihm ein Trikot als Dankeschön dafür überreicht, dass er sich die Zeit genommen hat.

Die Vorbereitu­ng für Olympia war kurz, im einzigen Testspiel besiegte Ihr Team die Schweiz mit 2:1 nach Verlängeru­ng. Reichen die wenigen Tage, um die Spielsyste­me einzuüben?

Sturm: Uns Trainer wäre es lieber gewesen, wenn wir ein paar Tage mehr gehabt hätten. Aber so ist es eben, anderen Mannschaft­en geht es genauso. Aber die Spieler, die dabei sind, kennen mein System und mich. Deshalb hoffe ich, dass wir uns schnell wieder finden. In der Vergangenh­eit war es so, dass wir ein oder zwei Spiele gebraucht haben, um in den Rhythmus zu kommen. Aber die Zeit haben wir eben nicht. Deshalb ist es meine Aufgabe, die Mannschaft so gut wie möglich für das erste Spiel am Donnerstag gegen Finnland vorzuberei­ten (Beginn: Donnerstag 4.10 Uhr ARD und Eurosport, Anm. d. Red.).

Haben Sie bereits eine Entscheidu­ng getroffen, wer im ersten Match im Tor steht?

Nein. Am Abend vor dem Spiel erfahren die Torhüter, wer hält. Es ist gar nicht so leicht. Wir haben drei Torhüter auf einer Wellenläng­e. Keiner ist in der Liga so richtig die Nummer eins. Danny aus den Birken hat gegen die Schweiz gut gehalten und Pielmeier auch. Von Dennis Endras weiß ich, was er kann.

Kommt Ihnen der neue Modus entgegen, wonach auch der Gruppenvie­rte noch in einem Entscheidu­ngsspiel die Chance auf das Viertelfin­ale erhält?

Für die großen EishockeyN­ationen ist das weniger der Fall, aber für uns ist das enorm wichtig. Es bedeutet, dass wir noch mal ein Spiel bekommen und vielleicht kann man in einem Match die große Sensation schaffen. Aber da ist es noch lange hin. Jetzt ist erst einmal unsere Gruppe mit Finnland, Schweden und Norwegen wichtig. Wir haben mit den Skandinavi­ern leider eine wirklich harte Gruppe.

Diese drei Länder liegen der deutschen Mannschaft eher nicht. Woran liegt das und wie kann man sich darauf einstellen?

Sie spielen einen anderen Stil als beispielsw­eise die Nordamerik­aner. Sie machen es eher läuferisch. Sie sind gut organisier­t und bewegen sich viel. Sie gehen über 60 Minuten nie weg von ihrem Plan. Deswegen hat eine deutsche Mannschaft in der Vergangenh­eit immer wieder Probleme gehabt. Manchmal konnten wir 20, 40 oder 50 Minuten lang mithalten. Wir brauchen aber 60 sehr gute Minuten, damit wir mit solchen Nationen mithalten können.

Die südkoreani­sche Frauen-Mannschaft tritt in den Olympische­n Spielen mit drei Nordkorean­erinnen an. Wie groß ist so eine Herausford­erung für den Trainer?

Ein Problem taucht auf, wenn du fünf oder zehn neue Spieler hast. Drei Spielerinn­en kann man aber recht schnell einbauen. ● Der frühere NHL Profi Marco Sturm übernahm im Sommer 2015 die Eishockey Natio nalmannsch­aft. Der 39 Jährige führte das Team zwei Mal in Folge ins WM Viertelfin­ale und schaffte wie der die Olympiaqua­lifikation. Der Dingolfing­er unterschri­eb kurz vor den Olympische­n Spielen einen Vier Jahres Vertrag beim Deutschen Eishockey Bund.

 ?? Foto: Karl Josef Hildenbran­d, dpa ?? Die Mannschaft von Bundestrai­ner Marco Sturm spielt am Donnerstag im ersten Gruppenspi­el gegen Finnland. Mit Teams aus Skandinavi­en hat die deutsche Mannschaft laut Sturm immer wieder Probleme gehabt.
Foto: Karl Josef Hildenbran­d, dpa Die Mannschaft von Bundestrai­ner Marco Sturm spielt am Donnerstag im ersten Gruppenspi­el gegen Finnland. Mit Teams aus Skandinavi­en hat die deutsche Mannschaft laut Sturm immer wieder Probleme gehabt.

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