Gute Stimmung gibt’s auch ohne wummernde Bässe
Die Teilnehmer beim Klosterlechfelder Umzug setzen das Motto „Anno Dazumal“kreativ um. Das kommt speziell bei Familien gut an
Buntes Treiben herrschte beim traditionellen Faschingsumzug in Klosterlechfeld. Tausende Zuschauer säumten die Straßen, als mehr als 40 farbenfrohe Gruppen pünktlich um 14.11 Uhr ihren prächtigen Umzug durch die Straßen der Lechfeldgemeinde starteten. Bei strahlendem Sonnenschein schlängelte sich der Gaudiwurm durch den Ort.
Auf ganz neuen Wegen bewegte sich der Umzug in diesem Jahr. Als Auftakt zum 200. Jubiläumsjahr der Gemeinde, hatte sich die Lecharia in diesem Jahr entschlossen, ein Zeichen zu setzen und sich beim Narrentreiben wieder auf das Wesentliche zu besinnen: nämlich die Freude am närrischen Treiben mit fantasievollen Kostümen und ideenreichen Themen. Laute Zugmaschinen und dröhnende Musik blieben in diesem Jahr außen vor. Neben den farbenprächtigen Faschingsgesellschaften hatten viele der Fußgruppen das diesjährige Motto des Umzugs aufgegriffen. Mit „Quetschn“und Leierkasten ging der Männergesangs- verein Liederkranz Klosterlechfeld an den Start. Und auch der örtliche Musikverein fand endlich wieder Gehör. In den letzten Jahren im Lärm der großen Wagen untergegangen, sorgten die Musiker für Partymusik. Mit der Forderung nach einem neuen Kindergarten protestierten Die Bauretter unter der Führung der Trommlergruppe von Michael Weihmayer.
Mitten im Geschehen war auch die politische Prominenz. Bürgermeister Rudolf Schneider und seine Amtskollegen zeigten sich volksnah und waren nostalgisch unterwegs. Im Zug zu finden war auch der SPD-Landtagsabgeordnete Herbert Woerlein. „Ich finde es klasse, dass man sich bei diesem Umzug im wahrsten Sinne des Wortes endlich mal wieder auf Augenhöhe mit allen Beteiligten begibt“, sagte Woerlein.
Bei den zahlreichen Gästen am Straßenrand kam der Umzug unterschiedlich an. Während die kleinen Mäschkerle das nicht ganz so laute Faschingstreiben ohne gefährliche Zugmaschinen super fanden und auch die Eltern das in den nächsten Jahren gern wieder erleben würden, vermisste die Partygeneration die musikalischen Stimmungskanonen auf den Wagen: „Ein guter Grundgedanke, aber ein bisschen mehr Stimmung durch Musik wäre schon nicht schlecht“, ist sich eine Besuchergruppe am Straßenrand einig.
Und während in Klosterlechfeld ausgelassen das Faschingsende gefeiert wurde, machten sich zahlreiche Gruppen auf den Weg nach Schwabmünchen, wo schon der nächste Faschingsumzug auf seine Teilnehmer wartete. Am Klosterlechfelder Festplatz zeigten die Tänzerinnen der Lecharia-Prinzengarde ein letztes Mal ihren diesjährigen Gardetanz und feierten mit vielen Faschingsfreunden die letzten Partystunden der Saison.
Vorangegangen war dem Umzug der traditionelle Empfang der Faschingsgesellschaft Lecharia im Feuerwehrhaus. Hier sammelten sich Faschingsgesellschaften und Lokalprominenz, um gemeinsam auf einen gelungenen Fasching anzustoßen. Zufrieden sein konnten Veranstalter und Sicherheitskräfte mit dem Ablauf des Umzuges: Alles blieb friedlich.