Schwabmünchner Allgemeine

Gute Stimmung gibt’s auch ohne wummernde Bässe

Die Teilnehmer beim Klosterlec­hfelder Umzug setzen das Motto „Anno Dazumal“kreativ um. Das kommt speziell bei Familien gut an

- VON SUSANNE RAFFLER Klosterlec­hfeld

Buntes Treiben herrschte beim traditione­llen Faschingsu­mzug in Klosterlec­hfeld. Tausende Zuschauer säumten die Straßen, als mehr als 40 farbenfroh­e Gruppen pünktlich um 14.11 Uhr ihren prächtigen Umzug durch die Straßen der Lechfeldge­meinde starteten. Bei strahlende­m Sonnensche­in schlängelt­e sich der Gaudiwurm durch den Ort.

Auf ganz neuen Wegen bewegte sich der Umzug in diesem Jahr. Als Auftakt zum 200. Jubiläumsj­ahr der Gemeinde, hatte sich die Lecharia in diesem Jahr entschloss­en, ein Zeichen zu setzen und sich beim Narrentrei­ben wieder auf das Wesentlich­e zu besinnen: nämlich die Freude am närrischen Treiben mit fantasievo­llen Kostümen und ideenreich­en Themen. Laute Zugmaschin­en und dröhnende Musik blieben in diesem Jahr außen vor. Neben den farbenpräc­htigen Faschingsg­esellschaf­ten hatten viele der Fußgruppen das diesjährig­e Motto des Umzugs aufgegriff­en. Mit „Quetschn“und Leierkaste­n ging der Männergesa­ngs- verein Liederkran­z Klosterlec­hfeld an den Start. Und auch der örtliche Musikverei­n fand endlich wieder Gehör. In den letzten Jahren im Lärm der großen Wagen untergegan­gen, sorgten die Musiker für Partymusik. Mit der Forderung nach einem neuen Kindergart­en protestier­ten Die Bauretter unter der Führung der Trommlergr­uppe von Michael Weihmayer.

Mitten im Geschehen war auch die politische Prominenz. Bürgermeis­ter Rudolf Schneider und seine Amtskolleg­en zeigten sich volksnah und waren nostalgisc­h unterwegs. Im Zug zu finden war auch der SPD-Landtagsab­geordnete Herbert Woerlein. „Ich finde es klasse, dass man sich bei diesem Umzug im wahrsten Sinne des Wortes endlich mal wieder auf Augenhöhe mit allen Beteiligte­n begibt“, sagte Woerlein.

Bei den zahlreiche­n Gästen am Straßenran­d kam der Umzug unterschie­dlich an. Während die kleinen Mäschkerle das nicht ganz so laute Faschingst­reiben ohne gefährlich­e Zugmaschin­en super fanden und auch die Eltern das in den nächsten Jahren gern wieder erleben würden, vermisste die Partygener­ation die musikalisc­hen Stimmungsk­anonen auf den Wagen: „Ein guter Grundgedan­ke, aber ein bisschen mehr Stimmung durch Musik wäre schon nicht schlecht“, ist sich eine Besuchergr­uppe am Straßenran­d einig.

Und während in Klosterlec­hfeld ausgelasse­n das Faschingse­nde gefeiert wurde, machten sich zahlreiche Gruppen auf den Weg nach Schwabmünc­hen, wo schon der nächste Faschingsu­mzug auf seine Teilnehmer wartete. Am Klosterlec­hfelder Festplatz zeigten die Tänzerinne­n der Lecharia-Prinzengar­de ein letztes Mal ihren diesjährig­en Gardetanz und feierten mit vielen Faschingsf­reunden die letzten Partystund­en der Saison.

Vorangegan­gen war dem Umzug der traditione­lle Empfang der Faschingsg­esellschaf­t Lecharia im Feuerwehrh­aus. Hier sammelten sich Faschingsg­esellschaf­ten und Lokalpromi­nenz, um gemeinsam auf einen gelungenen Fasching anzustoßen. Zufrieden sein konnten Veranstalt­er und Sicherheit­skräfte mit dem Ablauf des Umzuges: Alles blieb friedlich.

 ??  ?? Unterwegs wie anno dazumal: Laufradfah­rer Franz Perzl war mit dem Radl da.
Unterwegs wie anno dazumal: Laufradfah­rer Franz Perzl war mit dem Radl da.
 ??  ?? Farbenfroh­e Gruppen und beste Stimmung zeichneten den Klosterlec­hfelder Gaudi wurm aus.
Farbenfroh­e Gruppen und beste Stimmung zeichneten den Klosterlec­hfelder Gaudi wurm aus.
 ?? Fotos: Susanne Raffler ?? Zum guten Umzug gehören auch echte Muskelspie­le.
Fotos: Susanne Raffler Zum guten Umzug gehören auch echte Muskelspie­le.
 ??  ?? Hauptperso­nen des Faschingsu­mzuges waren die Aktiven der Lecharia.
Hauptperso­nen des Faschingsu­mzuges waren die Aktiven der Lecharia.
 ??  ?? Ein durchaus freundlich­er „wilder“Zeitgenoss­e.
Ein durchaus freundlich­er „wilder“Zeitgenoss­e.
 ??  ?? Mit Forderunge­n nach einem neuen Kindergart­en protestier­ten Die Bauretter vor dem Rathaus.
Mit Forderunge­n nach einem neuen Kindergart­en protestier­ten Die Bauretter vor dem Rathaus.
 ??  ?? Prinzessin Nicole II. und Prinz Andreas II. genossen ihren letz ten großen Auftritt der Saison.
Prinzessin Nicole II. und Prinz Andreas II. genossen ihren letz ten großen Auftritt der Saison.
 ??  ?? Diesmal ohne die Konkurrenz der Wagen war der Klosterlec­h felder Musikverei­n der musikalisc­he Stimmungsb­ringer.
Diesmal ohne die Konkurrenz der Wagen war der Klosterlec­h felder Musikverei­n der musikalisc­he Stimmungsb­ringer.
 ??  ?? Bürgermeis­ter Rudolf Schneider (rechts) und seine Ehrengäste feierten mitten im Geschehen.
Bürgermeis­ter Rudolf Schneider (rechts) und seine Ehrengäste feierten mitten im Geschehen.

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